Formel 1: Großer Preis von Russland, Vorschau

Holt Mercedes-AMG schon in Russland den Kontrukteurs-Titel?

Formel 1: Großer Preis von Russland, Vorschau: Holt Mercedes-AMG schon in Russland den Kontrukteurs-Titel?
Erstellt am 7. Oktober 2015

Im letzten Jahr gewannen die Silberpfeile den Großen Preis von Russland in Sotschi gleich im Doppelpack und sicherten sich damit auch vorzeitig den Titel des Konstrukteurs-Weltmeisters. Und die Voraussetzungen, in diesem Jahr genau das gleiche Kunststück zu schaffen, sind nicht schlecht. Der Vorsprung gegenüber Ferrari ist mit 169 Punkten so groß, dann man ihn nur um drei weitere ausbauen müsste, um den Titel sicher zu stellen. Das Beispiel Singapur zeigt aber, dass man jederzeit auf eine Formschwäche gefasst sein muss. Trotzdem scheint dieser Titel nur noch Formsache zu sein. Wenn nicht in Sotschi, dann sicher in einem der nächsten Rennen.

In der Fahrer-WM sieht die Sache zwar nicht ganz so eindeutig, aber dennoch ziemlich klar aus. Mit 48 Zählern Vorsprung hat Lewis Hamilton ein beruhigendes Polster gegenüber seinem Teamkollegen Nico Rosberg aufgebaut. Zumal bei Hamilton fahrerisch seit vielen Rennen absolut keine Schwäche zu erkennen ist. Nico Rosberg hingegen beschwört gebetsmühlenartig seine noch intakten Titelchancen und hofft, nun endlich die dringend benötigten Ausrufezeichen setzen zu können. Nichtsdestotrotz ist der Titel für Rosberg aus eigener Kraft nicht mehr möglich, selbst wenn er jedes verbliebene Rennen gewinnen würde.

Sotschi ist eine schnelle Strecke mit einigen interessanten Ecken und Überholmöglichkeiten. Der Asphalt wurde teilweise erneuert und Pirelli liefert dieses Jahr weichere Reifenmischungen. Daher wird man sich erst an die optimalen Einstellungen heran tasten müssen. Dies gilt aber für alle Teams.

Lewis Hamilton Suzuka war wirklich ein besonderes Wochenende für mich und es brachte ein weiteres fantastisches Ergebnis für das Team. Jeder hat in dieser Saison erneut unglaubliche Arbeit geleistet und jedes bisschen dieses Erfolgs ist verdient. Das Auto war in Japan unglaublich gut zu fahren. Deshalb hoffe ich, dass es bei den verbleibenden Rennen genauso sein wird - angefangen in Sotschi. Im vergangenen Jahr habe ich zum ersten Mal in meiner Karriere Erfahrungen in Russland gesammelt und das Rennen war großartig. Die Strecke ist sehr gut konzipiert - recht lang, mit einigen interessanten Kurven und Überholmöglichkeiten. Hoffentlich haben die Fans gesehen, was sie hier für eine fantastische Anlage haben und wie wundervoll Sotschi ist. Dann werden wir in diesem Jahr auch noch mehr Zuschauer auf den Tribünen sehen. Es war großartig, das erste Formel 1-Rennen in Russland zu gewinnen und ein fantastischer Moment für das Team, hier beim letzten Mal den Titel einzufahren. Drücken wir die Daumen, dass wir an diesem Wochenende weitere solcher Erinnerungen sammeln dürfen. Ich werde wie immer alles dafür geben.

Nico Rosberg Sobald ich aus Japan zurückgekehrt war, konnte ich mich auf die positiven Aspekte meines Wochenendes in Suzuka konzentrieren: die Pole Position, das Überholmanöver gegen Bottas und die Tatsache, dass ich den Speed hatte, um Vettels Ferrari beim zweiten Boxenstopp mit einem Undercut zu überholen. Ich gebe im Titelkampf noch nicht auf und wie ich diese Plätze zurückerobert habe, hat das gezeigt. Es sind noch fünf Rennen zu fahren und, obwohl der Abstand zu Lewis in der Weltmeisterschaft recht groß ist, habe ich den Titel definitiv noch nicht abgeschrieben. Was das gesamte Team in diesem Jahr geleistet hat - von den Werken bis zur Boxenmannschaft - war einfach unglaublich und ich habe das Auto, das ich benötige, um wieder ganz oben zu stehen. Unsere erste Reise nach Russland hat mir im vergangenen Jahr sehr gefallen. Auch war es ein fantastisches Wochenende für das Team, an das ich mich stets erinnern werde, wenn ich an all die harte Arbeit denke, die sie alle während meiner Zeit hier investiert haben. Jetzt möchte ich all diese Werkzeuge, die mir das Team gegeben hat, richtig einsetzen und ein Spitzenergebnis erzielen.

Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef Japan war ein wichtiges Wochenende für das Team. Nach Singapur mussten wir stark zurückschlagen und das ist uns an allen Fronten gelungen - im Cockpit und in der Box. Während wir uns über diese Erfolge freuen, verlieren wir aber nicht unsere Fehler aus den Augen. Es gilt in dieser Saison noch viele Hindernisse zu bewältigen und diese müssen wir auch weiterhin mit vollem Einsatz angehen. Wir kehren mit positiven Erinnerungen aus der vergangenen Saison nach Russland zurück. Damals hat das Team mit einem Doppelsieg den ersten Konstrukteurs-Titel für Mercedes-Benz gewonnen. Eine Wiederholung dieser Leistung in Sotschi wäre fantastisch und ist absolut unser Ziel. Aber wir machen uns nicht vor, dass dies einfach sein wird. Denn noch haben wir unsere Arbeit nicht erledigt.

Paddy Lowe, Executive Director (Technical) Nach der Enttäuschung von Singapur war Suzuka ein sehr gutes Wochenende. Das Team und die Fahrer haben großartig gearbeitet, um ein Spitzenergebnis zu erzielen, das wir nun in Sotschi gerne wiederholen wollen. In der vergangenen Saison war es ein kniffliges Wochenende. Wir mussten die neue Strecke lernen und der frische Asphalt verursachte ein leicht verändertes Verhalten der Reifen als gewöhnlich. In diesem Jahr fallen die Mischungen mit den weichen und superweichen Reifen einen Schritt weicher aus. Vielleicht hatte es einen Einfluss darauf, dass Nico im vergangenen Jahr beinahe das gesamte Rennen auf einem Reifensatz gefahren ist. Ein Jahr danach wird sich die Streckenoberfläche anders präsentieren und wir müssen sicherstellen, dass wir alle Eventualitäten abdecken. Der Russland Grand Prix 2014 war der erste seit einem Jahrhundert und der erste in der Formel 1. Das Rennen war sehr gut organisiert und zog viele Zuschauer in einem Wachstumsmarkt unseres Sports an. Jetzt freuen wir uns erneut darauf, viele unserer russischen Fans an der Strecke zu sehen und hoffen, dass wir ihnen eine gute Show bieten können.

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