Interview mit AMG Chef Tobias Moers

"Wir lieben es wild!“ – ein Leben im AMG-Takt

Interview mit AMG Chef Tobias Moers: "Wir lieben es wild!“ –  ein Leben im AMG-Takt
Erstellt am 24. August 2016

Wer bei Mercedes-AMG schafft, der muss wohl Benzin im Blut haben und im positiven Sinn autoverrückt und etwas gaskrank sein. Mercedes-AMG: Das ist erfahrbare Driving Performance. Das ist Leidenschaft, die bewegt. 24 Stunden am Tag. 365 Tage im Jahr. Wer wüsste dies besser als AMG CEO Tobias Moers.? Im Interview äußert sich der AMG-Chef über den neuen Mercedes-AMG GT R, die Weiterentwicklung der Marke AMG und seine persönliche „Driving Performance“.


Herr Moers, mit dem Mercedes-AMG GT hat Mercedes-AMG ein neues Marktsegment betreten – würden Sie bereits von einer Erfolgsgeschichte sprechen?
„Ja, absolut! Insbesondere der sensationelle Erfolg des Mercedes-AMG GT auf dem deutschen Markt hat uns wirklich begeistert. Ein neuer Sportwagen muss sich seine Meriten hart verdienen. Aber mit dem AMG GT sind wir heute nicht nur da, wo wir hin wollten – sondern sogar schon weiter. Wobei das kein auf den deutschen Markt begrenztes Phänomen ist. Auch in anderen Märkten kommt der AMG GT sehr gut an.“

Im Juni feierte der Mercedes-AMG GT R – die vorerst leistungsstärkste Serienvariante des GT – Premiere beim Goodwood Festival of Speed, die ersten Runden drehte Lewis Hamilton. Was können die AMG-Afficionados von diesem Auto erwarten? From Nürburgring with Love: Der neue Mercedes-AMG GT R(oar) Das Biest der „Grünen Hölle“ ist entfesselt: Premiere für Mercedes-AMG GT R Kühn, grün und dressed to thrill: Der GT R ist entfesselt. Noch nie hat Mercedes-AMG so viel Motorsport-Technologie in ein Serienfahrzeug integriert.
„Der GT R ist das sportliche Topmodell der GT-Familie, unmittelbar vom Rennsport inspiriert. Im Vergleich zum GT S ist beim GT R nicht nur der Motor völlig neu abgestimmt und deutlich stärker, wir haben auch aktive Aero-Elemente an der Front. Eine Kühlerjalousie im neuen Panamericana-Grill steuert die Balance zwischen geringem Luftwiderstand und maximaler Durchlüftung des Motorraums. Das aktive Aerodynamik Profil – eine variabel nach unten fahrbare Unterbodenverkleidung – dosiert zusammen mit dem Heckflügel den gewaltigen Anpressdruck. Das Fahrwerk profitiert von der aktiven Hinterachslenkung – dazu kommen noch die zahlreichen Leichtbau-Komponenten wie Karbon-Kotflügel vorne, Frontschürze und Heckschürze aus Kohlefaser.“


Mit der aktiven Hinterachslenkung haben Sie ein innovatives Technikpaket geschnürt: Was bringt das dem Fahrer?
„In die aktiv lenkende Hinterachse haben wir viel Zeit und Sorgfalt gesteckt. In engen Kurven wird die Handlichkeit und Direktheit des GT R durch die wenige Grad gegen die Vorderräder lenkende Hinterachse drastisch verstärkt. In schnellen Kurven oder bei Highspeed-Manövern lenkt die hintere Achse dagegen geringfügig mit den Vorderrädern und sorgt so für ein unglaubliches Maß an Stabilität. Die anspruchsvollsten Passagen auf der Nürburgring-Nordschleife gehen mit dieser Technik im AMG GT R deutlich schneller als ohne aktive Hinterachslenkung.“

Was genau ist die Geschichte hinter der Lackbezeichnung „Green Hell magno“?
„Der GT R wurde am Nürburgring, der Grünen Hölle, entwickelt. Die Rennversion GT3 hat hier im Langstrecken-Rennsport große Erfolge gefeiert. Die Grüne Hölle ist also das natürliche Habitat des GT R. Und wenn man auf der Nordschleife unterwegs ist, tauchen auch für erfahrene Piloten in jeder Kurve immer wieder neue Eindrücke, Herausforderungen und Erkenntnisse auf. Die Grüne Hölle ist ein unerbittlicher Lehrer. Sie lässt Dich nicht vom Haken. Sie gönnt Dir keine Erholungspause. Genau das ist auch der Spirit, in dem wir den AMG GT R entwickelt haben: Immer besser werden, nie- mals zurücklehnen, Herausforderungen annehmen und meistern. Dann tauchte da diese sagenhafte, seidenmatte Lackierung in einem ziemlich lässigen Grün auf – der Rest ist Geschichte.“

Sie haben in den letzten 20 Jahren AMG sehr stark geprägt. Gilt das auch umgekehrt?
„Ich denke, das ist vollkommen logisch. Hier zu arbeiten und die Geschichte dieser Marke mitschreiben zu können, empfinde ich als Privileg. Wir leben Driving Performance 24/7 und das mit ganzem Herzen. Anderswo mag das ein inhaltsleerer Slogan sein – bei uns nicht. Und bei mir schon gar nicht.“

Hat die Position des CEO den Menschen Tobias Moers verändert?
„Mein Lebensmodell hat sich nicht wirklich geändert. Sicher haben wir die Marke umgebaut, unsere Sales-Performance gesteigert, neue Produkte kreiert, die Performance Center neu definiert – insofern ist mein Arbeitsleben vielschichtiger geworden, obwohl ich mich immer noch zweimal im Monat an einer Teststrecke aufhalte. Als CEO befinde ich mich in der tollen Position, nicht nur die Produkte an sich, sondern auch AMG als Marke und das Unternehmen Mercedes-AMG GmbH zu entwickeln.“

Gibt es eigentlich Momente, in denen Sie auch mal entschleunigen?
„Schnelle Autos müssen auch gute Bremsen haben, oder? Mein Lebensrhythmus, mein Arbeitsethos, meine Wochenenden – all das läuft im AMG-Takt. Aber ich gehe damit sehr reflektiert um und habe es nie als Belastung empfunden. Ich könnte dieses Tempo auch nicht gehen, wenn ich keine echte Freude an meinem Beruf hätte. Aber ich will Ihnen eine Kleinigkeit verraten: AMG ist nach wie vor das Zweitwichtigste in meinem Leben.“

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