Umbruch an der DTM-Spitze - Kann Gerhard Berger die DTM retten?

Aufrecht muss gehen, Gerhard Berger übernimmt Führung der ITR!

Umbruch an der DTM-Spitze - Kann Gerhard Berger die DTM retten?: Aufrecht muss gehen, Gerhard Berger übernimmt Führung der ITR!
Erstellt am 23. März 2017

Seit der Gründung der DTM für drei Jahrzehnten war Hans Werner Aufrecht - in Mercedes-Kreisen eine Ikone - der Chef der DTM-Dachorganisation ITR. Nachdem die Rennserie in den letzten Jahren trotz aller Bemühungen immer wieder in schwierigen Zeiten steckte, musste der "Bernie der DTM" nun seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger ist kein geringerer als Ex-F1 Star Gerhard Berger.

Führungswechsel nach über 30 Jahren!

Die ITR stellt sich für die Zukunft neu auf: Der ehemalige Grand Prix-Sieger, BMW-Motorsportdirektor und F1-Team-Mitbesitzer Gerhard Berger ist heute als 1. Vorsitzender der Internationalen Tourenwagen Rennen e.V. (ITR) bestätigt worden. Er übernimmt das Amt von DTM-Gründer Hans Werner Aufrecht, der über 30 Jahre an der Spitze der Rennserie war. Um die DTM erfolgreich weiterzuentwickeln, wird er mit dem Vorstand und Beirat der DTM die strategischen Weichen für die Zukunft der populärsten Tourenwagenrennserie der Welt erarbeiten.

Gerhard Berger freut sich auf seine neue Führungsrolle: „Ich habe meine Rennsportkarriere im Tourenwagen begonnen und habe die DTM immer mit großem Interesse verfolgt. Die DTM ist ein erstklassiges Produkt mit einem leistungsstarken, selbstbestimmten Reglement, mit starken Herstellern, Top-Sponsoren, wichtigen internationalen Partnerschaften und vielen Fans. Ich sehe dies als gute Ausgangsbasis mit großem Potenzial für die Zukunft. Als erstes werde ich mir in den nächsten Wochen mit meinen Kollegen einen tieferen Einblick in die Details verschaffen. Aufbauend auf der starken Basis werden wir dann eine gemeinsame Strategie für die Zukunft erarbeiten. Wichtig sind mir vor allem der Ausbau unserer internationalen Partnerschaften auch mit neuen Herstellern, spektakuläre Rennfahrzeuge, die auch den Fahrern Respekt einflößen und ein Format, das Sport und Unterhaltung gleichermaßen bietet.“

Motorsport-Urgestein mit Unternehmer-Erfahrungen!

Als erfolgreicher und langjähriger Rennfahrer in der Formel 1 absolvierte Gerhard Berger unter anderem für Benetton BMW, die Scuderia Ferrari und Honda McLaren zwischen 1984 und 1997 insgesamt 210 Grand-Prix-Einsätze und wurde zehnfacher Grand Prix Sieger. Nach seinem Rücktritt als Formel 1-Fahrer folgten Stationen als Motosportdirektor bei BMW Williams (1998 bis 2003), als Mitbesitzer von Toro Rosso (2006 bis 2008) und als Präsident der FIA-Einsitzer-Kommission (2012 bis 2014). Gleichzeitig trieb Berger auch seine Karriere als Unternehmer abseits des Motorsports voran: so ist er Eigentümer einer Firmengruppe in Tirol mit Unternehmensbeteiligungen insbesondere im Fahrzeugbau und Logistikbereich. Dem Motorsport blieb er über all die Jahre stets eng verbunden.

Als „Vater der DTM“ ist Hans Werner Aufrecht untrennbar mit der DTM verbunden, er hat die populäre Tourenwagenserie maßgeblich geprägt und ihr einen führenden Platz in der internationalen Motorsportwelt beschert. Hans Werner Aufrecht erklärt: „Ich bin stolz auf das, was meine Kollegen und ich in den vergangenen drei Jahrzehnten erlebt und erreicht haben. Nun ist aber der Zeitpunkt gekommen, diese einzigartige Rennserie zu übergeben.“

Wird jetzt alles anders?

Der Wechsel an der DTM-Spitze ist Teil einer umfassenden Weiterentwicklung der Tourenwagenserie, die schrittweise ab diesem Jahr realisiert werden soll. Die bedeutendsten Änderungen am technischen Reglement wurden kürzlich vorgestellt und bauen vor allem auf mehr Leistung, weniger Abtrieb und weicheren Reifen auf. Änderungen am sportlichen Reglement werden in den kommenden Tagen veröffentlicht. Ob diese Änderungen allerdings ausreichen, um den langsamen Niedergang der DTM aufzuhalten und ins Gegenteil umzukehren, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass sich Gerhard Berger wohl noch einiges einfallen lassen muss, um die Begeisterung früherer Tage für diese Rennserie wieder zu erwecken. Seine ersten Äußerungen klingen jedenfalls schon sehr viel versprechend.

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community