Formel E Saison 2018/2019

Maro Engel trotz guter Leistungen ohne Cockpit - was steckt dahinter?

Formel E Saison 2018/2019: Maro Engel trotz guter Leistungen ohne Cockpit - was steckt dahinter?
Erstellt am 2. Januar 2019

Der Deutsche Maro Engel fährt seit zwei Jahren in der boomenden Elektro-Rennserie Formel E. Beim Team Venturi hatte Maro zuletzt sehr gute Leistungen gezeigt. Trotzdem steht der 33-Jährige in dieser Saison plötzlich ohne Cockpit da, und das trotz des Einstieges der Mercedes-Tochter HWA. Wieso verzichtet man auf die Erfahrung und die Fahrkünste des Mercedes-AMG Werkspiloten?

Warum verzichtet HWA auf den erfahrenen Engel?

Es war eine der größeren Überraschungen des Herbstes: Maro Engel erhielt nach zwei Jahren beim Formel-E-Team Venturi kein Cockpit für die neue Saison. Trotz sehr guter Leistungen - auch und vor allem im Vergleich zu seinem Teamkollegen Edo Mortara - ging der Deutsche beim Cockpit-Roulette am Ende leer aus. Dabei sah es für Maro nach der letzten Saison noch sehr gut aus. Mit dem angekündigten Einstieg von Team HWA Racelab, das nach dem DTM-Aus nun den Werkseinsatz von Mercedes-Benz im kommenden Formel-E-Jahr vorbereitet, schien sich für den Mercedes-AMG Piloten Engel sogar noch eine weitere Möglichkeit zu bieten. Nachdem HWA mit dem DTM-Champion Gary Paffett einem Formel-E-Novizen das erste Cockpit gab, drängte sich die Verplichtung des erfahrenen Formel-E-Fahrers Maro Engel geradezu auf. Vor allem, weil HWA als Kunde von Venturi die Fahrzeuge von genau dem Team einsetzt, für das Engel die letzten Jahre am Start war. Am Ende bekam allerdings nicht Engel den Zuschlag, sondern der aus der Formel 1 ausgeschiedene Belgier Stoffel Vandoorne, ein weiterer Formel-E-Neuling. Teamchef Uli Fritz meinte auf Nachfrage von Mercedes-Fans.de: "Ich weiß nicht, ob uns ein erfahrener Pilot wirklich helfen würde. So jemand würde wahrscheinlich zu einseitig denken. Ich bin eigentlich ein Freund von frischen Ideen und hätte kein Problem mit zwei Formel-E-Rookies. So können die Piloten völlig unbefangen an die Sache heran gehen und ihre unverfälschten Eindrücke einbringen." Als völlig neues Team mit komplett neuer Technik und völlig unerfahrenen Fahrers in das Vorbereitungsjahr zu starten, erscheint allerdings als ein sehr ambitioniertes Unterfangen. Das durchwachsene Abschneiden beim Saisonstart in Riad scheint dies zu bestätigen.

Formel-1-Rentner statt schnellem Routinier

Aber auch beim bisherigen Stammteam Venturi kam Maro überraschenderweise nicht zum Zuge. Hier entschied man sich für die publikumswirksame Verpflichtung von Formel-1-Rentner Felipe Massa, von dem aus sportlicher Hisicht aber auch keine Wunder zu erwarten sind. Außerdem zog man für den zweiten Sitz den Ex-DTM-Fahrer Edoardo Mortara vor. Bitter für Maro Engel, der sich - im Gegensatz zu Mortara - im letzten Jahr gegen die DTM entschied, um sich voll auf die Formel E zu konzentrieren. Im Gespräch mit www.e-formel.de zeigte sich Maro enttäuscht: "Natürlich war es eine Enttäuschung, denn ich hatte ja Anfang des Jahres die Entscheidung getroffen, dass ich mich auf die Formel E konzentriere und dafür nicht in der DTM an den Start gehe. Zu erfahren, dass ich nicht mehr in der Formel E antreten werde, war natürlich enttäuschend. Es ist aber nun mal so, dass im Motosport nicht immer alles geradlinig verläuft, wie man es erwartet. Also muss man einen Weg für sich finden, wie man am besten damit umgeht."

Maro Engel äußert sich

Im Interview mit unseren Kollegen von www.e-formel.de nimmt Maro Engel ausführlich Stellung zu dem Thema. Das Interview findet ihr hier: Maro Engel zum Formel-E-Aus

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