Diesel-Gipfel: die Ergebnisse - Daimler stockt Diesel-Maßnahmenpaket für bessere Luftqualität auf

Beschlusssache auf dem Diesel-Gipfel: Software-Updates sollen vorerst reichen

Diesel-Gipfel: die Ergebnisse  -  Daimler stockt Diesel-Maßnahmenpaket für bessere Luftqualität auf : Beschlusssache auf dem Diesel-Gipfel: Software-Updates sollen vorerst reichen
Erstellt am 2. August 2017

Auf dem heute in Berlin erstmals abehaltenen  „Nationalen Forum Diesel", an dem neben dem Bundesministerium für Verkehr, dem Bundesumweltminsterium, Ländervertreter und die Automobilindustrie, darunter auch Daimler beteiligt sind, zeichnet sich ab, dass wohl niemand der Anwesenden den Todesstoß für den Diesel will. Im Gegenteil: Man will den Diesel und darum baut die Politik der Automobilindustrie trotz heftiger Kritik von seiten der Umweltverbände eine Brücke. Diese ist aber nur dann  tragfähig, wenn es der Autoindustrie gelingt, den Stickoxid-Ausstoss des Diesels wirksam zu senken. Die Frage, wie sich das  Ziel erreichen lässt, saubere Luftqualität in den Städten so hinzubekommen, dass auf drohenden Fahrverbote verzichtet werden kann, wurde in der Hauptsache damit beantwortet, dass die Autoindustrie die Optimierung von rund fünf Millionen Dieselautos bis zum Ende 2018 auf ihre Kosten managen soll. Ziel dieser Initiative ist die durchschnittliche Stickoxidreduzierung von 25–30 Prozent der nachgerüsteten Fahrzeuge. Wie der VDA mitteilt, zeigten wissenschaftliche Studien,  dass duch das Software-Update die Schadstoffbelastung mindestens genauso stark reduziert werden kann wie durch Fahrverbote. Eine teurere technische Umrüstung wird zum jetzten Zeitpunkt von der Politik weder verlangt noch wird sie verpflichtend vorgeschrieben.  Die Industrie darf vorerst alles auf die Karte "Software-Updates" setzen, um die Schadstoffe zu senken. Darüber hinaus sind die Automobilhersteller BMW, Daimler und Volkswagen auch bereit, sich an dem geplanten Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ der Bundesregierung zu beteiligen.

Dies getroffenen Vereinbarungen bedeutet aber nicht, dass damit Fahrverbote, welche in einigen Städten drohen, endgültig vom Tisch wären. Überdies meldete die Deutsche Umwelthilfe, die zum Nationalen Forum Diesel nicht eingeladen war, Kritik und Widerstand an, da sie die Wirksamkeit der Software-Updates bezweifelt. Unabhängige Tests bestätigen zumindest der Software-Aktualisierung von Mercedes-Benz eine enorme Wirksamkeit. So haben der britische Messpezialist Emissions Analytics und die Zeitschrift auto motor und sport eine nachgerüstete Mercedes-Benz V-Klasse V250 d ausgiebig getestet. Das Ergebnis:  Nach dem Update stößt der Wagen, der zu einem 100.000-km-Dauertest zur Verfügung stand, nur mehr 92 mg Stickoxid pro Kilometer aus. Durch das Update konnte der Stickoxid-Ausstoß um 82 Prozent gesenkt werden. Mit diesem Wert unterbietet die V-Klasse die ab September 2018 geltende Euro-6c-Norm mit einem Grenzwert von 168 mg/km deutlich. Der Test ergab auch, dass sich der Kraftstoff- und AdBlue-Verbrauch der V-Klasse nach dem Update lediglich um wenige Zehntel erhöhte. Einbußen bei Fahrleistungen und Zuverlässigkeit des Motors waren nicht feststellbar.

Daimler: Freiwillige Servicemaßnahmen für mehr als 3 Millionen Fahrzeuge in Europa und Umweltbonus für EU4-Fahrzeuge

Um das Emissionsverhalten von EU5 und EU6 Fahrzeugen in Europa wirkungsvoll zu verbessern, beschloss Daimler bekanntlich schon vor 14 Tagen, seine  laufenden Servicemaßnahmen auf drei  Millionen Mercedes-Benz Fahrzeuge auszuweiten.  Daimler sagt zu, dass dadurch die NOx-Emissionen um durchschnittlich 25 bis 30 Prozent im normalen Fahrbetrieb sinken. Darüber hinaus bieteten die Stuttgarterden Besitzern von Fahrzeugen der Euronorm 4 je nach Fahrzeug einen vierstelligen Umweltbonus, insofern sie sich noch inm laufenden Jahr zum Kauf eines neuen Mercedes-Benz entscheiden.

 



Autor: Mathias Ebeling
 

 

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community