Aktionäre machen Druck auf Daimler

Medienbericht: Daimler-Großaktionäre äußern viel Verärgerung

Aktionäre machen Druck auf Daimler: Medienbericht: Daimler-Großaktionäre äußern viel Verärgerung
Erstellt am 23. November 2018

Nach Monaten der Flaute ist Mercedes-Benz im Oktober an der Verkaufsfront auf die Erfolgspur zurückgekommen und liegt wieder im Plusbereich. Während man sich in Stuttgart darüber schwer freuen kann, sollen sich bei mächtigen Investoren - so berichtet es aktuell das Manager Magazin - die Mienen mit Blick auf den sich aus ihrer Sicht alles andere als erfreulich entwickelnden Daimler-Aktienkurs mehr als nur leicht verfinstern. Wenn man dem Medienbericht Glauben schenken darf, dann steht der Stuttgarter Chefetage darüber reichlich Ungemach ins Haus. Aufhänger für den Ärger aus den Reihen der Großaktionäre ist der Umstand, dass die Daimler-Aktie sich gar nicht gut entwickelt hat. Auf Sicht der letzten drei Jahre hat sie gut 37% an Wert eingebüsst. Kritische Stimmen sehen dafür den Daimler-Chef Dr. Zetsche in der Verantwortung. Bekanntlich räumt „Dr. Z.“ im Mai 2019 seinen Posten, den dann Ola Källenius übernehmen soll. Und was macht Dr. Zetsche dann? Er wird den Platz des 2021 aus dem Amt scheidenden, derzeitigen Vorsitzenden des Daimler-Aufsichtsrats, Manfred Bischoff, einnehmen. Das ist der Plan der Daimler-Konzernspitze, gegen den sich nun offenbar Widerstand aus den Reihen großer und mächtiger Investoren formiert. Das Manager Magazin führt als Beleg für den Aufstand der Aktionäre Fondsmanager David Herro vom Investmentfonds Harris Associates, der gut 5 Prozent der Daimler-Aktien hält, an. Der bezeichne die Entwicklung des Daimler-Aktienkurses als „beschämend" und wird mit einer sehr kritischen Äußerung in Richtung des noch amtierenden Daimler-Vorstandvorsitzenden zitiert: "Dieter Zetsche wird Daimlers Probleme auch als Chefaufseher nicht lösen". Ins gleiche Horn stößt auch der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch, der immerhin 1,8 Prozent an Daimler hält. In einem Interview mit dem Handelsblatt im Septemer 2018 äußerte Bert Flossbach, Chef des Kölner Fondshauses Flossbach von Storch, sehr betont seine Bedenken zu Dr. Zetsches geplanten Wechsel in den Daimler-Aufsichtsrat. Zetsche, so meinte Flossbach im Interview, tue sich mittlerweile schwer, die langfristig richtigen Entscheidungen zu treffen, weil er nicht wisse, welche das sind. Flossbach nahm im Interview mit dem Handelsblatt auch Umwandlung von Daimler in eine Holding-Struktur aufs Korn: Dieser Ansatz diene vor allem dazu, Besitzstände zu wahren und Pöstchen zu verteilen, sagte Flossbach, den es als Vermögensverwalter offenbar weniger interessiert, dass Dr. Zetsche in seiner Regentschaft einem verblassten Stern wieder viel Glanz verlieh und Mercedes-Benz wieder zur weltweit führenden Premium-Automobilmarke machte. Handelsblatt und Manager-Magazin folgern aus den kritischen Aktionärsstimmen, dass sich einiger Unmut über der Daimler-Konzernzentrale zusammenbraue, der spätestens dann in Teilen einflussreicher Aktionärskreise hochkocht, wenn Dr. Zetsches geplanter Wechsel in den Daimler- Aufsichtsrat ansteht.

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

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