2003: Ein gutes Jahr für schöne Autos

Die Mercedes-Chronik des Jahres 2003

2003: Ein gutes Jahr für schöne Autos: Die Mercedes-Chronik  des Jahres 2003
Erstellt am 22. Februar 2010

Das Jahr 2003 meinte es gut mit uns Autofans. Nicht zuletzt deshalb, weil Mercedes mit dem neuen E-Klasse T-Modell, der Studie CLS und dem SLR drei ganz heiße Eisen im Feuer hatte. Da konnten selbst Negativ-Ereignisse wie der Irak-Krieg oder die Columbia-Katastrophe nicht dauerhaft die Stimmung vermiesen. Und außerdem sind wir ja noch Weltmeister im Elefanten-Polo geworden …

It’s T-time again

Ein Jahr nach der Limousine stellt Mercedes-Benz das T-Modell der Baureihe 211 vor. Der schluckfreudige (was das Gepäck angeht) S 211 weist eine enge Verwandtschaft zur E-Klasse-Limousine auf, womit er, neben zahlreichen technischen Talenten, auch ein attraktives Aussehen erbt. Die Zeiten, in denen Kombis als nutzenorientierte und damit nicht unbedingt schöne Automobile zur Welt kamen, liegen anno 2003 schon lange zurück.

Das E-Klasse T-Modell hat eine Reihe von Innovationen an Bord. Da ist beispielsweise das EASY-PACK getaufte Ladesystem mit asymmetrisch geteilter Fondsitzanlage. Wird sie nach vorne geklappt, entsteht ein völlig ebener Ladeboden. Noch „easier“ läuft es mit dem optionalen, hydraulischen EASY-PACK-Laderaumboden: Er fährt auf Knopfdruck um bis 40 cm nach hinten heraus, was das Verladen von schweren und sperrigen Gegenständen deutlich erleichtert. Premieren (für die Baureihe 211) feiern im T-Modell auch das aktive Bi-Xenon-Kurvenlicht und der permanente Allradantrieb 4MATIC. Letzterer ist ab Herbst 2003 verfügbar, zunächst aber nur in Kombination mit einem Sechszylinder-Benziner.

Krieg im Irak – schon wieder

Trägt "Kriegsbemalung", ist aber ganz und gar friedlichen Zwecken verpflichtet: 2003er CLK-DTM mit Bernd Schneider am Steuer



Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin – dieses alternative Wunschdenken aus den 80ern teilen auch im Jahre 2003 viele Menschen. Also gehen sie auf die Straße und demonstrieren gegen die seinerzeit dritte Auflage des Irak-Krieges. Einige Demonstranten für den Frieden haben aber offenbar Probleme mit dem friedlichen Demonstrieren: In Hamburg wird die Demonstration „Jugend gegen den Krieg“ nach Ausschreitungen von der Polizei gewaltsam aufgelöst.

Doch nicht nur das deutsche Volk ist gegen den Irak-Krieg, auch die politische Führung mag nicht (mehr) mitspielen. Gemeinsam mit Frankreich stellt sich die Schröder-Regierung gegen die Kriegspolitik der USA und Großbritanniens.

So etwas kann George W. Bush natürlich gar nicht verstehen. Ende März 2003 sagt der US-Präsident seinen Amerikanern in knapp vier Minuten, dass es wieder einmal Krieg im Irak gibt. Knapp einen Monat später erklärt er das militärische Vorgehen für abgeschlossen. Da irrt er sich – wie so oft – gewaltig. Der Krieg im Irak ist noch lange nicht vorbei, was u. a. durch einen Anschlag auf das UNO-Hauptquartier in Bagdad am 19. August 2003 bestätigt wird.

CLS und SLR – was für Türen!

Mercedes macht uns den Mund wässrig – und das gleich zwei Mal. So werden auf der 2003er-Ausgabe der IAA die seriennahe Studie Vision CLS und der Mercedes-Benz SLR McLaren (Baureihe 199) vorgestellt.

Der CLS ist ein Vorgeschmack auf die neueste Coupé-Interpretation des Hauses Mercedes, die ein Jahr später auf den Markt kommen soll. Das Besondere daran: Hinter der knackigen Optik eines Coupés verbirgt sich beim CLS ein praktischer Viertürer. Sozusagen das Beste zweier Welten. Doch das wichtigste: Der CLS sieht innen und außen einfach unverschämt gut aus. So entwickelt er sich vom Start weg zum Erfolgsmodell, dass viele andere Hersteller ebenfalls auf die Idee bringt, es einmal mit einem viertürigen Coupé zu versuchen.

Nur zwei Türen (aber was für welche!) hat der Mercedes-Benz SLR McLaren, der als direkter Nachfolger des 300 SL Flügeltürers auf der IAA steht. Er fährt schnurstracks in die Liga der Traumsportwagen. An die Verkaufserfolge eines CLS kann er naturgemäß nicht anknüpfen, auch wenn die SLR-Palette später um diverse Sondermodelle und einen Roadster erweitert wird.


Autobahnmaut und andere Katastrophen

"Ach, Liebling, auch wenn meine Idee mit der Autobahngebühr ein Reinfall wird, unser neuer Mercedes funktioniert jedenfalls prächtig."



Die Maut, die sich nicht traut – so oder ähnlich hätte ein Spielfilm heißen können, der sich um die Einführung des satellitengestützten Autobahnmautsystems in Deutschland dreht. Ende Dezember 2003 hätte das mit viel Trara angekündigte System seinen Dienst aufnehmen sollen, doch technische Probleme verhindern die planmäßige Premiere.

Doch es gibt wesentlich schlimmere technische Pannen: Zum Ende eines 16-tägigen Forschungsaufenthalts im All zerbricht und verglüht die Raumfähre Columbia bei ihrer Rückkehr auf die Erde. Alle sieben Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. Als Ursache wird später der Hitzeschild der Columbia identifiziert, der bereits beim Start beschädigt wurde.

Bernd Schneider DTM-Meister

In der 2003er DTM-Saison ist Mercedes-Pilot Bernd Schneider nicht zu bremsen. Bereits zwei Rennen vor Schluss verteidigt er seinen Titel erfolgreich. Vize-Meister wird Christijan Albers, Marcel Fässler macht den Dreifachtriumph für Mercedes komplett. Als fast schon logische Konsequenz geht auch die Markenwertung an die Stuttgarter – und das bereits zum vierten Mal in Folge. Neben den Qualitäten der Fahrer ist sicher auch die Qualität ihrer Dienstwagen ausschlaggebend für den Erfolg. Der 2001 neu konstruierte CLK-DTM stellt eine Verfeinerung seines bereits erfolgreichen Vorgängers dar. So verfügt er über optimierte Verbreiterungen an den hinteren Kotflügeln, eine modifizierte hintere Radlaufentlüftung sowie eine neu gestaltete Frontschürze. Sein Motor besitzt andere Ansaugkanäle, was eine Leistung von rund 460 PS bei 8000 U/min ergibt. Bereits 2002 konnte Schneider mit dieser Ausbaustufe des CLK-DTM die Vize-Meisterschaft einfahren.

Heißer Sommer, cooles Kino

Eine von der Sommerhitze hervorgerufene Fatamorgana? Nein, Dieses CLK-DTM-Renntaxi kam 2003 tatsächlich zum Einsatz.



Der Sommer 2003 ist vor allem eines: heiß. Gemessene Temperaturen von über 40 °C sorgen für neue Rekordwerte. Kein Wunder also, dass 2003 als heißestes Jahr in die deutsche Geschichte eingeht. Das ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass in unserem schönen Land bereits seit 1540 Wetteraufzeichnungen gemacht werden. Doch was tun, wenn draußen die Sonne knallt? Entweder eine Runde im klimatisierten Mercedes drehen, oder sich ein kühles Plätzchen im Kino suchen. Auf der Leinwand gibt es 2003 (zunächst in Amerika) für jeden Geschmach etwas. Beispielsweise „Findet Nemo“, „Matrix Reloaded“, „The Hulk“ oder „Fluch der Karibik“. Ein deutscher Quotenkracher ist „Good Bye, Lenin“.

SL 55 AMG rockt Roddick

Nix wie raus hier! So ganz geheuer scheint Andy Roddick die Rennrunde dann doch nicht gewesen zu sein ...



Die Aufschläge von Tennis-Ass Andy Roddick sind gefürchtet, da sie schnell mal über 200 Sachen drauf haben. Dass aber auch einem Andy Roddick angesichts hoher Geschwindigkeiten mulmig werden kann, zeigte die Mitfahrgelegenheit in einem Mercedes-Benz SL 55 AMG mit dem damaligen McLaren Mercedes-Testpilot Pedro de la Rosa am Steuer. „Das war eine der aufregendsten Erfahrungen meines Lebens, noch spannender als Fallschirmspringen“, sagte Roddick nach ein paar schnellen Runden auf dem ehemaligen Formel 1-Kurs im spanischen Jarama.

Trotz Dauerregens habe er sich an der Seite von de la Rosa sicher aufgehoben gefühlt, versicherte der US Open-Gewinner des Jahres 2003. „Ich bin zwar im ersten Moment ein bisschen blass geworden, doch Pedro ist ein Profi, der sein Handwerk perfekt beherrscht.“

Es lebe der Sport!

Der eine kommt, der andere geht: Während der legendäre SLR die Bühne betritt, wird die Produktion des legendären VW Käfers eingestellt.



2003 sind wir Deutschen in einigen Sachen einfach nicht zu schlagen. Beispielsweise im Frauenfußball, wo unser Team durch ein „Golden Goal“ Weltmeister gegen Schweden wird. Sie mögen exotischere Ballsportarten? Auch da spielt Deutschland 2003 vorne mit. Bei der WM im Elefanten-Polo gewinnen wir doch tatsächlich mit 5:3 gegen Indien und holen den Titel ins eigentlich Elefanten-freie Deutschland. Mehr als eine ES (Elefantenstärke) braucht Michael Schumacher, um 2003 zum sechsten Mal Formel 1-Weltmeister zu werden. Damit wird er ebenso zur Legende, wie der VW-Käfer, dessen letztes Exemplar 2003 in Mexiko vom Band rollt. Andere, die weniger auf Sport oder Autos stehen, lassen sich 2003 erstmals vom „DSDS-Fieber“ anstecken – einer für Augen und Ohren gefährlichen Seuche, die sich seither einmal pro Jahr wiederholt ;-)

Passend dazu liefern einige der kommenden „Superstars“ mit „We have a Dream“ den Nummer 2 Hit in Deutschland ab – nur noch geschlagen von einem Machwerk, das tatsächlich eine noch kürzere musikalische Halbwertzeit hatte – Platz 1 für den „Steuersong“ aus der Gerd-Show. Dann doch lieber die Top-Alben des Jahres in den CD-Player stecken: „Escapology“ von Robbie Williams oder Herbert Grönemeyers „Mensch“.

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