Exklusiver AMG-Umbau: 1954er Mercedes-Benz 300SL

Einer von elf Exemplaren: Moderne trifft Klassik

Exklusiver AMG-Umbau: 1954er Mercedes-Benz 300SL: Einer von elf Exemplaren: Moderne trifft Klassik
Erstellt am 30. September 2009

Der Mercedes-Benz 300 SL ist einer der brillantesten und kultigsten Sportwagen des 20. Jahrhunderts. Die Mischung aus Rennsporterfolgen, Eleganz und ansprechendem Design macht aus dem Original einen Meilenstein in der Geschichte der Marke Mercedes-Benz, der extrem begehrt ist, was sich auch in den Preisen niederschlägt, sei es jetzt als Coupé oder Roadster. In den letzten fünf Dekaden hat die Technologie für viele Vorteile im Automobilbau gesorgt, von denen die Techniker des SL damals noch nicht einmal zu träumen wagten. Viele dieser Dinge wirken sich auf den Komfort, das Fahrverhalten, die Performance und die Sicherheit aus.

Best of both Worlds

Der hier gezeigte 300 SL stammt aus dem Jahre 1954 und wurde von der Mercedes-Benz hauseigenen AMG Tuning Abteilung derart aufgefrischt. Der Flügeltürer ist die perfekte Symbiose aus dem zeitlosen „Gullwing“-Modell und der Performance und all den Vorteilen der modernen AMG Technik. Auf Basis eines originalen 300 SL von 1954 bauten die Ingenieure das Fahrzeug auf. Die Karosserie wurde von seiner Farbe befreit und mittels KTL-Verfahren gegen mögliche Korrosionen geschützt, bevor die die Hülle wieder in dem glänzenden Silber erscheinen sollte. Erst beim näheren Anblick fallen die kleinen Veränderungen an der Karosse auf, wie die elektrisch verstellbaren Aussenspiegel oder der versetzte Tankeinfüllstutzen. Dazu bekam der Flügeltürer einem Satz grün getönter Scheiben rundum.

Moderner AMG-Motor trifft auf klassischen SL Flügeltürer

Der Wagen baut komplett auf einem restaurierten 300 SL Rohrrahmen auf, der allerdings für die Aufnahme des modernen Antriebs entsprechend modifiziert wurde. So arbeitet hier nun ein AMG M119 V8 Motor mit rund sechs Litern Hubraum, der 380 PS leistet und an ein Mercedes-Benz W4A Vierstufen-Automatikgetriebe gekoppelt ist. Der V8 kommt mit einer Auspuffanlage samt Katalysatoren und erfüllt die heutigen Abgasvorschriften (Euro2) und treibt den 300 SL bis zu einer elektronisch abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h an.

Auch das Fahrwerk wurde modernisiert

Um das Handling des Boliden zu ermöglichen, verbauten die AMG Leute eine Servolenkung und tauschten das Fahrwerk im Heck des SL gegen eine modernere Hinterachse aus einem R129 Roadster, die mit einstellbaren Bilstein-Gasdruckdämpfern ausgestattet wurde. Im Heck übernimmt eine Bremsanlage aus einem W124 die Verzögerung während vorne standesgemäß AMG C36-Scheibenbremsen zum Einsatz kamen. Ein Satz moderner AMG Leichtmetallräder im klassischen Fünf-Speichen-Design mit 235/45 R17 vorne und 245/45 R17 hinten weist auf das Innenleben des SL hin.

Updates im Interieur

Das Interieur wurde weitestgehend beibehalten, mit Ausnahme der lederbezogenen Recaro Sitze, Dreipunkt-Sicherheitsgurten und dem lederbezogenen Sportlenkrad. Feines Nappa Leder überzieht die Mittelkonsole und die unteren Teile der Türverkleidungen. Elegantes Alcantara wurde für die A-Säulen-Verkleidungen, den Dachhimmel sowie die oberen Türrahmen verwendet während glänzender Piano-Lack am lederbezogenen Armaturenbrett für Highlights sorgt. Weitere Details des Innenraums sind die Lenksäule mit Lenkradschloss für mehr Sicherheit, originale 300 SL Instrumente, die auf die moderne Technik abgestimmt wurden sowie eine moderne Klima-/Lüftungsanlage für mehr Komfort.

Ein Entertainment-System fand ebenfalls seinen neuen Platz, allerdings in Form des klassisch aussehenden Becker-Autoradios, das sowohl über einen iPod-Anschluss als auch über eine Sechsfach-CD-Wechsler-Steuerung verfügt und ein versteckt installiertes Lautsprecher-System ansteuert. Ein Satz exklusiver Fußmatten sowie ein Satz verchromter und gravierter Einstiegsleisten runden das luxuriöse Interieur ab.

Königlicher Auftrag

Insgesamt elf 300 SL Modelle wurde von AMG zwischen 1996 und 2009 umgebaut, fünf Fahrzeuge gingen an die königliche Familie von Brunei, die sechs anderen an ausgesuchte AMG Kunden. AMG fertigte acht Coupés und vier Rechtslenker. Jeder modifizierte 300 SL wurde vor der Auslieferung ausgiebig getestet, damit diese Fahrzeuge den Ansprüchen von Mercedes-Benz und AMG genügen. Der hier gezeigte SL 300 Flügeltürer stammt aus dem Besitz der königlichen Familie von Brunei gebaut und kostete seinerzeit locker eine siebenstellige Euro-Summe. Und das ist damit sicherlich eines der teuersten Autos der Woche bei Mercedes-Fans.de...

Mercedes-Fans Facts

1954 Mercedes-Benz 300 SL AMG

Antrieb: DOHC-V8, AMG M119, 5.956 ccm, 4V, Euro2, 380 PS, Einspritzanlage, Auspuffanlage mit Euro2-Katalysatoren; Vierstufen-Automatik (W4A)

Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne mit Bilstein-Sportfahrwerk, AMG Scheibenbremsen, Einzelradaufhängung hinten (R129), Bilstein-Sportfahrwerk, Scheibenbremsen (W124)

Räder: 17“-AMG-Leichtmetallfelgen mit 235/45 R17 vorne und 245/45 R17

Sonstiges: Recaro-Sitze, Dreipunktgurte, Sportlenkrad, Becker-Autoradio, modernisierte 300 SL Instrumente, Leder am Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidungen, Alcantara A-Säulen, -Himmel, Klimaanlage, moderne Lenksäule,

9 Bilder Fotostrecke | Exklusiver AMG-Umbau: 1954er Mercedes-Benz 300SL Coupé : Moderne trifft Klassik #01 #02

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