Innovative Technik schützt vor Unfällen

Innovative Technik schützt vor Unfällen:
Erstellt am 29. Oktober 2014

Die neue Mercedes B-Klasse besitzt bereits viele Sicherheitsausstattungen in Serie und ist eines der sichersten Autos seiner Klasse.



Der ADAC berichtet, dass seit den 70er Jahren die Zahl der Unfalltoten und Verletzen konsequent abnimmt. Ob Gurtpflicht, Geschwindigkeitsbegrenzungen oder verbesserte Fahrerausbildung und Training – viele Maßnahmen der letzten Jahrzehnte haben geholfen, den Straßenverkehr sicherer zu machen. Ganz vorne dabei ist eindeutig die Fahrzeugtechnik, die das gesamte Fahrverhalten in der heutigen Zeit verändert und für mehr Schutz gesorgt.



An diesem Punkt knüpfen Forscher und Ingenieure an, um die Fahrer und Mitfahrer vor schwerwiegenden Konsequenzen bei Unfällen zu bewahren. Dafür gibt es neben verbesserten Airbags oder Aufprallschutz neue Systeme, die während der Fahrt Gefahren erkennen und abwenden sollen.

Beispiel Attention Assist

Der Attention Assist oder Aufmerksamkeitsassistent ist bei Mercedes Fahrzeugen seit einigen Jahren im Einsatz und erkennt anhand vieler unterschiedlicher Merkmale, ob der Fahrer seine Konzentration verliert und deshalb dringend eine Pause machen sollte. Besonders die Müdigkeit ist ein unterschätztes Risiko, denn viele Studien gehen von einer hohen Dunkelziffer von Unfällen durch Übermüdung aus. Jeder vierte tödliche Unfall (siehe Schaubild links, Quelle: ADAC) ist durch Sekundenschlaf verursacht worden ist und jeder sechste schwere Verkehrsunfall mit LWK-Beteiligung fand durch übermüdete LKW-Fahrer statt. Müdigkeit ist also keineswegs zu unterschätzen und die Anzeichen sollte jeder Autofahrer aufmerksam beobachten:



• Augenbrennen

• Frösteln

• Schwere Müdigkeit

• Schwere Augenlider

• Häufiges Gähnen

• Trockene Mundschleimhaut



Das größte Problem dabei ist, dass sich die Müdigkeit langsam ausbreitet und im entscheidenden Moment des kurzen Schlafes von 0,5 bis 30 Sekunden passiert der Unfall. Der Attention Assist soll frühzeitig erkennen, wann der Fahrer in die Müdigkeit gerät. Dafür erstellt er zu Beginn ein Fahrerprofil, das bei jeder Person individuell ist. Das System merkt sich vor allem das Lenkverhalten und realisiert, wenn der Fahrer zum Beispiel nicht mehr die Fahrspur halten kann und deswegen anders lenkt.

Ein weiterer Faktor ist die Längs- und Querbeschleunigung des Fahrzeuges, da bei monotoner und langer Fahrweise auf einer Landstraße die Ermüdungsgefahr höher ist und das System empfindlicher auf Fehlverhalten reagiert. Der Assistent ist auf 80 bis 200 km/h eingestellt, da in diesem Bereich die meisten Müdigkeitsunfälle passieren. Das System ist in Mercedes-Fahrzeugen bereits integraler Bestandteil und zeigt auf dem Display in der Nähe des Tachos den Aufmerksamkeitsgrad in Form von Balken an und gibt Hinweise darauf, wann die nächste Pause einzuhalten ist. So kann sich der Fahrer jederzeit selbst kontrollieren. Weitere Informationen in diesem Artikel.

Beispiel Bremsassistent PRE-SAFE und BAS PLUS

Das Bremssystem ist bereits seit den 80er Jahren ständig in der Entwicklung. Begonnen hat es mit dem ABS-System, welches das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP ebenfalls nutzt. Der Bremsassistent BAS PLUS warnt Fahrer vor einem möglichen Aufprall durch optische und akustische Signale. Mithilfe des Computers berechnet das System den notwendigen Bremsdruck, denn die meisten Autofahrer reagieren trotz Alarmsystem zu langsam auf brenzlige Situationen. Dafür nutzt die PRE-SAFE Bremse der Mercedes Wagen eine akustische Warnung mit einer ersten Teilbremsung nach rund 1,6 Sekunden, um den Wagen mit 40 Prozent der maximalen Bremsleistung zu verzögern. Der Fahrer hat nun die Gelegenheit selbst zu bremsen oder auszuweichen. Das System verwendet Radarsensoren bei den vorderen Stoßfängern, die eine Reichweite von 30 Metern und 80 Grad besitzen. Der Fernradar reicht 200 Meter weit. Seit 2006 gehört das PRE-SAFE zu der Serienausstattung der E-Klasse und wird ständig verbessert. So sind auch die Fahrer und Beifahrer bei den Bremsaktionen geschützt, durch die Straffung der Gurte, Aufblasen der Stützpolster und durch das Schließen von offenen Scheiben. Darüber hinaus schaltet sich zum Beispiel bei einer Notbremsung bei mehr als 70 km/h die Warnblinkanlage ein, so dass nachfolgende Wagen bereits frühzeitig über eine mögliche Gefahr informiert sind. Für Lkw und Busse sind die Active Brake Assist Systeme im Einsatz, die eine Vollbremsung bei fahrenden Hindernissen ermöglicht. Eine weitere Erneuerung ist der Collision Prevention Assist, der den Fahrer bei drohender Kollision rechtzeitig optisch und akustisch warnt und eine Bremsung einleitet.

Zusätzliche Optionen bei Unfällen

Ist es trotz aller Maßnahmen und Vorkehrungen zu einem Unfall gekommen, sollten der Fahrer und die Beteiligten daran denken, die Unfallstelle korrekt zu sichern, den Unfall bei der Polizei zu melden und bei geringeren Schäden das Fahrzeug an den Straßenrand zu fahren. Mit den heutigen Smartphones ist es kein Problem, die Schäden zu dokumentieren und die Daten wie Versicherer und Adressen auszutauschen. Dies ist für spätere Schadensansprüche wichtig, doch wenn der Betroffene diese Information nicht aufnimmt oder der Unfallverursacher die Aussage verweigert, gibt es noch die Möglichkeit über den Zentralruf der Autoversicherer die fehlenden Informationen zu erhalten. Dies ist über das zentrale Register der Kfz-Haftpflichtversicherten kostenlos möglich. Aktuelle Nummern und den genauen Ablauf zeigt verivox.de.



Einige Apps erleichtern es zum Beispiel über GPS den Standort an die Pannenhelfer weiterzugeben oder ermöglichen die Direktwahl von Notrufnummern. Viele Versicherungen bieten Apps an, in der die Betroffenen den Unfall direkt eingeben können, inklusive Beweisfotos und relevante Informationen, so dass die Bearbeitung des Falls zügig ablaufen kann. Einen Überblick über Optionen der Versicherungen gibt es hier. Weitere Programme bieten den Personen die Möglichkeit, vor Ort eine Unfallskizze anzufertigen und liefern Tipps für das weitere Vorgehen. Mercedes selbst hat bereits seit 2010 eine Service-App auf dem Markt, die gratis in Notfallsituationen weiterhilft und darüber hinaus noch weitere Funktionen besitzt wie den Parkplatz-Assistenten oder den Bußgeldrechner. Informationen darüber lassen sich in diesem Eintrag finden.



Text: Volker Rachow

Abbildungen: Daimler AG, ADAC, Pixabay.com © Fitze (CC0 1.0)

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