ADAC GT Masters in Hockenheim, Rennen 1

Titelentscheidung auf dramatische Weise vertagt!

ADAC GT Masters in Hockenheim, Rennen 1: Titelentscheidung auf dramatische Weise vertagt!
Erstellt am 3. Oktober 2015

So ist Motorsport: Es gab unzählige Rechnungen, wer von den drei Titelkandidaten bei welcher Konstellation den Titel gewinnen, verlieren oder wenigstens weiter im Rennen bleiben würde. Und dann waren nach zwei Kurven zwei der drei Kontrahenten - unter anderen der favorisierte Zakspeed-SLS - schon gar nicht mehr im Rennen! Doch der Reihe nach.

Im Qualifying für das Samstagsrennen lief es noch sehr gut für Zakspeed. Sebastian Asch stellte den SLS AMG GT3 auf den dritten Startplatz. Angesichts der 31 Punkte Vorsprung in der Meisterschaft eine sehr sichere Startposition. Die beiden verbliebenen Gegner von Porsche und BMW hätten schon deutlich vor dem SLS ins Ziel kommen müssen, um am Sonntag noch Titelchancen zu haben. Doch es kam anders.

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Kleiner Fehler mit großen Folgen!

Noch vor dem Start wünschten sich Porsche-Pilot Engelhart und Sebastian Asch gegenseitig viel Glück und ein gutes Rennen. Wenige Minuten später begegneten die beiden sich erneut, diesmal auf der Strecke und ohne positiven Ausgang. Nach guten Start lag Asch direkt hinter Engelhart auf der dritten Position. Beim Anbremsen auf die zweite Kurve verlor Asch auf einer Bodenwelle die Bodenhaftung, worauf er mit blockierenden Rädern in den Porsche von Engelhart rutschte, der auf seiner Rennlinie in die Kurve bog. Daraufhin war das Rennen für beide beendet.

Sebastian Asch nahm die Schuld auf sich: "Es tut mir fürchterlich leid! Ich hatte meinen Bremspunkt wie immer gewählt, über einer Bodenwelle haben dann die Räder trotz ABS komplett blockiert und ich hatte überhaupt keine Verzögerung mehr. Dann bin ich mit Überschussgeschwindigkeit in den Engelhart gerutscht. Ich wollte ihn in dem Moment gar nicht angreifen und bin einfach von der Situation überrascht worden. Sowas sollte natürlich nicht vorkommen! Wir haben das ganze Jahr einen fehlerfreien Job gemacht, und nun beim vorletzten Rennen passiert sowas. Ich war schon bei den Schütz-Jungs, um mit ihnen zu reden. Das gehört dazu, dass man hinterher da hin geht, um die Sache zu klären."

Der härteste Titel-Kontrahent Dominik Baumann im BMW konnte den vierten Platz belegen und wertvolle Punkte aufholen. Er liegt jetzt 19 Punkte zurück. Der Porsche musste durch den Vorfall seine Titelträume begraben. Die Rennleitung untersucht den Vorfall übrigens aktuell noch, um eventuell eine Strafe auszusprechen. Teil der Jury ist diesmal Mercedes-SLS-Pilot Nico Bastian, der die Rennkommissare mit seiner Sicht als Fahrer unterstützt. Sebastian Asch rechnet nicht mit einer Strafe: "Das war ein normaler Rennunfall. Es war ja keine Absicht, um ihn mit der Brechstange überholen. Aber das muss die Rennleitung entscheiden."

Morgen noch alles drin für Zakspeed!

Das heißt für morgen: Aus eigener Kraft kann der BMW nicht mehr Meister werden. Baumann muss unbedingt gewinnen, um Meister zu werden. Selbst dann reicht den SLS-Fahrern ein sechster Platz, um trotzdem Meister zu werden. Sobald Baumann nur Zwieter oder schlechter wird, sind Ludwig und Asch Meister! Und noch ein Riesen-Vorteil für Zakspeed: Luca Ludwig startet morgen von der zweiten Position, während der BMW nur von Platz sechs ins Rennen geht. Natürlich eine positive Entscheidung der Rennleitung wegen des heutigen Vorfalles vorausgesetzt.  Aber wie man heute gesehen hat, macht der Renngott sehr gern jeder Rechnerei einen dicken Strich duch die Rechnung. Daumen drücken für die Zakspeed-Jungs ist also angesagt!

Ebenfalls kein Glück für den SLS von HP Racing.

Auch für das andere Mercedes-AMG Kundensport-Team HP Racing lief es alles andere als gut. Analalog zu Zakspeed schieden Teamchef und Fahrer Hari Prokcyk, der sich das Cockpit diesmal mit Renn-Legende Bernd Schneider teilt, schon ach einem Feindkontakt in der zweiten Kurve aus. Morgen gehen die beiden von Platz 10 ins Rennen.

 

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