Silk Way Rallye 2011 - Unterwegs in Russland

Jörg Sand und Oliver Koepp berichten für Mercedes-Fans.de direkt aus dem Cockpit des G-Modells von der zweitstärksten Rallye nach der Paris-Dakar

Silk Way Rallye 2011 - Unterwegs  in Russland: Jörg Sand und Oliver Koepp berichten  für Mercedes-Fans.de direkt aus dem Cockpit des G-Modells von der zweitstärksten Rallye nach der Paris-Dakar
Erstellt am 20. Juli 2011

Die Silk Way Rallye durch Russland hat sich als zweitstärkste Marathonrallye nach der Dakar etabliert. 106 Autos und 35 Trucks nahmen die Herausforderung des siebentägigen und 4.000 KM langen Off Road Abenteuer von Moskau nach Sochi an. Darunter waren auch Oliver Koepp und Jörg Sand, deren Bericht wir an dieser Stelle auf Mercedes-Fans.de präsentieren.

Nachdem wir im letzen Jahr leider schon am ersten Tag wegen eines Aufhängungsbruchs am Lennson CC (Mercedes G Prototyp) ausgeschieden waren, sollte es dieses Mal hoffentlich erfolgreicher laufen.

Zu unseren prominenten Mitbewerbern zählten neben den drei Ex-Werks VW Tarek Buggys, zahlreiche Werks-Nissan Navara und das X-Raid Team mit zwei BMW X3 und dem neuen Mini mit Dakar-Legende Stephane Peterhansel am Steuer.

Start in Moskau

Wir starteten als 96. vom Roten Platz in Moskau, bereits nach 25 Kilometer auf der Sonderprüfung (SP) stand unser Schwesterauto mit Stephanie Manns und Benjamin Zirbus mit Überschlagschaden am Rand der Piste. Ihnen ging es gut, nur das Auto war wegen eingedrücktem Kühler nicht mehr fahrbereit -wir sahen mindestens noch 10 weitere Unfälle auf der Strecke.

Die erste Etappe war mit 572 km (davon 270 km SP) schon eine harte Aufgabe, besonders wegen der matschigen Streckenverhältnisse. Nach 130 km staunten wir nicht schlecht als wir Peterhansel überholten der mit dem Mini wegen Elektrikproblemen am Wegesrand stand.

Der Schlamm setzte sich in die hinteren GFK Kotflügel, so dass wir gezwungen waren anzuhalten und den rechten Kotflügel abzumontieren, da er schon teilweise abgebrochen war. In diesem Moment kam auch der Wüstenschumacher (Perterhansel) wieder vorbei geflogen. Am Ende der Schlammschlacht kamen wir als 42. ins Etappen-Ziel.

850 km war die längste Etappe der Rallye

Die nächste Etappe nach Volgograd sollte mit 850 km (davon 484 km SP) die längste der Rallye werden. Am Anfang war es noch schlammig, doch die Pisten wurden trockener und schneller - wir konnten den Tag ohne Probleme durchfahren. Am Ende waren wir 15. und in der Gesamtwertung unglaubliche 18.



Am nächsten Tag ging es nach Astrakhan zu Kaspischen Meer die 589 km lange (431 km SP) Etappe startete mit schnellen Pisten und endete in Dünenfeldern. Unser Auto machte auf den schellen Passagen Probleme - es wankte zu stark, das Kurvenfahren war ein Lotteriespiel, dafür bügelten wir extrem schnell und problemlos über die Dünen. Ein für uns unfassbarer 12. Platz und der Gesamtplatz 13 sprangen dabei raus.

Es folgte ein 400 km langer Dünenrundkurs (SP) um Astrakhan, die Etappe war mordsanstrengend. Zwischenzeitlich heizte sich der Innenraum des Wagens so stark auf, dass Oliver eine Pause im Schatten brauchte. Wir mussten eine weitere Pause machen, um unser Werkzeug neu einzupacken, die Werkzeugkiste hatte sich losgerappelt.

Die letzten 50 km der Etappe legten wir wegen Benzinmangels im Schleichtempo zurück, 50 Liter Verbrauch auf 100 km hatten wir nicht eingeplant. Wir kamen auf dem Zahnfleisch ins Ziel völlig fertig von der 400 km Off Road Marter. Dass wir dennoch 20. waren lag daran, dass die Anderen auch alle ihre Probleme hatten, in der Gesamtwertung waren wir nun 12. und die Top Ten winkte, wenn wir den nächsten Tag überstehen würden. Vor uns waren längst nur noch Dakar-Profis in Autos, die die 250.000 € Marke deutlich sprengten.



Zunächst lief es nach Plan auf dem 700 km langen Weg nach Stravopol, am ersten Checkpoint waren wir mit Platz 14 voll im Plan, zumal der Opel Antara V8 vor uns mit Motorschaden ausgefallen war. Das bedeutete Platz 11 gesamt. Doch nach 200 km wurde uns eine ganz profane Kurve zum Verhängnis!

Folgenschwerer Unfall

Aufgrund einer Welle in der Linkskurve schaukelte sich der Wagen so stark auf, dass wir uns mit 70Km/h überschlugen, wir hatten keine Chance zu reagieren. Der Schaden war zu groß, um weiterfahren zu können. Und das zwei Tage vor Ende der Rallye, am Fahrwerk muss einiges geändert werden - dann können wir 2012 einen neuen Anlauf starten.

An der Spitze lieferten sich Stephane Peterhansel und Christopf Holowczyc ein Duell. Aber es gelang Peterhansel nicht, den gesamten Rückstand von der ersten Etappe heraus zu fahren, Holowczyc gewann schließlich im BMW X3.



Text: Jörg Sand

Fotos: Americanos Team

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