Classic Days Schloss Dyck 2018

Start-up-Spirit 1886 auf der Apfelwiese

Classic Days Schloss Dyck 2018: Start-up-Spirit 1886 auf der Apfelwiese
Erstellt am 3. August 2018

Mercedes-Benz Classic inszeniert bei den Classic Days Schloss Dyck vom 3. bis 5. August 2018 echten Start-up-Spirit: Auf der Apfelwiese werden Gewächshäuser stehen, die an das Gartenhaus von Gottlieb Daimler in Cannstatt als Keimzelle des Automobils und der motorisierten Mobilität erinnern. Als Goldpartner des renommierten Festivals der automobilen Klassik ist die Stuttgarter Marke mit zahlreichen Fahrzeugen und Markenbotschaftern vertreten. ALL TIME STARS, der Fahrzeughandel von Mercedes-Benz Classic, präsentiert exklusive SL-Sportwagen.

In einem Gewächshaus in Cannstatt entsteht in den 1880er-Jahren der schnelllaufende Viertaktmotor von Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach – eine der wichtigsten Innovationen in der Mobilitätsgeschichte. An diesen inspirierenden Ort im Garten von Daimlers Villa in Cannstatt erinnert Mercedes-Benz Classic bei den Classic Days Schloss Dyck 2018 mit eigens konstruierten Gewächshäusern. Sie dienen als Bühne für „MB Classic@Apfelwiese“, einem Schwerpunkt des Presenting-Partners der Classic Days Schloss Dyck im Jahr 2018.

Mercedes-Benz Classic und das Mercedes-Benz Museum sind seit vielen Jahren eng mit den Classic Days verbunden. Als Hauptpartner des 13. Festivals der automobilen Klassik, das vom 3. bis 5. August 2018 rund um das rheinische Wasserschloss stattfindet, bringt die Stuttgarter Marke wieder zahlreiche besondere Fahrzeuge aus der unternehmenseigenen Sammlung mit nach Schloss Dyck. Der Bogen spannt sich dabei vom ersten Automobil der Weltgeschichte, dem Benz Patent-Motorwagen von 1886, über sportliche Mercedes- und Benz-Fahrzeuge aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bis hin zum legendären Silberpfeil W 196 R der 1950er-Jahre und einem „Strich-Acht“-Pick-up von 1973.

Zu erleben sind die Fahrzeuge zum Teil auf dem 2,8 Kilometer langen Rundkurs der Classic Days Schloss Dyck: Hier präsentiert Mercedes-Benz Classic zum einen den Benz Patent-Motorwagen, eine authentische Rekonstruktion des Originals, das Carl Benz 1905 dem Deutschen Museum überlassen hat. Außerdem ist der Benz Prinz-Heinrich-Wagen aus dem Jahr 1910 zu erleben. Das Fahrzeug ist einer von insgesamt zehn Renn-Tourenwagen, die Benz für die Prinz-Heinrich-Fahrt 1910 gebaut hat. Das präsentierte Fahrzeug, 2013 von Mercedes-Benz Classic originalgetreu restauriert, ist eines von nur zwei heute noch erhaltenen Exemplaren. Zu den Hightech-Features gehören unter anderem Doppelzündung und Vierventiltechnik. Bemerkenswert ist auch die strömungsgünstige Karosserie mit ihrem auffälligen Spitzheck. Die dritte Prinz-Heinrich-Fahrt führt vom 2. bis 8. Juni 1910 über 1.945 Kilometer von Berlin über Braunschweig, Kassel, Nürnberg, Stuttgart, Straßburg und Metz ins hessische Homburg vor der Höhe.

An der Orangerie von Schloss Dyck wird ein Mercedes 75 PS Spider aus dem Jahr 1907 stehen. Das sportlich-exklusive Automobil wird von einem Reihensechszylindermotor mit 10,2 Liter Hubraum angetrieben und ist das damalige Topmodell im Typenprogramm der DMG. Die zweisitzige Spider-Karosserie unterstreicht die sportliche Erscheinung des damaligen Hochleistungsautomobils.

Urahn der X-Klasse

Auf der Apfelwiese präsentiert Mercedes-Benz Classic an den neuen Gewächshäusern einen W 196 R Rennwagen und einen „Strich-Acht“-Pick-up auf Basis der Baureihe W 115. Der Rennwagen aus der zweiten Silberpfeil-Ära Mitte der 1950er-Jahre erinnert an die beiden Formel-1-Weltmeisterschaften, die Juan Manuel Fangio in den Jahren 1954 und 1955 auf Fahrzeugen dieses Typs gewinnt. Technisch eng verwandt mit dem W 196 R sind die ebenfalls legendären 300 SLR Rennsportwagen (W 196 S), die 1955 mit ihren zahlreichen Siegen die erfolgreichste Motorsportsaison in der Geschichte der Marke perfekt machen.

Einen faszinierenden Kontrast zum Silberpfeil setzt bei den Classic Days ein Pick-up der Mercedes-Benz „Strich-Acht“-Baureihe W 115. Das ungewöhnliche Fahrzeug erinnert an die Premiere der höchst erfolgreichen „Strich-Acht“- Baureihen W 114 / W 115 vor 50 Jahren. Von diesem ersten Millionen-Seller der Marke entstehen von 1968 bis 1976 mehr als 1,9 Millionen Limousinen, Langlimousinen, Coupés und Fahrgestelle. Der vielseitige Pritschenwagen, der zu den Urahnen der neuen Mercedes-Benz X-Klasse gehört, wurde als Fahrgestell für Sonderaufbauten ausgeliefert, wie es auch für Kombiwagen, Krankenwagen und Bestattungswagen zum Einsatz kam, und von einem Aufbauhersteller als Pick-up aufgebaut, bevor er von der Stuttgarter Straßenbahnen AG viele Jahre lang als Servicefahrzeug eingesetzt wird. Der heute zur Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz Classic gehörende Pick-up reist auf eigener Achse vom Mercedes-Benz Museum zu den Classic Days Schloss Dyck.

Besonders erfolgreich sind die „Strich-Acht“-Pick-ups in Argentinien. Sie werden für den dortigen Markt gebaut und als „la Pick-up Mercedes-Benz“ beworben. Mercedes-Benz liefert dazu sogenannte CKD-Bausätze („completely knocked down“) des 220 D Fahrgestells nach Südamerika. Das dortige Werk González Catán im Großraum der Hauptstadt Buenos Aires baut daraus die Pick-ups, die mit Einzel- oder Doppelkabine erhältlich sind.

ALL TIME STARS by Mercedes-Benz Classic

Bei MB Classic@Apfelwiese mit den Gewächshäusern begeistern nicht nur die ausgestellten Sammlungsfahrzeuge. Hier treffen die Besucher auch auf Menschen, die in besonderer Weise mit der Geschichte der Marke verbunden sind. In diesem Jahr werden Mercedes-Benz Classic Markenbotschafter wie Jutta Benz, Dieter Glemser und Klaus Ludwig sowie Ehrengäste der Classic Days wie die Rennfahrer Hans Herrmann und Jochen Mass in der ALL TIME STARS Lounge auf der Apfelwiese Autogramme geben. Grund zum Gratulieren haben die Besucher ganz besonders im Fall von Silberpfeil-Rennfahrer Hans Herrmann, der am 23. Februar 2018 seinen 90. Geburtstag gefeiert hat.

Der 2015 gegründete, sehr erfolgreiche Fahrzeughandel ALL TIME STARS by Mercedes-Benz Classic gibt bei den Classic Days Schloss Dyck 2018 mit seiner ALL TIME STARS Lounge ein stimmungsvolles Gastspiel in den Gewächshäusern von Mercedes-Benz Classic. Außerdem bringt ALL TIME STARS zwei exklusive SL-Sportwagen mit zu den Classic Days: einen beigefarbenen 300 SL Roadster (W 198) aus dem Jahr 1959, der damals das Ausstellungsfahrzeug auf dem Internationalen Automobil-Salon in Turin war, und einen horizontblauen 280 SL „Pagode“ (W 113) aus dem Jahr 1970. Beide Fahrzeuge gehören zur „Concours Edition“. ALL TIME STARS baut sein Angebot konsequent durch den gezielten Ankauf besonders interessanter Fahrzeuge aus der langen Markenhistorie weiter aus. Herausragende Klassiker erhalten in der Manufaktur des Mercedes-Benz Classic Centers in Fellbach im Auftrag von ALL TIME STARS eine Werksrestaurierung mit höchster Authentizität entsprechend der Originalspezifikation. Das ist ein Angebot, wie es nur der Hersteller selbst bieten kann.

Automobile Klassik am mondänen Wasserschloss

Die 13. Classic Days Schloss Dyck schreiben vom 3. bis 5. August 2018 eine einzigartige Erfolgsgeschichte in der Kultur der automobilen Klassik fort. Insgesamt erwarten die Veranstalter unter anderem etwa 120 historische Rennfahrzeuge auf der Demonstrationsrundstrecke und mehr als 7.000 Klassiker beim Clubparken auf dem Dycker Feld. Der Concours dʼElegance „Jewels in the Park“ der Classic Days ist eine von nur neun Veranstaltungen weltweit, die das Prädikat der FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens) der Kategorie „A“ (Spitzenklasse) tragen. In diesem Jahr werden rund 60 exklusive Oldtimer bei „Jewels in the Park“ erwartet.

Dazu kommen zehn Veranstaltungsbereiche rund um das Wasserschloss mit ganz verschiedenen Themen.

Beispielsweise ist das britische Brooklands Museum, das an die erste zweckgebundene Rennstrecke der Welt erinnert, erstmals am Schloss Dyck zu Gast. Und wenn sich alte und aktuelle Helden der DTM bei den „Racing Legends“ treffen, dann sind natürlich auch Fahrzeuge von Mercedes-Benz dabei.

Das Klassik- und Motorfestival Classic Days Schloss Dyck findet in einem Teil der Parkanlagen von Schloss Dyck, auf den Wiesen vor dem Schloss sowie auf dem Dycker Feld statt. Geöffnet sind die Classic Days für Besucher am Freitag (3. August) von 10 bis 18 Uhr, am Samstag (4. August) von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag (5. August) von 9 bis 17 Uhr. Kassenöffnung mit Zufahrt zu den Picknickwiesen ist am Samstag und Sonntag bereits um 7 Uhr. Die Veranstalter erwarten wieder mehrere Zehntausend Besucher an den drei Tagen. Der Erlös des Events kommt der Stiftung Schloss Dyck zugute und dient dem Erhalt und Betrieb von Schloss, Sammlung und Gartenanlage.

Jutta Benz

Geboren am 1. Oktober 1943 in Mannheim

Sie trägt einen großen Namen: Jutta Benz. Ihr Urgroßvater Carl Benz baut im Jahr 1886 das erste Automobil der Welt in einem revolutionären, weil ganzheitlich neuartigen und umfassenden Entwurf. Seine Ehefrau Bertha Benz, die Urgroßmutter von Jutta Benz, hat die Entwicklung maßgeblich geprägt und gefördert. Denn sie unterstützt den Gatten in jeglicher Hinsicht und setzt zudem immer wieder eigene starke Impulse auf dem Weg des Automobils in die Großserie. Berühmt ist ihre Fernfahrt mit dem Benz Patent-Motorwagen von Mannheim nach Pforzheim, die sie mit beiden Söhnen im August 1888 und damit vor 130 Jahren absolviert – Härtetest und Funktionsbeweis der großartigen Erfindung zugleich. Kein Wunder, dass Jutta Benz für ihre Urgroßeltern und insbesondere für die Urgroßmutter als eine in ihrer Zeit herausragende Frau große Bewunderung hegt: Öffentlich gelebte Kreativität und Gleichberechtigung sind zu deren Lebzeiten alles andere als normal anzusehen. In diesem Sinne verkörpert Bertha Benz ebenso wie ihr Ehemann den Erfolg und die Entwicklung des Automobils und der Marke Mercedes-Benz. Jutta Benz ist die letzte Trägerin des Namens Benz, der in direkter Linie auf Carl und Bertha Benz zurückzuführen ist.

Dieter Glemser

Geboren am 28. Juni 1938 in Kirchheim/Teck

Seine Vollgas-Karriere beginnt mit dem Start beim Schorndorfer Bergrennen 1960. Es folgen zahlreiche Klassensiege bei verschiedenen Berg- und Rundstreckenrennen auf dem Nürburgring. Für Mercedes-Benz startet er ab 1963 mit dem Gesamtsieg bei der Polen-Rallye in einem Mercedes-Benz 220 SE und jeweils einem zweiten Platz bei der Deutschland-Rallye (inklusive eines Klassensiegs) sowie beim Großen Straßenpreis von Argentinien. Auch im folgenden Jahr beteiligt er sich an dem Dreifachsieg der Teams Eugen Böhringer / Klaus Kaiser, Dieter Glemser / Martin Braungart und Ewy Rosqvist / Eva-Maria Falk beim Großen Straßenpreis von Argentinien. Mit Ford feiert Dieter Glemser 1971 einen Europameistertitel bei den Tourenwagen und einen Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps sowie den Titel des Deutschen Rennsportmeisters 1973 und 1974. Nach einem schweren Unfall infolge eines Reifenschadens beim Tourenwagenrennen von Macao (Südostchina) im November 1974 beendet er seine aktive Motorsportlaufbahn. Ab 1990 ist Dieter Glemser zehn Jahre lang Mitglied des Mercedes-Benz Motorsport-Teams und als Abteilungsleiter zuständig für die Organisation. Von 2001 bis 2008 ist er freier Mitarbeiter bei Mercedes-AMG und der Stuttgarter Konzernmutter für Sport- und Fahrsicherheitstrainings sowie bei Classic-Veranstaltungen, bei denen er heute noch aktiv ist.

Hans Herrmann

Geboren am 23. Februar 1928 in Stuttgart, Deutschland

Die Saison 1955 könnte das große Jahr für den jungen Rennfahrer Hans Herrmann in der Mercedes-Benz Rennabteilung werden. Das Talent dazu hat er jedenfalls. Schon zur Premiere des neuen Mercedes-Benz W 196 beim Großen Preis von Frankreich am 4. Juli 1954 in Reims setzt der Nachwuchsrennfahrer Maßstäbe, als er die schnellste Rundenzeit erzielt. Doch 1955 fährt das Pech mit im Cockpit des Stuttgarters. Bei einem Trainingsunfall vor dem Großen Preis von Monte Carlo in Monaco wird Herrmann schwer verletzt und kann in dieser Saison nicht mehr starten. Der gelernte Konditor beginnt seine Rennsportkarriere 1952 bei der Hessischen Winterfahrt mit einem privaten Porsche 356. Noch im gleichen Jahr erringt er bei der Deutschlandfahrt einen Klassensieg. 1953 und 1954 holt Herrmann dann auf Porsche jeweils einen Klassensieg bei der Mille Miglia. Mercedes-Benz Rennleiter Alfred Neubauer wird auf ihn aufmerksam und holt ihn 1954 als Nachwuchsfahrer in die neue Formel-1-Mannschaft. Über seine Karriere hinweg erweist sich Hans Herrmann bei Grand-Prix-Rennen der Formel 1 und Formel 2, bei Sportwagenrennen und bei Rallyes als ausgesprochen vielseitiger Motorsportler. Außer auf den Wagen von Mercedes-Benz startet er insbesondere mit Renn- und Sportwagen von Porsche. Dazu kommen Einsätze in den Cockpits von B.R.M.-, Cooper-, Maserati- und Veritas-Rennwagen. Seine größten Erfolge erzielt Herrmann bei Langstreckenrennen. Dazu gehören beispielsweise Gesamtsiege bei der Targa Florio (1960), den 24 Stunden von Daytona (1968) und den 24 Stunden von Le Mans (1970). Auch der zweite Platz auf Mercedes-Benz 220 SE (W 111) im Großen Straßenpreis von Argentinien 1961 zeichnet ihn aus. Für seine acht Teilnahmen an der Targa Florio wird Herrmann 2012 von der auf der Rundstrecke gelegenen Stadt Collesano geehrt. Zum Festakt fährt der Ex-Werkspilot im Mercedes-Benz 300 SLR vor. Hans Herrmann krönt seine Rennsportkarriere 1970 mit dem Le-Mans-Sieg und zieht sich noch im selben Jahr vom aktiven Motorsport zurück. Als Markenbotschafter von Mercedes-Benz Classic bleibt er dem Unternehmen – und dem Motorsport – bis heute eng verbunden. Seinen 90. Geburtstag feiert Herrmann 2018 im Classic Center von Mercedes-Benz Classic in Fellbach. Zu den Laudatoren gehörte der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dr. Dieter Zetsche.

Klaus Ludwig

Geboren am 5. Oktober 1949 in Bonn, Deutschland

Der von seinen Fans mit dem Ehrennamen „König Ludwig“ ausgezeichnete Rennfahrer und dreifache DTM-Meister Klaus Ludwig beginnt seine Karriere im Motorsport Anfang der 1970er-Jahre mit Slalomrennen, Orientierungsfahrten und Tourenwagenrennen. Zu seinen ersten großen Erfolgen zählen die Meistertitel der Deutschen Rennsport-Meisterschaften (DRM) der Jahre 1979 und 1981 sowie Siege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in den Jahren 1979, 1984 und 1985. Zur Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) kommt Ludwig 1985, wo er zunächst für Ford startet und 1988 seinen ersten Titel holt. 1989 wechselt er zum AMG-Mercedes-Team, für das er in den folgenden Jahren bis 1994 zwei Meistertitel (1992 und 1994, Vizemeisterschaft 1991) mit insgesamt 19 Rennsiegen holt. 1995 und 1996 fährt er in der ITC (International Touringcar Championship) für das Opel-Team Rosberg. Danach kehrt er zu AMG-Mercedes zurück und gewinnt zusammen mit Ricardo Zonta 1998 die Fahrer- und Teamtrophäe der Internationalen FIA-GT-Meisterschaft. Danach beendet Ludwig offiziell seine Motorsportkarriere, doch im Jahr 2000 startet er wieder bei den neuen Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) und beendet die Saison und auch seine Rennfahrerkarriere mit Platz 3 der Gesamtwertung auf Mercedes-Benz CLK-DTM.

Jochen Mass

Geboren am 30. September 1946 in Dorfen bei Erding

Jochen Mass, ursprünglich gelernter Seemann, beginnt seine abwechslungsreiche Karriere im Motorsport 1968 mit Tourenwagen-Rennen für Alfa-Romeo und als Werksfahrer bei Ford in den Jahren 1970 bis 1975. In dieser Zeit gewinnt er 1972 die 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Parallel dazu engagiert er sich in der Formel 2 (1973) und in 105 Grands Prix der Formel 1 (1973/74 mit Surtees; 1975 bis 1977 mit McLaren; 1978 mit ATS; 1979/80 mit Arrows; 1982 mit March). 1984 startet er auf Mercedes-Benz 500 SLC (C 107) bei der Rallye Paris–Dakar. Mit dem Titel des Deutschen Sportwagen-Meisters 1985 und seiner Tätigkeit als Werksfahrer bei Porsche bis 1987 im Gepäck wird er 1988 Werksfahrer im Team Sauber-Mercedes. Bis 1991 fährt er für dieses Team in der Gruppe C. Im neuen Silberpfeil, dem Sauber-Mercedes C 9, siegt Jochen Mass mit Manuel Reuter und Stanley Dickens beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und schafft die Vizeweltmeisterschaft 1989. Drei Jahre später wechselt Mass in das Team-Management der DTM. Sir Stirling Moss beschreibt ihn als „Seelenverwandten“ und als „einen Fahrer mit einem enormen Gefühl für Rennwagen und mit hohem Sachverstand, der mit der Renngeschichte aller Epochen vertraut ist“. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass Jochen Mass heute für Mercedes-Benz bei historischen Veranstaltungen am Start ist. Ob im Silberpfeil W 125 oder im Mercedes-Benz SSK – Jochen Mass kennt und fährt sie alle.

Benz Patent-Motorwagen (1886)

Am 29. Januar 1886 meldet Carl Benz sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent an. Die Patentschrift zum DRP 37435 gilt als Geburtsurkunde des Automobils und prägt den Namen Patent-Motorwagen. Das erste Automobil der Welt ist eine eigenständige Konstruktion, bei der Motor und Fahrgestell eine organische Einheit bilden. Benz hat es als Dreirad ausgeführt, da er von der bei Kutschen üblichen Drehschemellenkung nicht überzeugt ist. Die entscheidende Leistung von Carl Benz besteht in der Konsequenz, mit der er seine Vision vom „Wagen ohne Pferde“ zur Realität werden lässt: Er hat die Idee eines Motorwagens, konstruiert ihn, baut ihn, lässt ihn patentieren, erprobt ihn, bringt ihn auf den Markt, produziert ihn in Serie, entwickelt ihn weiter und macht seine Erfindung damit nutzbar. Der Benz Patent-Motorwagen läutet eine neue Ära der individuellen Mobilität ein. Der bei den Classic Days Schloss Dyck präsenterte originalgetreue Nachbau des ersten Automobils von 1886 entstand 1969 in den Lehrlingswerkstätten des Unternehmens.

Technische Daten Benz Patent-Motorwagen

Baujahr: 1886

Zylinder: 1

Hubraum: 954 cm3

Leistung: 0,55 kW (0,75 PS) bei 400 U/min Höchstgeschwindigkeit: 16 km/h

Mercedes 75 PS Spider (1907)

Der Ende 1906 präsentierte Mercedes 75 PS ist das erste Serienautomobil der Daimler-Motoren-Gesellschaft mit Sechszylindermotor. Sein aus drei gegossenen Zylinderpaaren bestehender Reihenmotor hat 10,2 Liter Hubraum. Das Mercedes Topmodell der Jahre 1907 bis 1911 wird in verschiedenen Karosserievarianten angeboten. Die zweisitzige Spider-Karosserie unterstreicht die sportliche Erscheinung des Hochleistungsautomobils. 1909 wird die Bezeichnung des Spitzentyps in Mercedes 39/80 PS geändert. Dies entspricht der tatsächlichen Leistung von 59 kW (80 PS) und folgt einer Vereinbarung der deutschen Automobilhersteller: Nach Einführung der Luxussteuer für Automobile per 1. Juli 1906 soll der Kaufinteressent die hubraumbezogene Steuerklasse schon an der Typenbezeichnung erkennen können. Für Viertaktmotoren entspricht ein „Steuer-PS“ einem Hubraum von 261,8 Kubikzentimeter, sodass der 10,2-Liter-Motor mit 39 Steuer-PS zu Buche schlägt. 1911 kehrt die DMG mit dem Mercedes 37/90 PS auch im Topsegment wieder zum Vierzylindermotor zurück. Erst 1914 debütiert wieder ein Mercedes-Sechszylindermodell, der Typ 28/95 PS.

Technische Daten Mercedes 75 PS Spider

Bauzeit: 1906 bis 1911

Zylinder: 6/Reihe

Hubraum: 10.189 cm3

Höchstleistung: 59 kW (80 PS) bei 1.300 U/min Höchstgeschwindigkeit: 95 km/h

Benz Prinz-Heinrich-Wagen (1910)

Die „Prinz-Heinrich-Fahrt“ ist zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts eine der bekanntesten Motorsportveranstaltungen in Deutschland. Der begeisterte Automobilist Prinz Heinrich, Bruder des damaligen deutschen Kaisers Wilhelm II., stiftet die ab 1908 ausgetragene Tourenwagen-Konkurrenz mit dem Ziel, die Zuverlässigkeit des Automobils zu demonstrieren und seine Verbreitung zu fördern. Aus diesem Grund schreibt das Reglement viersitzige Tourenwagen vor, die bestimmte Mindestabmessungen erfüllen müssen. Bei der dritten Veranstaltung im Frühsommer 1910 setzt Benz & Cie. zehn von Grund auf neu konstruierte, technisch sehr fortschrittliche Spezial-Tourenwagen mit Kardanantrieb ein, die mit Doppelzündung und Vierventiltechnik ausgerüstet sind. Bemerkenswert ist auch die aerodynamisch optimierte Karosserie mit ihrem auffälligen Spitzheck. Der von Mercedes-Benz Classic originalgetreu restaurierte Prinz-Heinrich-Wagen ist eines von nur zwei heute noch erhaltenen Exemplaren. Das Fahrzeug aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic kommt damals auf dem 11. Platz ins Ziel, danach startet es noch im selben Jahr auch zur Zar-Nikolaus-Tourenfahrt.

Technische Daten Benz Prinz-Heinrich-Wagen

Einsatz: 1910

Zylinder: 4/Reihe

Hubraum: 5.715 cm3

Leistung: 59 kW (80 PS)

Höchstgeschwindigkeit: 126 km/h

Mercedes-Benz Formel-1-Rennwagen W 196 R (1955)

Mit dem W 196 R kehrt Mercedes-Benz 1954 nach 15 Jahren Unterbrechung in den Grand-Prix-Sport zurück. Der neue Formel-1-Wagen ist nach dem gerade erst in Kraft getretenen Reglement konstruiert, das maximal 2,5 Liter Hubraum vorschreibt. Gleich beim ersten Rennen am 4. Juli 1954 in Reims landen Juan Manuel Fangio und Karl Kling einen Doppelsieg. An den Start geht die futuristisch anmutende, für schnelle Rennstrecken konzipierte Version mit Stromlinienkarosserie. Bei den meisten Formel-1-Rennen der Jahre 1954 und 1955 kommt jedoch die Version mit frei stehenden Rädern zum Einsatz. Diese ist für kurvenreiche Strecken besser geeignet, weil der Fahrer die Vorderräder stets im Blick hat. Die Premiere dieser Variante beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring im August 1954 endet ebenfalls mit einem Sieg von Juan Manuel Fangio. Der W 196 R erringt 1954 drei weitere Siege, im Folgejahr sogar sechs, und Fangio wird in beiden Jahren Formel-1-Weltmeister. Nachwuchsrennfahrer Hans Herrmann erzielt mit dem W 196 R zwei dritte und zwei vierte Platzierungen – je eine mit dem Stromlinienwagen und eine mit dem klassischen Monoposto mit frei stehenden Rädern.

Technische Daten Mercedes-Benz Formel-1-Rennwagen W 196 R

Einsatz: 1954 bis 1955

Zylinder: 8/Reihe

Hubraum: 2.497 cm3

Leistung: 188 kW (256 PS) bis 213 kW (290 PS) Höchstgeschwindigkeit: bis zu 300 km/h

Mercedes-Benz 220 D Pick-up (W 115, 1973)

Der Mercedes-Benz 220 D Pick-up ist eine seltene Sonderausführung der „Strich-Acht“-Baureihe. Dieser Vorgänger der heutigen E-Klasse wurde zum ersten Millionen-Seller von Mercedes-Benz. Der vielseitige Pritschenwagen, ein Urahn der neuen Mercedes-Benz X-Klasse, basiert auf einem „Fahrgestell für Sonderaufbauten“, wie es auch für Krankenwagen, Kombiwagen oder Bestattungswagen zum Einsatz gekommen ist. Bei einem Aufbauhersteller ist daraus der ausgestellte Pick-up entstanden, den die Stuttgarter Straßenbahnen AG viele Jahre lang als Servicefahrzeug zur Schmierung von Weichen einsetzt. Im argentinischen Mercedes-Benz Werk González Catán im Großraum der Hauptstadt Buenos Aires laufen in den 1970er-Jahren ähnliche Pick-ups auf „Strich-Acht“-Basis mit Einzel- oder Doppelkabine sogar direkt ab Werk vom Band. Basis ist auch hier das Fahrgestell für Sonderaufbauten, das als CKD-Bausatz („completely knocked down“) aus Stuttgart geliefert wird. Bei den Classic Days Schloss Dyck erinnert das ungewöhnliche Fahrzeug auch an das Jubiläum der „Strich-Acht“-Baureihen W 114 und W 115, die 1968 und damit vor 50 Jahren Premiere hatten.

Technische Daten Mercedes-Benz 220 D Pickup

Baujahr: 1973

Zylinder: 4/Reihe

Hubraum: 2.197 cm3

Leistung: 44 kW (60 PS) bei 4.200 U/min Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h

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