Ein "Baby" für die grüne Hölle

Rückschau: der Mercedes 190 E Evo 2 von Motorsport Sing verabschiedet sich aus der VLN mit einem Klassensieg

Ein "Baby" für die grüne Hölle: Rückschau: der Mercedes 190 E Evo 2 von Motorsport Sing verabschiedet sich aus der VLN mit einem Klassensieg
Erstellt am 9. November 2010

Im Breitensport ist der gute Stern nicht ganz so populär wie vielleicht andere Marken. Was engagierte Mercedes-Fans keineswegs davon abhält, mit ihrer Lieblingsmarke dort anzutreten, wo sich sonst nur Porsche, BMW & Co tummeln. Mercedes Benz will mit dem SLS AMG GT3 bekanntlich nun in diese Bereiche vordringen. Mercedes-Fans, wie z.B. das Motorsport Sing-Team, halten das "Sternen-Banner" schon seit geraumer Weile in diesem Metier hoch. Und das nicht ganz unerfolgreich. Ihr "Baby" landete in der Grünen Hölle beim letzten Lauf ganz vorn!

Das Erfolgsrezept VLN: Jekami für Fortgeschrittene!

Wenn die Grüne Hölle zum VLN bittet, dann startet die Mannschaft von Motorsport Sing schon am Donnerstag Abend ins Rennwochenende. Am 30.10.2010 stand das Saisonfinale der Vereinigten Langstreckenmeisterschaften Nürburgring ( VLN ) auf dem Plan.

Das ist Breiten-Motorsport pur, der seine Faszination natürlich aus der legendäre Nordschleife zieht, aber auch aus dem unglaublich bunt gemischten Starterfeld sowie auch aus der Hoffnung, dass ein Kleiner einem Großen mal das Endrohr zeigt. Was durchaus vorkommt. Und die Großen sind mittlerweile ziemlich groß. Hier lassen auch die Werks-Teams von Audi, BMW, Porsche und Mercedes testen. Unter dem Strich aber gilt "jeder kann mitmachen!" - Auto und Lizenz vorausgesetzt!

Das alles kombiniert ergibt eine Atmosphäre, die im Motorsport sicherlich einzigartig ist und die unzählige Motorsportler immer wieder motiviert, ihr Glück (und Können) in der Grünen Hölle zu versuchen.

Das Motorsport Sing Doppelpack: SLK 350 & 190E Evo2

Im Gepäck - oder sagen wir besser im Renntransporter - von Sing Motorsport wie gewohnt den SLK 350 VLN, der rund 305 PS stark in der Serienwagenklasse V6 an den Start ging und der bei den Fans der VLN abeliebten EVO II, der in der Klasse der Specials bis 2500ccm, der SP4 startete.

Den SLK steuerten diesmal die Stammfahrer Bertin Sing und der nach einer Knie-OP wieder genesene Dirk Kauke. Verstärkt wurden die beiden von Thomas Schmid aus Willich, der bei Mercedes Fans der VLN wohl eher bekannt ist durch seine beiden EVO I „Emma“ und „Erich“.

Der ca. 350 PS leistende EVO II wurde wie gewohnt von Teamchef Eugen Sing und Stammfahrer Friedhelm Mihm durch die Grüne Hölle gehetzt. Es war ein besonderes Rennen, den das saison-Finale war vielleicht auch das letzte Rennen für den Evo überhaupt.

Am Freitag Nachmittag startete das Team Motorsport Sing zum freien Training mit beiden Fahrzeugen. Der SLK 350 absolvierte einige Runden, um die mittlerweile sehr beliebten Taxifahrten durchzuführen und um den neuen Fahrer an das Einsatzgerät zu gewöhnen. Mit dem EVO II wurde Freitags ebenfalls gefahren, eher ungewohnt, jedoch drehte man sicherheitshalber ein paar Installationsrunden um die Technik zu überprüfen, denn gerade beim EVO II sollte zum Abschluss der Rennsportkarriere des silbernen Boliden nichts dem Zufall überlassen werden. Der Wunsch: der Evo sollte zum Ende seiner Karriere nochmals einen Klassensieg einfahren.

190 Autos in einem Rennen!

Morgenstund hat Gold im Mund, in der Eifel aber auch Benzin im Blut: Punkt neun Uhr am Samstag Morgen startete das rund 190 Fahrzeuge umfassende Starterfeld ins Zeittraining, das jedoch nach nur fünf Minuten mit der Roten Flagge aufgrund von mehreren schweren Unfällen, unterbrochen wurde.

Scheinbar waren einige Fahrer etwas sehr optimistisch beim letzten Lauf oder dachten sich wohl, es könne nicht schaden, ihren Schrauber-Teams die Winterpause mit anspruchsvollen Aufgabestellungen zu verkürzen.

Als wahre Ursache für die zahlreichen Abflüge entpuppte sich aber Öl an einer unübersichtlichen Stelle. Mehrere schnelle Fahrzeuge aus den Top10 kamen von der Piste ab und machten die Strecke fast unpassierbar. Zum Glück kam dabei niemand zu Schaden, sodass nach einer 30 minütigen Unterbrechung das Training fortgesetzt werden konnte. Der Mercedes SLK 350 erreichte mit einer starken 9:52.707 min Startplatz 105, der Evo II fand sich mit ebenfalls starken 9:28.574 min sogar auf dem 75. Startplatz wieder.

Zum Abschluß die schnellste Runde: der Evo zu schnell für die Ren(n)te?

Wie wir von Teamchef Eugen Sing erfahren haben, ist über die Renn-Rente des Evo 2 noch nicht das letzte Wort gesprochen: "Wenn Mercedes-Benz wieder Teile produziert, dann werden es vielleicht mehr als nur ein paar sporadische Einsätze!"



Im Rennen zeigte der EVO dann noch einmal, was in ihm steckt. Startfahrer Friedhelm Mihm fuhr eine grandiose erste Rennhälfte mit vielen konstant schnellen Rundenzeiten und brannte in seiner 5.Runde sogar eine 9:23.827 in den Eifelasphalt, was am Boxenstand für etwas feuchte Hände sorgte, denn diese Zeit war die absolut schnellste die mit dem Sing-Renner jemals auf der Nordschleife gefahren wurde.

Respekt hierfür an den Fahrer und den etwas betagten Renner. Zur Hälfte übernahm dann Teamchef Eugen Sing den Silberpfeil und fuhr konstante Zeiten und hielt somit den Klassensieg in festen Händen ehe es drei Runden vor Schluß noch zu regnen begann und der Evo II auf Regenpneus wechselte. Ein Fahrerwechsel fand ebenfalls nochmals statt, sodass Stammfahrer Mihm die Ehre zu Teil wurde, den Oldie in den wohl verdienten Ruhestand zu fahren.

Pech für den Mercedes SLK 350: Reifenschaden

Pech dagegen hatte dagegen die SLK- Crew, nach einem starken Startturn von Dirk Kauke übernahm Debütant Thomas Schmid das Volant und fuhr gleich von anfang an schnelle und konstante Rundenzeiten, ehe er in seiner In-Lap zum Ende seines Turns einen Reifenschaden meldete und fast eine halbe Runde auf der Felge zur Box humpelte. Zu diesem Zeitpunkt lag der Mercedes SLK auf einem hervorragenden 3. Platz in der starken Klasse V6 und verlor durch diesen Zwischenfall fast 6 Minuten und zudem eine sehr gute Platzierung in der Klasse.

Zum Saisonende hin wäre eine gute Platzierung wirklich verdient gewesen, für Fahrer sowie für die Mannschaft, die wie gewohnt beide Renner perfekt vorbereitet an den Start schickte. Fortuna jedoch hatte etwas dagegen und so landete der SLK am Schluß trotz eines guten Schlußturns von Junior Bertin Sing im Regen, abgeschlagen auf dem 102. Gesamtrang und dem 5. Platz in der V6.



Aber nach dem Rennen ist vor dem Rennen und so geht die Sing-Crew jetzt erst einmal in die wohlverdiente Winterpause, um dann Ende März wieder bei den Einstellfahrten am „Ring“ zu sein.

Mercedes-Fans.de wird dieses Team in der kommenden Saison begleiten und im Magazin berichten, wie sich die "Sternfahrer von Sing" bei den VLN-Läufen geschlagen haben!!! Und wie wir von Teamchef Eugen Sing erfahren haben, ist über die Renn-Rente des Evo 2 noch nicht das letzte Wort gesprochen: "Wenn Mercedes-Benz wieder Teile produziert, dann werden es vielleicht mehr als nur ein paar sporadische Einsätze!"

17 Bilder Fotostrecke | Schnelle Sterne: Ein "Baby" für die grüne Hölle: Rückschau: der Mercedes 190 E Evo 2 von Motorsport Sing verabschiedet sich aus der VLN mit einem Klassensieg #01 #02

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community