Mercedes-AMG beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring

Ein Sieg für die Mamba zum Saisonfinale

Mercedes-AMG beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring: Ein Sieg für die Mamba zum Saisonfinale
Erstellt am 2. Oktober 2019

Beim letzten Rennwochenende des ADAC GT Masters 2019 auf dem Sachsenring ließen es die AMGs noch einmal krachen. Mit einem Sieg für die MANN-FILTER Mamba und zwei weiteren Podestplätzen verabschiedeten sich die Teams von AMG Customer Racing erfolgreich in die Winterpause.

Das Finalwochenende des ADAC GT Masters stand für die Teams mit dem Mercedes-AMG GT3 im Zeichen eines starken Endspurts. Insbesondere die Viertplatzieren Maximilian Götz und Indy Dontje vom MANN-FILTER Team HTP Motorsport hatten sich den Sprung auf das Podium der Fahrerwertung zum Ziel gesetzt. Entsprechend motiviert legte das Duo in der MANN-FILTER Mamba #47 los und erwischte einen idealen Auftakt: Beim Qualifying am Samstagmorgen gelang Dontje auf dem abtrocknenden Sachsenring eine perfekte Runde, mit der er die Bestzeit der insgesamt 27 GT3-Fahrzeuge markierte.

Die Mamba beißt zu!

Nach dem Start zündete der 26-Jährige aus Alkmaar eine wahres Feuerwerk, fuhr eine schnellste Rennrunde nach der anderen und verschaffte sich damit früh einen Respektabstand zu den Verfolgern. Kurz vor dem Schließen des zehnminütigen Boxenstoppfensters in der 35. Rennminute übergab Dontje den Mercedes-AMG GT3 mit 5,8 Sekunden Vorsprung an seinen Teamkollegen Maximilian Götz. Und der 33-jährige Uffenheimer verwaltete den Vorsprung nicht nur, er baute ihn kontinuierlich aus. Im Ziel lag Götz stolze 31,6 Sekunden vor dem zweitplatzierten Audi. „Das Auto war heute unfassbar gut“, jubelte der Champion des ADAC GT Masters 2012. „Indy hat einen Megajob gemacht, erst mit der Pole, dann mit dem großartigen ersten Stint. Beim Stopp haben wir ein Sicherheitspolster eingelegt, um ja keine Strafe zu riskieren. Und dann konnte ich ganz komfortabel ins Ziel fahren. Leider sind wir erst im letzten Saisondrittel so richtig in Fahrt gekommen, sonst hätte der Kampf um die Meisterschaft anders ausgesehen, da bin ich mir ganz sicher.“

Indy Dontje mit Top-Leistung

Held des Tages war aber eindeutig Indy Dontje: „Nach einem etwas harzigen Saisonstart waren wir in den letzten drei, vier Rennen schon gut dabei. Und dass es jetzt zum Sieg gereicht hat, ist einfach der Hammer. Natürlich habe ich mich riesig über die Pole gefreut, nachdem ich ja in den letzten Jahren schon einige Male knapp daran vorbeigeschrammt war. Wir hatten uns vorgenommen, auf neuen Reifen gleich nach dem Start die Flucht nach vorne anzutreten. Das hat perfekt funktioniert, ich konnte mich von den Verfolgern lösen und eine gute Pace fahren, ohne dabei die Reifen zu stark zu strapazieren. Das war ein Renntag wie aus dem Bilderbuch.“

Vettel im Pech

Eine riesige Enttäuschung setzte es derweil für die Teamkollegen ab. Von Startplatz 15 aus steckte Philip Ellis während des gesamten ersten Stints im Verkehr fest, machte aber dennoch vier Positionen gut und übergab den Wagen ebenfalls sehr spät an Kollege Fabian Vettel. Leider erwischte der Hesse einen sehr unglücklichen Renntag, musste im harten Zweikampf insgesamt drei Mal einen Abstecher durchs Kiesbett einlegen und fiel so letztlich bis auf den 22. Schlussrang zurück.

Zakspeed stark am Sachsenring

Ebenfalls ein starkes Samstagsrennen bot der von P7 gestartete Mercedes-AMG GT3 #20 des Teams Zakspeed BKK Mobil Oil Racing. Mick Wishofer (AUT) machte beim Start fünf Positionen gut. Nach dem Wechsel hielt sein Teamkollege Kelvin Snoeks (NED) vorerst den zweiten Platz, musste aber in der Schlussphase einen Konkurrenten passieren lassen. Als Dritte holten Wishofer/Snoeks das erste Podium der Saison für das Zakspeed-Team, dicht gefolgt vom Schwesterauto #21 mit Jimmy Eriksson (SWE) und Daniel Keilwitz (GER) auf Rang vier.

Zakspeed-Neuzugang Keilwitz sorgt für Highlight

Am Sonntag qualifizierte sich Keilwitz mit der zweitbesten Zeit für den letzten Wertungslauf der Saison. Ein unglücklicher Rennstart warf ihn aber zurück, so dass der ADAC GT Masters Champion von 2013 die Spitze zunächst vom fünften Rang aus verfolgen musste. Nach dem Fahrerwechsel brachte Eriksson die #21 auf der dritten Position zurück auf die Strecke und übernahm kurz darauf mit einem sehenswerten Überholmanöver die zweite Position. Nach 45 Runden machte der Schwede das dritte Mercedes-AMG Podium des Wochenendes perfekt.

Durchwachsener Rennsonntag für Götz/Dontje in der Mamba

Zunächst schien die Ausgangslage vor dem letzten Kräftemessen der Saison für Götz und Dontje erneut recht vielversprechend, nachdem Götz die Mamba im morgendlichen Qualifying auf Startposition 3 gestellt hatte. Da der Franke allerdings auf dem Weg zurück zur Box die weiße Begrenzungslinie zwischen Rennstrecke und Boxeneinfahrt gekreuzt hatte, verhängte die Rennleitung nachträglich eine Rückversetzung um drei Startpositionen gegen den gelben Mercedes-AMG GT3.
 
Im Rennen gingen sowohl Götz als auch Dontje trotz 30 kg Platzierungsgewicht, die ihnen der Sieg am Vortag beschert hatte, das Tempo im vorderen Pulk gut mit und verteidigten ihre Position souverän. Positionsgewinne auf der Strecke erwiesen sich aber als undurchführbar. Lediglich beim perfekt getimten und durchgeführten Pflichtboxenstopp (die 47er-Mamba verließ die Boxengasse nur eine Zehntelsekunde nach Ablauf der 70-sekündigen Mindest-Boxenstoppzeit!) machte das deutsch-niederländische Duo einen Platz gut und kam letztlich auf dem fünften Schlussrang ins Ziel. Es war ihre insgesamt siebte Top-5-Platzierung der Saison und die fünfte in den letzten sechs Rennen der „Liga der Supersportwagen“.
 
Im Ziel waren beide Piloten nicht restlos zufrieden. „Dass die Rennleitung heute früh gegen uns entschieden hat, war im Kampf um den Vizetitel natürlich keine Hilfe“, so Götz. „Von Startplatz 3 aus wäre es wohl deutlich entspannter geworden. Am Ende müssen wir mit dem dritten Rang in der Endabrechnung aber zufrieden sein. Nach der ersten Saisonhälfte hätte uns den wohl keiner mehr zugetraut. Aber das Team hat viel Moral bewiesen und nie aufgehört zu kämpfen.“ Kollege Dontje ergänzt: „Wir haben alles gegeben. In den letzten acht Runden hatte ich auch dank der 30 Kilo Zusatzgewicht ziemlich zu kämpfen. Mehr als Platz 5 war so nach der Strafe nicht möglich. Ich bin dennoch sehr stolz auf mein Team. Die Jungs haben das ganze Jahr über einen Superjob gemacht, und in den letzten drei Rennwochenenden haben wir bewiesen, dass wir ganz vorne mitmischen können.“

Nichts zu holen für die Vettel/Ellis Mamba

Ein Rennwochenende zum Abhaken erlebte dagegen die Besatzung des zweiten Mercedes-AMG GT3 der Mannschaft aus Altendiez. Zunächst konnte Fabian Vettel nach einem völlig missratenen Qualifying am Sonntagmorgen nur aus der 14. Startreihe ins Rennen gehen. In der Folge steckte die 48er-Mamba im dichten Verkehr fest. Nach dem Fahrerwechsel machte Philip Ellis zwar noch einige Positionen gut, auf Schlussrang 16 verpassten die MANN-FILTER-Junioren die Punkteränge aber erneut, wenn auch denkbar knapp.
 
HTP-Teamchef Norbert Brückner zog ein gleichermaßen gemischtes Fazit aus dem Finalwochenende in Sachsen und der gesamten Saison: „Während der letzten drei Rennwochenenden haben wir bewiesen, dass wir in diesem superstarken Feld ganz vorne reinfahren können. Das ist uns leider in der ersten Saisonhälfte nicht konstant gelungen, daher können wir mit dem dritten Schlussrang in der Tabelle zufrieden sein. Der Sieg gestern war Balsam auf die Seele meiner Mannschaft, die nie aufgegeben hat. Dass es heute mit so viel Zusatzgewicht und nach der Strafe schwierig werden würde, war klar. Max und Indy haben das einmal mehr toll gemacht. Auch unsere Junioren haben immer wieder ihr Potenzial aufgezeigt, Rang 3 in Zandvoort war ein klarer Beweis dafür. Das Finalwochenende ist dafür völlig in die Hose gegangen, aber auch das gehört dazu, wenn man sich auf diesem unglaublich hohen Niveau bewegt. Es wird uns nicht davon abhalten, heute Abend gemeinsam ein bisschen zu feiern.“

Das Junioren-Duo Marvin Dienst (GER) und Aidan Read (AUS) vom Customer Racing Team Schütz Motorsport belegte im Samstagrennen den achten Rang und landete auch am Sonntag mit den 14. Platz in den Punkten. In der Junioren-Wertung verbesserte sich das Duo am Finalwochenende auf den zweiten Rang.

Maximilian Götz, MANN-FILTER Team HTP Motorsport #47: „Leider sind wir erst im letzten Saisondrittel so richtig in Fahrt gekommen, sonst hätte der Kampf um die Meisterschaft anders ausgesehen, da bin ich mir ganz sicher. Wir haben uns nach dem Nürburgring, wo wir nur noch auf Platz sechs lagen, zurückgekämpft und beenden die Saison nun auf dem dritten Rang – knapp an der Vizemeisterschaft vorbei. Der Sieg gestern war super. Mit der Entscheidung aus dem heutigen Qualifying hadere ich noch ein wenig. Aber wenn man bedenkt, wie hochklassig das Feld hier ist, können wir zufrieden sein. Danke an Mercedes-AMG und das gesamte MANN-FILTER Team HTP Motorsport. Die Jungs haben nie aufgegeben, an uns zu glauben!“

Indy Dontje, MANN-FILTER Team HTP Motorsport #47: „Das Wochenende war wirklich gut. Gestern war ein Renntag wie aus dem Bilderbuch. Meine erste Pole-Position, der Sieg und die schnellste Rennrunde! Wir haben das gebraucht, um im Rennen zu bleiben. Der Sonntag war etwas schwieriger. Im Qualifying hatten wir Pech und wurden um drei Plätze zurückversetzt. Im Rennen konnten wir dann leider nicht genug Plätze gutmachen, um das aufzuholen. Aber am Ende bin ich mit dem dritten Rang in der Meisterschaft zufrieden. Nach der ersten Saisonhälfte hätte das niemand mehr für möglich gehalten. Ich bin stolz auf das Team und sage Danke!“

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Zunächst meine Glückwünsche zum Titel an das Team HCB-Rutronik-Racing. Ich gratuliere auch unseren Customer Racing Teams, die nach einer turbulenten Saison an diesem Wochenende noch einmal alles gegeben haben. Ich freue mich, dass das Jahr mit einem Sieg und zwei weiteren Podiumsplätzen versöhnlich endet. Das lässt uns zuversichtlich nach vorne blicken. Jetzt werden wir erst einmal mit allen feiern und dann nächstes Jahr stärker wiederkommen!“

Die große Galerie: 110 Bilder Fotostrecke | Mercedes-AMG beim ADAC GT Masters Finale auf dem Sachsenring: Die Mambas und ihre AMG-Schwestern #01 #02

Ergebnis Rennen 1 ADAC GT Masters, Sachsenring:

Pos.
Nr.
Fahrzeug
Team
Fahrer
1.
47
Mercedes-AMG GT3
MANN-FILTER Team HTP Motorsport
Indy Dontje (NED), Maximilian Götz (GER)
2.
29
Audi R8 LMS
Montaplast by Land-Motorsport
Max Hofer (AUT), Christopher Mies (GER)
3.
20
Mercedes-AMG GT3
Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing
Kelvin Snoeks (NED), Mick Wishofer (AUT)
4.
21
Mercedes-AMG GT3
Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing
Jimmy Eriksson (SWE), Daniel Keilwitz (GER)
...
 
 
 
 
8.
36
Mercedes-AMG GT3
Schütz Motorsport
 
Marvin Dienst (GER), Aidan Read (AUS)
22.
48
Mercedes-AMG GT3
MANN-FILTER Team HTP Motorsport
Fabian Vettel (GER), Philip Ellis (GBR)

 

Ergebnis Rennen 2 ADAC GT Masters, Sachsenring:

Pos.
Nr.
Fahrzeug
Team
Fahrer
1.
31
Audi R8 LMS
HCB-Rutronik Racing
Patric Niederhauser (SUI), Kelvin van der Linde (RSA)
2.
21
Mercedes-AMG GT3
Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing
Daniel Keilwitz (GER), Jimmy Eriksson (SWE)
3.
29
Audi R8 LMS
Montaplast by Land-Motorsport
Max Hofer (AUT), Christopher Mies (GER)
 
 
 
 
5.
47
Mercedes-AMG GT3
MANN-FILTER Team HTP Motorsport
Maximilian Götz (GER), Indy Dontje (NED)
14.
36
Mercedes-AMG GT3
Schütz Motorsport
Aidan Read (AUS), Marvin Dienst (GER)
16.
48
Mercedes-AMG GT3
MANN-FILTER Team HTP Motorsport
Philip Ellis (GER), Fabian Vettel (GER)
DNF
20
Mercedes-AMG GT3
Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing
Mick Wishofer (AUT), Kelvin Snoeks (NED)

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