Mal über den Zaun geschaut: Qoros “Qamfree“ - "Sensationeller" Verbrennungsmotor auf der Auto China 2016

Motor-Revolution: Keine Nockenwellen, keine Zahnriemen, mehr Leistung, weniger Verbrauch!

Mal über den Zaun geschaut: Qoros “Qamfree“ - "Sensationeller" Verbrennungsmotor auf der Auto China 2016: Motor-Revolution: Keine Nockenwellen, keine Zahnriemen, mehr Leistung, weniger Verbrauch!
Erstellt am 2. Mai 2016

Seit letzter Woche sorgt der Name Qoros in Verbindung mit dem bekannten Super-Sportwagenbauer Koenigsegg und der High-Tech-Firma FreeValve in den Medien für Furore. Der Grund: Der “Qamfree“-Motor des chinesischen Automobilherstellers Qoros, der zusammen mit den beiden schwedischen Partnern auf der Beijing Auto Show präsentiert wurde. Ohne Zweifel das Highlight in Peking, ein technologisch bahnbrechender Verbrennungsmotor, der nicht nur unsere technisch interessierten Mercedes-Fans begeistern dürfte:

Das Qamfree-Aggregat, basierend auf den modernen Qoros 4-Zylinder-Turbo mit 1,6 Liter Hubraum, kommt ohne Nockenwellen, Zahnriemen oder Steuerketten aus, stattdessen ist es mit pneumatisch-hydraulisch-elektrischen Aktuatoren, kurz PHEA, von FreeValve bestückt, die mit herkömmlich gesteuerten Ventilen nur noch wenig gemeinsam haben und völlig neue Perspektiven eröffnen.

Komplette und unabhängige Kontrolle über jedes einzelne Ventil

Die innovative PHEA-Technologie erlaubt ein sensationelles Motormanagement, bei dem jedes einzelne Ventil völlig unabhängig voneinander gesteuert werden kann, d. h. sowohl die Position, das Öffnen und Schließen eines Ventils sowie durchgehend während des Verbrennungszyklus – eine noch nie da gewesene, uneingeschränkte Ventil-Kontrolle, die Möglichkeiten eröffnet, von denen Motorenentwickler bisher nur träumen konnten. Zudem soll das FreeValve-System so gut funktionieren, dass sogar auf Direkteinspritzung, Drosselklappen und Vor-Kat verzichtet werden kann.

Wie perfekt die PHEA-Ventilsteuerung funktioniert, zeigt beispielsweise das hier im Video parallel eingeblendete Diagramm des Ventilhubs über die Zeit (ab 01:02) mit fast perfekten Rechtecken und steilen, geraden Flanken, was auf eine schnelle, präzise Ventilsteuerung des PHEA-Systems hinweist. Um richtig Leistung aus einem Motor herauszuholen, lässt sich dies in solch einer Form mit keiner noch so “scharfen“ Nockenwelle verwirklichen, da hier die Mechanik vorher an ihre Grenzen stößt.

Freevalve from Freevalve on Vimeo.

Genauso beindruckend wie das unorthodoxe FreeValve-Konzept selbst ist dessen Gesamtergebnis: Deutlich mehr Leistung gegenüber einem Motor mit klassischer Nockenwellensteuerung (beim bekannten 1,6-Liter-Turbo von Qoros rund 45 % mehr PS und Drehmoment!), eine bessere Motordynamik, geringerer Verbrauch, weniger Emissionen und obendrein ein kompakter, leichter und flacher bauender Motor. Und der soll laut Qoros-Motorenentwickler Klaus Schmidt, der langjähriger Mitarbeiter der BMW M GmbH war, auch noch aggressiver klingen - sportlich ambitionierte Autofahrer wird`s freuen.

Die FreeValve PHEA-Technologie revolutioniert den Motorenbau

Die PHEA-Technologie dürfte weitgehend als serienreif angesehen werden und der Qamfree-Motor könnte somit zügig in die Serie bei Qoros einfließen. Schließlich startete FreeValve, eine Schwesterfirma von Koenigsegg AB, mit der PHEA-Entwicklung schon vor 17 Jahren und der PHEA, inzwischen die 6. Generation, wurde bereits über zehn Jahre lang im Labor und in Fahrzeugen unter realen Bedingungen getestet. Christian von Koenigsegg, Vorstandsvorsitzender bei FreeValve und Firmenchef von Koenigsegg Automotive: „Wir glauben, dass eines Tages in der nahen Zukunft der Einzug der FreeValve-PHEA-Technologie eine große Wende darstellt, eine größere als der Schritt vom Vergaser zur Direkteinspritzung.“

Fotos: Qoros / Koenigsegg / FreeValve

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community