Schon gefahren: Mercedes-Benz CLS 250 CDI Shooting Brake

Reicht das Einstiegsmodell mit Vierzylinder-Diesel?

Schon gefahren: Mercedes-Benz CLS 250 CDI Shooting Brake: Reicht das Einstiegsmodell mit Vierzylinder-Diesel?
Erstellt am 17. September 2012

Von wegen schöne Kombis heißen Avant – die Zeiten sind vorbei, liebe Ingolstädter! Denn im Hause Mercedes-Benz hat man mit dem neuen Shooting Brake einen absoluten Treffer gelandet – in Sachen Design und Styling. Gut, Kombis bei Mercedes-Benz heißen eigentlich T-Modell und nicht Shooting Brake, doch nach Meinung des Mercedes-Fans.de Redakteur Thomas Frankenstein handelt es sich bei dem CLS Shooting Brake nicht nur um ein fünftüriges Coupé sondern um einen neuen Lifestyle-Kombi. Der bekennende Kombi-Fan und -Besitzer konnte erste Fahreindrücke bei Testfahren in der Toskana sammeln.

Der Shooting Brake zeigt die typischen Merkmale der Gattung Coupé: lange Motorhaube, hohe Schultern und kleine, rahmenlose Scheiben und ein flach abfallendes Dach, das an der höchsten Stelle 1,42 Meter misst, das Ergebnis dieser Linie ist ein Luftwiderstandsbeiwert von 0,29.

Vierzylinder oder V8 BiTurbo?

Die Bandbreite des CLS Shooting Brake reicht vom kleinen 2,2-Liter Vierzylinder-Diesel bis hin zum leistungsstarken 5,4-Liter BiTurbo-V8 in der AMG Version – die Qual der Wahl an der Testwagen-Station fällt schwer. Doch bei vielen Autos kommt es gar nicht auf die Leistung an, sondern das Design – viele der damaligen amerikanischen Muscle Cars gab es schließlich auch in einer – sagen wir mal – bodenständigeren Variante – da zählte für viele Kunden auch nur die Optik.

Vielen Kunden reicht möglicherweise auch schon die Einstiegsversion, zumal der Preis auch eine Rolle spielen dürfte. Los geht’s ab 61.761 Euro – für den AMG muss man noch mal fast das Gleiche drauf legen. Ich entscheide mich also für den Mercedes-Benz CLS 250 CDI Shooting Brake – in einem dezenten Cupritbraun-Metallic mit einem PASSION Mandelbeige farbenem Leder-Interieur. Wobei der neue 350 CDI Diesel V6 anstelle von 231 nun 265 PS aufweist und ganz sicher auch eine kluge Wahl ist!

Klassisch oder sportlich – auf jeden Fall „Chic“

In Sachen Komfort- und Sicherheitsausstattung bietet Mercedes-Benz seinen Kunden eine große Auswahl an verschiedenen Designs und Materialien – vom klassisch sportlichen Schwarz kombiniert mit Carbon bis hin zu warmen Farben mit Echtholzzierteilen. Das Highlight der Shooting Brake ist aber der Koffer- bzw. Laderaum, der trotz der flachen Dachlinie 590 Liter und mit umgeklappter Rückbank 1550 Liter fasst, gerade wenn man den optionalen designo-Holzboden aus amerikanischer Kirsche für 4700 Euro ordert, der an den Boden einer schicken, mondänen Yacht erinnern soll.

Bei der Auswahl der Motorisierung wird sich so mancher Leser nun fragen – reicht der kleine Diesel für das große Auto? Immerhin bringt der CLS Shooting Brake 1865 kg auf die vier Räder bzw. Waage! Gerade auf den bergigen und kurvigen Straßen in der Toskana musste – nein, durfte sich der Vierzylinder-Diesel beweisen. 204 PS Nennleistung und – viel wichtiger – 500 Nm Drehmoment sollen in Kombination mit der siebenstufigen Automatik den Sportkombi bewegen.

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Ein Vierzylinder-Diesel für den Sportkombi?

Ein Dreh am Zündschlüssel und Druck am Gangwahlhebel und es geht los... Der kleine Diesel schnurrt wie eine kleine Katze und hetzt überraschend flink los. 7,8 Sekunden gibt Daimler für die Beschleunigung auf 100 km/h an, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 235 km/h erreicht – diese ist jedoch auf den Straßen der Toskana und aufgrund der italienischen Polizia Stradale nur schwer zu erfahren.

Blick nach vorn - nicht zurück!

Wie bei vielen modernen Autos ist die Übersichtlichkeit auch beim Shooting Brake eingeschränkt, gerade was den Blick nach schräg hinten angeht. Zum Glück finden die Testfahrten ja in Italien statt, da guckt man nur nach vorne – hinten muss der Hintermann auf einen aufpassen ;-). Beim Einparken bzw. Rangieren ist jedoch einer der vielen elektronischen Helfer da, so dass das fast zum Kinderspiel wird.

Das Handling des CLS Shooting Brake ist kein Problem – eine perfekte Lenkung kombiniert mit einem perfekten Fahrwerk – selbst ohne die optionale Airmatik, lassen den Sportkombi über die kurvigen Straßen der italienischen Toskana gleiten. Die Sitze geben dabei genügend Seitenhalt – erst recht mit eingeschaltetem Aktiv-Multikontursitz. Apropos Sitz: Trotz meiner Größe von über 1,90 Meter kann ich beim Shooting-Brake gut ein- und aussteigen – auch im Fond ist das kein großes Problem.

„Sinn und Sinnlichkeit“ oder „Willkommen zuhause“?

Am Ende entscheidet natürlich immer – neben dem persönlichen Geschmack – auch der Preis. Warum sollte man sich einen Shooting-Brake für 61.761 Euro Euro kaufen, wenn man für 54.115,25 Euro bereits ein Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell bekommen kann oder warum den Shooting Brake für 1900 Euro mehr als den normalen CLS? Ganz einfach – weil sonst jeder das gleiche Auto fahren würde und das wäre doch langweilig oder?



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Thomas Frankenstein, Dirk Weyhenmeyer

Mercedes-Fans Facts

Mercedes-Benz CLS 250 CDI Blue Efficiency Shooting Brake



Antrieb: R4, 2.143 ccm, Common-Rail-Diesel, zweistufiger Turbolader, Direkteinspritzung, 204 PS bei 3800 U/min, 500 Nm bei 1600 - 1800 U/min, 7G-Tronic-Siebengang-Automatik, Hinterradantrieb

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Stabilisator, Scheibenbremsen; Hinten Raumlenkerachse, Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Stabilisator, Scheibenbremsen

Räder: Leichtmetallfelgen 8,5 J x 17“ mit 245/45 R 17

Verbrauch (nach EU-Norm): 5,3 - 5,4 Liter

CO2-Emissionen: 139 - 143 g/km (Euro 5)

Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,8 Sek.

Leergewicht/Zuladung: 1800 kg / 525 kg

Kofferraumvolumen: 590 - 1550 Liter

Länge x Breite x Höhe (m): 4,96 x 1,88 x 1,42

Wendekreis: 11,3 m

Basispreis: 61.761 Euro

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