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Schöne Sterne in Wiesbaden (Rügen-Edition) - Maybach 57 (W 240)

Über 60 Jahre war der Name Maybach als Synonym für sehr große und sehr luxuriöse Automobile nur einem kleinen Kreis von Insidern ein Begriff. Als man sich bei der damaligen Daimler Chrysler AG Ende der 1990er entschied die Marke wiederzubeleben um im High End-Preissegment ein Angebot zu haben, ging man ein großes Risiko ein. Das Selbstbewußtsein bei den Verantwortlichen war jedoch sehr stark ausgeprägt sodaß man bei der Präsentation im Sommer 2002 Stückzahlen von 1.500 pro Jahr rausposaunte. Besagte Präsentation war dementsprechend bombastisch. Das erste in der neuen Maybach-Manufaktur gebaute Serienmodell wurde in einem Glascontainer auf dem Sonnendeck der Queen Elizabeth II über den Atlantik geschippert um an der Wall Street der Weltöffentlichkeit präsentiert zu werden. Was danach folgte war ein elend langer Niedergang der Marke bis zur Einstellung zehn Jahre später. Selbst im ersten vollen Verkaufsjahr wurden lediglich 600 Exemplare verkauft und das Management verlor recht bald das Interesse am Doppel-M. Im Laufe der Jahre sorgten Einzelstücke wie der Maybach Excelero oder das 2008 eingeführte Maybach 62 Landaulet lediglich für kurze Lichtblicke. Zum Jahreswechsel 2010/2011 gab es erste Berichte, daß Daimer sich mit Aston Martin zusammentut um einen Nachfolger zu entwickeln. Diese waberten im Laufe des Jahres immer wieder durchs Netz ergänzt um das Gerücht, daß auf der IAA 2011 die Konzeptstudie eines Nachfolgers gezeigt würde. Daraus wurde bekanntlich nix und im November 2011 wurde das offizielle Ende der Modelle 57, 57S, 62 und 62S bekanntgegeben. Ende 2012 verließ das letzte Modell der Baureihe 240 sang und klanglos die Werkshalle. Am Ende wurden es gut 3.000 Exemplare inkl der Guardversionen plus einiger von Xenatec umgebauter Coupes und einer Handvoll Landaulets. Ob der moderne Maybach jemals den Status der 1.800 zwischen 1921 und 1941 gebauten klassischen Modelle erlangen wird bleibt abzuwarten. Der Name wird seit 2015 sehr erfolgreich als Submarke fortgeführt und bescherte dem Konzern als 60.000fach verkaufte Limousine X 222 plus ein paar Pullman und diverser limitierter Sondermodelle eine sehr ordentliche Rendite. Kein Wunder also, daß es neben der jüngst vorgestellten Limousine Z 223 den Maybach-GLS gibt und daß es eine Maybach-Version eines künftigen EQ-Modells geben wird. Das abgebildete Exemplar wird vom Grand Hotel Binz auf Rügen als VIP Shuttle eingesetzt, um Gäste vom Bahnhof abzuholen. Ein Dankeschön gilt dem freundlichen Chauffeur des Hauses, der kein Problem damit hatte ein paar Fotos zu machen.
Erstellt am 20. November 2020

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