Mercedes 500SL: R129 Roadster Klassiker mit Feintuning

Dezent getrimmt präsentiert sich der 92er Mercedes 500SL in Tageslicht tauglicher Form

Mercedes 500SL: R129 Roadster Klassiker mit Feintuning: Dezent getrimmt präsentiert sich der 92er Mercedes 500SL in Tageslicht tauglicher Form
Erstellt am 16. September 2010

Wer sich für einen Roadster von Mercedes Benz entscheidet, braucht das Tageslicht nicht zu scheuen. Auch der 92er 500SL von Vahit Yildiz kann sich sehen lassen. Beim Debüt der Baureihe R129 hatte die Mercedes Konstrukteure eine Klassiker Garantie quasi schon mit eingebaut. Der Klassiker Status von Vahit Yildiz' 500SL hat nach dem Umbau im milden Individualtrimm immer noch Bestand.

Es gibt Autos, die rufen dort, wo Sie erscheinen, Bewunderung und und sehnsüchtige Seufzer hervor. Die Mercedes–Benz Fahrzeuge der Baureihe R129 gehören zweifelsohne zu dieser Kategorie, die man manchmal auch als Traumwagen zu bezeichnen pflegt. Diese SL-Typen haben in den 21 Jahren, die seit ihrem Debüt auf dem Genfer Automobilsalon vergangen sind, nichts von ihrer Faszination eingebüßt.Im Gegenteil:

Kult Klassiker: Mercedes R129

Eine große Fangemeinde in aller Herren Länder hält die R129 Serie in Ehren. Aktive Bestandspflege hat man sich hier auf die Fahnen geschrieben – wohl wissend, dass diese Wagen dereinst zu besonders begehrten schönen Sternen heranreifen werden. Und dann gibt es ja auch noch die passiven Verehrer – diejenigen, welche (bislang) nicht in den Genuss des Besitzes eines Mercedes SL gekommen sind, ihn aber für seine Form, Ausstattung und Klasse bewundern.

Welche Eigenschaften schätzt Vahit Yildiz eigentlich an seinem Mercedes SL aus dem Jahre 1992? Ihm persönlich hat es zuallererst das Design des Wagens angetan. In seinen Augen sind die Mercedes R129 mit einer zeitlos schönen Form gesegnet. Von den Sportwagen geht eine wirkungsmächtige Souveränität und Eleganz aus, die unter ästhetischen Gesichtspunkten ewig Bestand hat. Oder kurz gesagt: „R129 finde ich gut!“ Typisch Mercedes Klassiker eben.

Mercedes SL: Technologieträger und Fortschrittsmacher

Beeindruckend findet Vahit Yildiz die wohlüberlegte Gesamtkonstruktion der R129 Baureihe.Dass der Mercedes Roadster als erstes Auto überhaupt serienmäßig mit einem automatischen Überrollbügel ausgestattet worden ist, findet er bemerkenswert. Gut gefallen ihm auch die seinerzeit neu entwickelten Integralsitze , die aufgrund ihrer tragenden Struktur mit hoher Quersteifigkeit bei einem Seitenaufprall erhöhten Schutz gewährten.

Bräuchte es eines sichtbaren Beweises, dass die Mercedes Ingenieure die Konstruktion des R129 gut bedacht haben, so genügt Vahit Yildiz der Fingerzeig auf das elektrohydraulische Verdeck. Innerhalb von 30 Sekunden macht es den Mercedes oben dicht oder zum Frischluftvergnügen - wobei die Seitenscheiben und der Überrollbügel gesenkt und anschließend wieder in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden.

Dezenter R129 Trimm

Keine Frage: Geht es um das Thema Mercedes SL outet sich der 35jährige sogleich als begeisterter Mercedes-Fan und sportlich ambitionierter R129 Fahrer. Bei der Veränderung der Original-Optik dieses Sportwagens bevorzugen die meisten Piloten ja einen eher dezenten Tuning Stil. SL einmal anders? Warum nicht? Aber weniger bedeutet in diesem Fall auch dem gelernten Kaufmann Vahit Yildiz mehr.

Um die Veränderungen, die an dem Mercedes 500SL vorgenommen worden sind, treffend zu charakterisieren, kann man eigentlich kaum das Wort „Umbau“ verwenden. Die eher milden Modifikationen, die freilich den Sportcharakter des 500SL markant akzentuieren, lassen sich besser mit dem Begriff „individuelle Differenzierung“ umschreiben. Denn das ist es, worauf Vahit Yildiz mit seinem „Mercedes Tuning“ abzielte.

Der Schwund der Original-Optik geht nicht mit der Schmälerung des Besitzerstolzes einher. Dafür ist die Anzahl bewundernder Blicke, die diesem „Silberpfeil“ folgen, zu hoch. Vahit Yildiz genießt diesen Wow!-Effekt. Und selbst wenn es anderes wäre, würde es ihn in seiner Mercedes Enthusiasten Seele nicht treffen. „Letztendlich mache ich das mit meinem Auto, was mir gefällt“, sagt er entschlossen.

Mercedes 500SL: der Road-Star unter den Roadstern

Dass der R129 Pilot auf einem Mercedes 500SL mit dezent dynamisiertem Design abfährt, kann, darf und soll ruhig jeder sehen. Seit 2005 bestimmt Vahit Yildiz den Kurs dieses Mercedes. Seitdem er die Schlüsselgewalt über das Auto besitzt, wandelte sich der Roadster bald zum "Road-Star" – eine Bezeichnung, die nach Vahits Meinung irgendwie besser zu dem Wagen mit dem Stern-Emblem passt. Dass der 500SL leicht modifiziert seiner Wege gehen sollte, war für den Mercedes Enthusiasten schon beim Kauf eine beschlossene Sache.

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Mit der Umsetzung der Veränderungswünsche beauftragte der Mercedes Fan die Firma KBR Motorsport in Erftstadt. Der Tuner sollte dem 500SL ein individuelleres und sportiveres Erscheinungsbild geben, dabei aber den stilvollen Status des Mercedes aufrechterhalten. Gesagt. Getan. Geschafft: Der R129 Frischzelle tritt nicht ultimativ frech und forsch "gepimpt", sondern dezent dynamisiert in Erscheinung.

Dezent war Trend beim Mercedes Umbau

Irgendwie anders, aber sympathisch und vor allem typisch 500SL ist der aktualisierte R129-Look, an dem ein in Wagenfarbe lackierter Grill, eine nach unten versetzte Frontnummernschildbefestigung, weiße Blinker und eine in die Heckklappe integrierte dritte Bremsleuchte moderate Akzente setzen.

Abgesehen von dem kleinen Etikettenschwindel mit den angebrachten Brabus-Emblemen – wo Brabus draufsteht, steckt nämlich mit Ausnahme der Pedale nicht viel Brabus drin - verließ das Auto die vom Mercedes Werk einstmals vorgezeichnete Linie höheren Roadster-Niveaus nicht. Die einzige große Einknickstelle stellt die Tieferlegung des Mercedes dar. Mit minus 80 mm an der Vorderachse VA und minus 60 mm an der Hinterachse nahm die Senkung des 500SL doch recht dramatische Züge an.

Mit Lorinser Rädern geht's am R129 rund

Die Höhenkorrektur war freilich geboten, alldieweil der Mercedes künftig auf großem Fuß seiner Wege gehen sollte. Bekanntlich sind alle R129 Modelle serienmäßig mit 16 Zoll-Leichtmetallrädern und 225/55 ZR 16 Bereifung ausgerüstet worden. Vor 20 Jahren stellte diese Kombination fürwahr ein sportliches Schuhwerk dar. Doch die Zeiten und die Sichtweisen haben sich geändert. Heutzutage treten Sportwagen breiter aufgestellt in Erscheinung. Beim Mercedes 500SL ist darum 9,5 x 19 das Maß der Lorinser-Räder, die sich vorn mit 225/35er und hinten mit beeindruckenden 255/30er Dunlop-Sport-Maxx-Gummis profilieren.

Die Breitenwirkung des R129 wurde zusätzlich durch die Montage von Distanzscheiben gesteigert – und zwar mächtig. Um sage und schreibe 120 mm legte die Spur des Mercedes an der Hinterachse zu. Unter diesen ausufernden Umständen musste an die Radläufe Hand angelegt werden. Sie wurden vorn um 20 mm und hinten um 30 mm je Seite geweitet.

Mercedes mit PS und Performance

Der Mercedes 500SL rollte ab Werk als mächtige Fahrmaschine vom Band. 326 PS leistet sein V8 – dies war vor zwei Jahrzehnten die Hausnummer schlechthin und erregte bei seinem Debüt auf dem Genfer Autosalon 1989 entsprechend großes Aufsehen.

Die gewaltige Kraft und der Hubraum des V8 Motors adeln den 500SL bis in die Gegenwart (und wahrscheinlich bis weit in die Zukunft hinein) zum Sportwagen erster Güte. „Viel mehr muss man nicht unter der Haube haben“, sagt Vahit lächelnd.

Unterm Strich vermag der Mercedes 500SL dennoch ein kleines Leistungsplus von 14 PS vorzuweisen. Die zusätzliche Kraft steuert eine speziell bei KBR Motorsport angefertigte Abgasanlage bei. Die Abgase, welche die 3-Zoll Edelstahlauspuffanlage durchlaufen, werden von zwei Edelstahl-Rennkatalysatoren entgiftet und durch zwei 84-mm-Endrohre nach draußen geleitet. Akustisch baut diese Abgasanlage des Mercedes 500SL eine Geräuschkulisse auf, die in tiefer Tonlage alle Achte satt und sonor erklingen lässt.

Mercedes 500SL: sehr be-Acht-lich

Da Vahit seinen Mercedes 500SL nach Möglichkeit offen fährt, genießt er diesen markanten V8-Sound, der in den Innenraum weht und diesen mit rauer Sportatmosphäre füllt. „Für mich gehört dieser Klang beim Mercedes 500SL einfach zum guten Ton dazu“, erklärt er seine Vorliebe für PS-Lautmalerei. Ein bisschen Protz mag angesichts der Menge an Kraft, die der Mercedes zu bieten hat, durchaus gestattet sein.

Was macht neben den lieblichen V8-Klängen ferner das Wohlgefühl hinterm Steuer dieses 500SL aus? Im Innenraum hat der R129 etliche in Wagenfarbe lackierte Kunststoffteile und weiße Instrumenten samt Alukappen für die weißen Tachonadeln zu bieten. Seine Handreichungen nimmt der Fahrer per Raid-Schalthebel und Raid-Lenkrad vor. Darüber hinaus liegen ihm die bereits erwähnten Brabus-Pedale zu Füßen. Mit diesen wenigen Mitteln gelang es Vahit den Fahrspaß in seinem Mercedes Roadster noch aussichtsreicher zu gestalten.

Typisch Mercedes Klassiker: "Der R129 war gut. Ist gut. Bleibt gut"

Als der Mercedes 500SL der Öffentlichkeit präsentiert wurde, wurde er als Vertreter einer neuen Gattung gelobt, die man heute respektvoll Supersportwagen nennt. In der Tat: Der 326 PS starke Mercedes war der Super Stern seiner Zeit. 20 Jahre später hat sich an seinem Premium Status eigentlich herzlich wenig geändert – auch wenn Schönheit und Bedeutsamkeit letztendlich im Auge des Betrachters liegen. "Ein 500SL war gut, ist gut und bleibt gut!" sagt Vahit Yildiz. Und vieles spricht dafür, dass der R129 Pilot mit seiner Aussage recht behalten wird.

Mercedes-Fans Facts

Fahrzeugtyp: Mercedes 500SL R129

Baujahr: 1992

Motor: 5-Liter-V8, 3-Zoll-Edelstahlabgasanlage mit Edelstahl-Rennkatalysatoren und 2 x 84-mm-Endrohren von KBR Motorsport, Leistungssteigerung auf 340 PS,

Getriebe: Automatic

Räder: Lorinser in 9,5 x 19 ET45

Reifen: Dunlop "SP Sport Maxx" in 225/35 ZR19 VA und 255/30 ZR19 HA

Fahrwerk: Federn von KBR Motorsport, minus 80 mm/60 mm vo/hi

Karosserie: vorderes Nummernschild nach unten versetzt, Grill in Wagenfarbe, weiße Blinker, Radläufe je Seite um 20 mm/30 mm vo/hi geweitet

Innenraum: Raid-Airbag-Lenkrad, Raid-Schalthebel, Brabus-Pedale

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