Bahntechnikmesse Innotrans 2016

Der Unimog präsentiert sich auf der Innotrans 2016 als Alleskönner auf und neben dem Gleis

Bahntechnikmesse Innotrans 2016: Der Unimog präsentiert sich auf der  Innotrans 2016 als Alleskönner auf und neben dem Gleis
Erstellt am 20. September 2016

Den Unimog kann man getrost aufs Glattgleis schicken - er kommt auch auf diesem Terrain nicht aus dem Arbeitsrythmus. Das beweist er aktuell auf der Innotrans, der weltweit führenden Leitmesse der Bahnbranche in Berlin. Auf dem erweiterten und ausgebuchten Gelände warten 2761 Aussteller aus 55 Ländern auf rund 140 000 Fachbesucher. Bahnfahrzeuge, ihre technische Ausrüstung und Innenausstattung, der Bereich der Bahn-Infrastruktur und alle Aspekte des Öffentlichen Personennahverkehrs auf Schienen bilden dabei die großen Kategorien. Stärkster Anziehungspunkt ist stets die Fahrzeugausstellung auf dem Gleis- und Freigelände. Hier haben auch die Unimog als 2-Wege-Fahrzeuge ihren festen Platz (Stand Nr. O 234, Freigelände Süd).

Der Unimog auf der Schiene – dahinter steht ein bis ins Detail durchdachtes und auf Märkte in der ganzen Welt zugeschnittenes Einsatzkonzept des Geräteträgers von Mercedes-Benz, das bereits seit über 50 Jahren seine Anwendung findet. Auf der weltweiten Leitmesse der Eisenbahnbranche, der Innotrans in Berlin (vom 20. bis 23. September 2016), präsentiert der Hersteller am Beispiel von drei Exponaten die Vielseitigkeit und Leistungs­stärke des Unimog auch in dieser Branche. Der „2-Wege Unimog“ (Straße / Schiene) wird genutzt als Rangierfahrzeug, in der Schienen- und Oberleitungs­wartung sowie bei Arbeiten auf und an den Strecken. Zu den Kunden zählen Eisenbahnunternehmen, Betreiber von Metrosystemen und Stadt- und Straßen­bahnen sowie auch Dienstleister in Gleisbau und Streckenunterhaltung.

Erstmalig präsentiert Mercedes-Benz Special Trucks auf Basis des Unimog U 423 ein Gleisbaufahrzeug in einer besonderen Kombination: Einerseits kann der Unimog mit Kranaufbau flexibel für Arbeiten an der Infrastruktur sowie andererseits auch für Rangierarbeiten bis 400 t Anhängelast eingesetzt werden. Eine neue und interessante Fahrzeuglösung, die je nach Kundenanforderung für optimale Auslastung und damit ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit sorgt. Für den 2-Wege Unimog der neuesten Generation ist zudem ab sofort ein Brandschutzgutachten des TÜV Süd Rail verfügbar, das den Einsatz des Fahrzeugs auch in Tunnelbereichen, selbst bei parallel stattfindendem Betrieb mit Fahrgästen, erlaubt. Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen ist der Unimog mit einer Branddetektionseinrichtung und einer Brandlöschanlage für den Motorraum ausgerüstet.


Die drei Exponate

Unimog U 423 mit Hubarbeitsbühne und Drehschemel-Schienenführung

Der ausgestellte Unimog U 423 mit langem Radstand und einer Leistung von 170 kW (231 PS) ist mit einer Hubarbeitsbühne sowie einer „Drehschemel-Schienenführung“ ausgerüstet. Er kann so auf Schienennetzen mit engen Kurvenradien bis etwa 17 m, wie dies bei Straßenbahnen der Fall ist, einge­setzt werden. Dabei lässt sich der Unimog von der ausgefahrenen Hubarbeits­bühne aus – beispielsweise bei der Wartung von Oberleitungen oder Inspek­tionsfahrten – fernsteuern. Einen erheblichen Vorteil bei solchen Arbeiten stellt hier der „ hydrostatische“ Fahrantrieb dar, der es erlaubt, die Fahrge­schwindigkeit stufenlos einzustellen und das Fahrzeug punktgenau von der Bühne aus zu bedienen.

Unimog U 423 für Rangierarbeiten mit Funkfernsteuerung

Das Rangieren schwerer Anhängelasten wird ermöglicht durch das einzigartige Fahrwerkskonzept des Unimog: mit permanentem Allradantrieb, Wandler­schaltkupplung und Antrieb auch auf der Schiene über die eigenen Räder. Die eisenbahntechnische Ausrüstung des ausgestellten Unimog U 423 stammt von der Firma Zagro und umfasst unter anderem eine Waggonbremsanlage, die auf bis zu 52 Waggonachsen (ca. 800 t) ausgelegt ist, die „Schienenführung“ –  das sind am Unimog montierte absenkbare und liftbare Eisenbahnräder - und die Funkfernbedienung. Dabei ist der Unimog dank günstiger Betriebskosten besonders wirtschaftlich: Durch geringen Kraftstoffverbrauch, günstige Wartungskosten und schnelles „Umsetzen“ auf der Straße oder im Werks­gelände zu den jeweiligen Einsatzorten.

Unimog U 423 mit Kran für Gleisbaueinsätze

Als drittes Exponat präsentiert Mercedes-Benz einen Unimog U 423 mit langem Radstand und 170 kW (231 PS), ausgestattet mit einem Eisenbahnkran und Arbeitskorb, Schienenführung und einer Waggonbremsanlage bis 400 t Anhängelast. Zur Ausstattung des Krans gehört außerdem ein Zweischalen-Greifer. Der Unimog Geräteträger bietet sich vor allem wegen seiner hohen Einsatzflexibilität auf Schiene und Straße als Alternative für schienengebun­dene Gleisbaufahrzeuge an.


Einzigartiges Fahrzeugkonzept für 2-Wege-Einsätze (Straße / Schiene)

Unverändert trumpft der Unimog auf der Schiene mit seinen konzeptionellen Vorteilen auf: Er kommt dank seines kompakten Achsbaumaßes ohne sepa­raten Schienenfahrantrieb aus und das bei verschiedenen Spurbreiten. Mit Hilfe spezieller Felgen und Reifen kann der Unimog sowohl auf der Eisenbahn-Normalspur (1435 mm) als auch auf verschiedenen internationalen Breit­spuren fahren. Die hydraulisch absenkbare Schienenführung sorgt für sichere Spurführung auf dem Gleis. An einem niveauebenen Bereich von rund fünf Metern Länge, zum Beispiel an Bahnübergängen, kann der Unimog einfach und innerhalb weniger Minuten auf- oder abgleisen und kommt so schnell zum nächsten Einsatzort.

Wandlerschaltkupplung und hydrostatischer Antrieb

Zum bewährten Unimog Fahrzeugkonzept zählen der serienmäßige Permanent-Allradantrieb mit Längssperre sowie separate Differenzialsperren in Vorder- und Hinterachse, die Singlebereifung und die Wandlerschalt­kupplung, die das Ziehen hoher Anhängelasten ermöglicht. Das Getriebe mit bis zu 24 Vorwärts- und Rückwärtsgängen ermöglicht Geschwindigkeiten auf der Schiene bis zu 50 km/h in beide Richtungen. Mit dem hydrostatischen Antrieb ausgerüstet lassen sich die Anbaugeräte in sehr niedrigen Geschwin­digkeiten ab 0,1 km/h einsetzen und besonders feinfühlig bedienen. Der synergetische Fahrantrieb „EasyDrive“ erlaubt einen fliegenden Wechsel zwischen hydrostatischem Fahrantrieb und mechanischem Getriebe während der Fahrt.

Hoher Reibwert dank „Gummi auf Stahl“

Der hohe Reibwert zwischen Gummirad und Stahlschiene sorgt für exzellente Traktion auch bei vergleichsweise leichtem Fahrzeuggewicht. Die ab Werk lieferbare Wandlerschaltkupplung erhöht das Anfahr-Drehmoment des Motors und ermöglicht so ruckfreies Anziehen von schweren Anhängelasten ohne Kupplungsverschleiß.
Immer wieder verblüfft der Unimog mit seiner Rangierleistung. Bis 1000 Tonnen kann er ziehen und bietet sich an als günstige Alternative zur kostenintensiven Revision einer in die Jahre gekommenen Rangierlokomotive. Denn der leistungsstarke Unimog kann mit günstigen Abgaswerten, niedrigen Betriebskosten und relativ geringem Unterhaltsaufwand aufwarten.
Der Unimog bringt nicht nur die strengen Abgasnormen des Lkw auf die Schiene, sondern auch den bekannt hohen Komfort einer Lkw-Kabine. Die gute Sicht auf Anbaugeräte, unterstützt von einem serienmäßigen Kamera-Monitor-System, erleichtert die tägliche Arbeit.

Bis zu vier An- und Aufbauräume für Geräte

Für seine hervorragenden Eigenschaften als Geräteträger im Straßenbetriebs­dienst ist der Unimog weltweit bekannt. Diese Kompetenz lässt sich ebenso für Einsätze auf der Schiene nutzen. Bis zu vier An- und Aufbauräume für Geräte stehen zur Verfügung, über elektrische, mechanische und hydraulische Schnittstellen können Hubarbeitsbühnen, Krane, Ausleger mit Astscheren, Tunnelwaschbürsten oder auch Schneefräsen angetrieben werden. Der Unimog ist damit fit für unterschiedlichste Arbeiten auf und neben der Schiene.

Maßgeschneiderte Komplettlösungen mit 2-Wege-Spezialisten

Der Unimog bietet für spezifische Kundenanforderungen – ob im Arbeitsein­satz mit Geräten oder als Rangierfahrzeug - die ideale Basis für individuell zugeschnittene Systemlösungen. Dank der engen und langjährigen Zusammen­arbeit mit kompetenten 2-Wege-Spezialisten wird der Unimog mit entspre­chend erforderlichen eisenbahntechnischen Ausrüstungen, wie beispielsweise Waggonbremsanlage, Schienenführung und den jeweiligen Bedienelementen, als 2-Wege-Fahrzeug ausgerüstet. Das ist die beste Voraussetzung für eine optimal aufeinander abgestimmte Kombination aus Fahrzeug und An- bzw. Aufbauten - inklusive Erfüllungen der notwendigen bahntechnischen Vorschriften und Zulassungen.

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