Fast & Furious

Schon gefahren: BRABUS Rocket 900 - lohnt sich das Sparen?

Fast & Furious: Schon gefahren: BRABUS Rocket 900 - lohnt sich das Sparen?
Erstellt am 23. Oktober 2020

BRABUS setzt einem Mercedes-Modell einmal mehr die Krone auf. Der Brabus Rocket 900 ist die Kirsche auf der Bottroper Sahne – der Arnold Schwarzenegger im Besser. Bestens. BRABUS: Premiere für neues BRABUS MASTERPIECE mit 900 PS ‭Starke Leistung: ‬BRABUS ROCKET‭ ‬900‭ „‬ONE OF TEN‭“ auf Basis Mercedes-AMG GT 63 S Besser. Bestens. BRABUS: Vorhang auf für ein neues spektakuläres BRABUS MASTERPIECE: BRABUS ROCKET 900 „ONE OF TEN“ mit 900 PS auf Basis Mercedes-AMG GT 63 S Kraftraum von Gold‘s Gym. 900 PS, 1.050 Nm und 330 km/h Spitze drücken nur sehr unzureichend aus, zu was der Kraftmeier aus dem Ruhrgebiet in der Lage ist. Obwohl der Mercedes AMG GT Viertürer als spektakulärer PS-Protz seit zwei Jahren Jagd auf BMW M8 Gran Coupé oder Porsche Panamera Turbo S macht, tut er sich beim recht Kunden schwer. An der Leistung allein kann es an sich nicht liegen, denn 639 PS sollten für die meisten der potenziellen Klienten ausreichen und eine Höchstgeschwindigkeit von über 315 km/h gibt auch kaum Grund zu meckern. Einmal mehr machten die BRABUS-Techniker keine halben Sachen und hauchten ihrem 505.000 Euro teuren Prachtstück einen ganz eigenen Odem ein, der mehr einem Orkan gleicht. Eine Hubraumerweiterung des doppelt aufgeladenen Achtzylinders auf 4,5 Liter kitzelt aus dem Rocket jene 662 kW / 900 PS heraus, die ihm seinen charakteristischen Namen geben: BRABUS Rocket 900.

Für den Brennraumzuwachs wurde eine aus dem Vollen gefräste und fein gewuchtete Kurbelwelle mit auf 100 Millimeter verlängertem Hub ersonnen. Zudem vollbringen ebenfalls aus dem Vollen gefräste Spezialpleuel sowie größere geschmiedete Kolben im Verbrennungsprozess sportliche Höchstleistungen, indem die Erweiterung der acht Zylinderbohrungen auf 84 Millimeter das entsprechende Leistungsplus generiert. Das maximale Drehmoment ist mit 1.250 U/min Dank der speziellen Turbolader mit ihren bis 1,4 bar so gigantisch, das man es auf 1.050 U/min reduzieren musste, um die ohnehin verstärkte Getriebeautomatik nebst Antriebswellen auch dauerfest zu machen.

Man sieht der Rakete auf den ersten Blick an, dass diese nicht zum Cruisen gemacht ist. Dabei kann man mit dem viertürigen Powercoupé allemal lässig dahingleiten. Doch die dicken Kotflügelbacken vorn wie hinten nebst stattlichem Heckflügel machen keinen Hehl daraus, dass der 900er Rocket ganz andere – schmutzige - Sachen im Sinn hat. So erwacht dieser mit einem Druck auf den Starterknopf zu akustisch allzu präsentem Leben. Aus dem Stand geht es Dank Allradantrieb und fetter Schlappen in 2,8 Sekunden auf Tempo 100. Die 200er-Marke fliegt bei knapp zehn Sekunden vorbei und die magische 300er-Grenze durchbricht die Boden-Boden-Rakete in 23,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wurde bei 330 km/h abgeregelt – weil die rechten Pneus fehlen. Ansonsten wären 340 oder gar 350 km/h drin. Nur fliegen ist schöner und der BRABUS Rocket 900 ist verdammt nah dran an diesem Gefühl, als wenn man auf einem Flugzeugträger ins Katapult gespannt wird und zum Einsatz fliegt.

Erfahren kann man das nur zum Teil im öffentlichen Straßenverkehr – zumindest ohne in eine tiefgreifende Diskussion mit den jeweiligen Ordnungsbehörden einzutreten. Daher ein kurzer Abstecher auf eine weitgehend namenlose Rennstrecke im norddeutschen Niemandsland nahe Meppen. Im dortigen Racepark gibt es einen kleinen Kurs, auf dem der potente Bottroper im Grenzbereich zeigen kann und will, zu was er in der Lage ist. Schon der Imagespurt auf der Start- und Zielgerade lässt einem wahrlich die Gesichtszüge entgleisen. Mehr Dampf bringt auch ein Bugatti Chiron nicht auf den Asphalt. Reifen und Bremsen in den aufgestellten Rennbacken dürsten nach Temperatur, ehe man in den Grenzbereich eintaucht. Dann jedoch donnert der BRABUS Rocket 900 durch die flotten bis engen Kurvenpassagen, das jedem Schutzmann auf der Straße hören und sehen vergehen würde. Es qualmt und raucht, wenn die äußere Schicht der Hochgeschwindigkeitspneus beim Herausbeschleunigen ein Qualm und Abrieb aufgehen und der 2,1 Tonnen schwere Bodybuilder kernig nach hinten auskeilt. An der Vorderachse kommen Monoblock-Felgen im Format 10.5 J x 21 Räder mit 295/30 ZR 21 P Zero Hochleistungspneus von Pirelli zum Einsatz. Hinten sorgen 335/25 ZR 22 Reifen auf 12 J x 22 Felgen gleichermaßen für Haftung und eine spektakuläre Optik. Eine eigene Fahrwerksabstimmung legt den Viertürer in den beiden Modi Komfort und Sport um 25 Millimeter tiefer; den Rest erledigt die verbreiterte Spur. Immer wieder müssen die Hochleistungsbremsen zeigen, was sie können, um den Koloss um die enge Linkskurve nach Start und Ziel sowie den eckigen Rechtsknick an der Rückseite der Strecke zu werfen. Dafür verbeißen sich vorne Karbon-Keramik-Bremsscheiben im Format 402 x 39 mm und hinten 360 x 32 mm mit den vier Drehkörpern.

Im Grenzbereich lässt sich der 5,07 Meter lange Schwabe mit Lenkrad und Gasfuß präzise in der Spur halten. Wer es jedoch zu flott angehen lässt, kommt der Betonmauer zu Beginn der Boxengasse unangenehm nah, während der abgeschaltete Kühlturm nebenan einen Schatten auf Teile des kurvigen Renngeschlängels wirft. Was für eine Rakete – was für ein Vortrieb für maximal vier Insassen, die sich auf prächtig verarbeiteten Ledersesseln über die Strecke prügeln lassen. Der BRABUS Rocket 900 ist der wohl exklusivste AMG GT Viertürer, aktuell in jedem Fall der stärkste, spektakulärste und mit 505.000 Euro auch der teuerste. Dafür gibt es einen Auftritt, der einem optisch wie technisch den Atem raubt und das Publikum mehr als verstört zurücklässt. Denn mit dem Breitbau-Karosseriekit, den gigantischen 900 PS und bis zu 330 km/h Spitzentempo ist man exklusiver unterwegs als mit einem Bugatti Chiron, denn es werden gerade einmal zehn Fahrzeuge gefertigt. Weihnachten steht ja vor der Tür.

23 Bilder Fotostrecke | Fahrbericht: BRABUS Rocket 900: Fast & Furious #01 #02

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