Die DTM auf dem Norisring

Wetterkapriolen, Crashs und Fotofinish beim Saisonhighlight!

Die DTM auf dem Norisring: Wetterkapriolen, Crashs und Fotofinish beim Saisonhighlight!
Erstellt am 3. Juli 2017

Das DTM-Rennwochenende auf dem Norisring ist wegen der speziellen Strecken-Charakteristik, des Volksfest-Charakters und der spannenden Rennen jedes Jahr wieder für alle Fans ein absolutes Saisonhighlight. Und auch in diesem Jahr konnte der Stadtkurs die hohen Erwartungen vollkommen erfüllen!

Schwieriger Samstag für Mercedes-AMG Motorsport!

Mercedes-AMG Motorsport DTM-Fahrer Edoardo Mortara (Mercedes-AMG C 63 DTM BWT) kämpfte sich in einem schwierigen Rennen auf abtrocknender Strecke nach seinem Boxenstopp von Startplatz 14 bis auf Platz sechs nach vorne. Dann wurde er jedoch von Mike Rockenfeller (Audi) umgedreht und verlor dadurch mehrere Positionen. Rockenfeller erhielt für den Zwischenfall eine Durchfahrtsstrafe. Mortara beendete das Rennen auf Platz acht in den Punkterängen - nur knapp hinter dem Siebten Jamie Green (Audi).    Gary Paffett (Mercedes-AMG C 63 DTM Mercedes me) fuhr als Zehnter ebenfalls in die Punkte und erzielte damit seine 100. Top-10-Platzierung in der DTM. Im Vergleich der Punkteresultate der aktuellen DTM-Fahrer liegt Gary damit hinter Audi-Pilot Mattias Ekström (136) auf Platz zwei.    Paul Di Resta (Mercedes-AMG C 63 DTM) und Maro Engel (Mercedes-AMG C 63 DTMSILBERPFEIL Energy) überquerten die Ziellinie knapp außerhalb der Top-10 auf den Rängen elf und 14. Für Lucas Auer (Mercedes-AMG C 63 DTM BWT) und Robert Wickens (Mercedes-AMG C 63 DTM Mercedes me) war das erste Rennen des Wochenendes bereits nach wenigen Sekunden in Folge von mehreren Berührungen auf der Startrunde beendet.

Großes Spektakel am Sonntag!

Spektakulärer Schluss-Spurt im zweiten Rennen auf dem Norisring: Die beiden "Pink Panther" Lucas Auer und Edoardo Mortara fuhren im zweiten Lauf vor 125.000 Zuschauern (am gesamten Wochenende) in ihren BWT Mercedes-AMG C 63 DTM auf den Plätzen zwei und drei auf das Podium. Lucas Auer verbesserte sich in einem dramatischen Rennen, das nach einem Unfall für eine halbe Stunde unterbrochen wurde, von Startplatz sechs bis auf Rang zwei nach vorne. Damit liegt er in der Fahrerwertung mit 87 Punkten nur noch zwei Zähler hinter dem Tabellenführer Mattias Ekström (Audi).    Sein Teamkollege Edoardo Mortara erkämpfte sich auf den letzten Metern des Rennens im Foto-Finish gegen Mattias Ekström und Marco Wittmann (BMW) den dritten Platz. Mortara fuhr damit zum zweiten Mal an diesem Rennwochenende auf dem Norisring in die Punkteränge. Nach seinem achten Platz im ersten Rennen am Samstag, belegte er im zweiten Lauf am Sonntag Position drei.    Dahinter überquerte Paul Di Resta (Mercedes-AMG C 63 DTM) die Ziellinie auf Platz sechs. Robert Wickens (Mercedes-AMG C 63 DTM Mercedes me) ging am Start von Startplatz zwei in Führung, fiel im Rennverlauf aber nach einer Berührung mit Audi-Pilot René Rast aus den Punkterängen heraus. Im weiteren Rennverlauf kämpfte er sich wieder bis auf den elften Platz nach vorne. Maro Engel (SILBERPFEIL Energy Mercedes-AMG C 63 DTM) beendete sein 50. DTM-Rennen auf Platz 14.

Schwerer Unfall mit glimpflichem Ausgang!

Gary Paffett (Mercedes-AMG C 63 DTM Mercedes me) schied nach einem Unfall kurz nach der Safety Car-Phase aus. Gary verlor nach einer leichten Berührung im Zweikampf mit Jamie Green (Audi) auf einer Bodenwelle die Kontrolle über sein Auto, schlug in der Streckenbegrenzung ein und krachte dann seitlich in das Auto von Mike Rockenfeller (Audi). Das Rennen wurde danach für eine halbe Stunde unterbrochen. Die beiden Fahrer konnten aus eigener Kraft aus ihren Autos aussteigen und wurden ins Krankenhaus gebracht. Während sich Gary glücklicherweise nur Prellungen zuzog, erlitt Mike Rockenfeller einen Bruch des Mittelfußes.

Qualifying: Robert Wickens erzielte im zweiten Qualifying des Wochenendes die zweitschnellste Rundenzeit auf dem Norisring. Ihm fehlten am Ende nur vier Tausendstelsekunden auf die Pole-Zeit von Tom Blomqvist (BMW). "Wenn man sieht, dass zwischen P1 und P10 nicht einmal zwei Zehntel liegen, dann war es ein unglaublich enges Qualifying", sagte Mercedes-AMG Motorsport DTM-Teamchef Ulrich Fritz. "Rob ist eine tolle Runde gefahren."

Das nächste Rennwochenende: Vom 21. - 23. Juli geht es für die DTM zum zweiten Mal in diesem Jahr ins Ausland - ins mehr als 2.000 km entfernte Wolokolamsk, rund 80 Kilometer nordwestlich der russischen Hauptstadt Moskau. Auf dem 3,931 km langen Moscow Raceway finden die Halbzeitrennen der Saison 2017 statt.

Stimmen zu den Rennen

Lucas Auer (22 Jahre, Österreich): 

"Es ist brutal schnell gegangen. Mein Start war okay. Ich hatte eine kleine Berührung und bin in der ersten Kurve zu weit gefahren. Danach wollte ich zurückkommen und dann kam es zu einer Kettenreaktion. Morgen geht es weiter." 

"Das war Wahnsinn - was für ein Rennen! Natürlich hoffe ich, dass es Gary und Mike nach dem Unfall gut geht. Riesengratulation an mein Team. Das war eine Meisterleistung. In den letzten zehn Runden habe ich einen Krampf bekommen und musste mit dem rechten Fuß bremsen. Jetzt bin ich aber happy. In den letzten vier Qualifyings war ich immer unter den Top-7, aber das Rennglück war leider nicht immer auf meiner Seite. Jetzt ist es wieder da. Das gibt mir Selbstvertrauen für das nächste Rennwochenende."

Edoardo Mortara (30 Jahre, Italien): 

"Das war ein harter Tag. Wir schienen im Qualifying wieder viel mehr Schwierigkeiten als im Rennen zu haben. In der Quali hatten wir mit dem Auto zu kämpfen und unsere Gegner waren sehr schnell. Vor dem Rennen veränderten sich dann die Bedingungen, was eine gute Möglichkeit für mich war, um von Startplatz 14 einige Positionen gutzumachen. Auf der ersten Runde habe ich mich um sieben oder acht Plätze verbessert. Ich hatte Glück, das Chaos unbeschadet zu überstehen und unsere Pace im Nassen war in Ordnung. Entsprechend sah es richtig gut für eine Platzierung in den Top-5 oder Top-6 aus. Ich kämpfte mit Wittmann, Glock und Rockenfeller. Leider hat mich Rocky in Kurve eins umgedreht - das war ein typischer Norisring-Zwischenfall. Das kann passieren. Ich hätte natürlich gerne mehr Punkte geholt, aber im Moment ist das nicht so einfach."

"Wenn du so mit zwei Jungs kämpfst, ist es wie ein "Drag Race" von der letzten Kurve bis zur Ziellinie. Das war hart, aber am Ende hat es für mich gereicht und ich hatte die Nase vorne. Platz drei vom 16. Startplatz ist einfach unglaublich. Das ist ein fantastisches Ergebnis für das Team und mich. Ich hätte im zweiten Rennen in Hockenheim schon einmal aufs Podium fahren können, aber dort habe ich einen Fehler gemacht. Jetzt freue ich mich, dass mir heute mein erstes DTM-Podium mit Mercedes gelungen ist. Hoffentlich können wir das in Zukunft noch oft wiederholen."

Paul Di Resta (31 Jahre, Schottland): 

"Das war ein schwieriger Tag. Ich war nah dran, einen Punkt zu holen. Leider hatte ich eine Berührung auf der ersten Runde in Kurve drei. Ich denke, der Speed war ganz gut. Heute ist im Rennen viel passiert und wir hätten ein paar Punkte mitnehmen können. Hoffentlich können wir morgen zurückschlagen."

"Mit dem Doppel-Podium war das heute ein besserer Tag für das Team. Für mich war es ein gemischtes Rennen. Vor dem Safety Car-Einsatz hatten wir eine ordentliche Strategie. Kurz vor der roten Flagge handelte ich mir zwei Reifenschäden ein. Somit konnte ich nur noch um die Strecke humpeln. Nach dem Re-Start war ich Sechster und ich kam auch als Sechster ins Ziel. Es hätte besser sein können, aber gleichzeitig habe ich wenigstens gepunktet. Nach einem schwierigen Wochenende hier geht es jetzt auf zu den nächsten beiden Rennen."

Robert Wickens (28 Jahre, Kanada): 

"Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Ich muss mir erst die Wiederholung ansehen. Ich hatte das Gefühl, dass ich in Kurve eins innen für die anderen viel Platz gelassen habe. Ich war außen und bekam am Kurvenausgang plötzlich einen harten Schlag. Ehrlich gesagt, ist das gesamte Auto kaputt. Es ist verrückt. Der Start selbst war gut. Aber es ist immer schade, wenn so etwas passiert. Das ist schon das zweite Jahr in Folge, in dem ich am Samstag ausgefallen bin. Hoffentlich läuft es morgen besser."

"Ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich, was im Rennen passiert ist. Ich hatte einen großartigen Start und ging in Führung. Alles sah gut aus und dann kam ich in den Verkehr von Fahrern, die bereits an der Box gewesen waren. Sie hielten mich sehr auf. Realistisch betrachtet hätten wir vorher an die Box gehen sollen, aber so verlor ich wahrscheinlich vier oder fünf Sekunden und kam als Achter wieder heraus. Dann fuhr mich Rast ausgangs Kurve eins in die Mauer. Danach ging es nur noch bergab. Das Wichtigste ist aber, dass Gary okay ist. Das ist die wichtigste Nachricht des Tages. Vom Rennen selbst bin ich aber sehr enttäuscht. Ich bin aus der ersten Reihe losgefahren, habe den ersten Stint angeführt und dann erwartest du nicht, außerhalb der Top-10 ins Ziel zu kommen. Das war weder ein Fehler der Jungs, noch von mir. Manchmal kann Motorsport einfach grausam sein."

Maro Engel (31 Jahre, Deutschland): 

"Das war definitiv nicht unser Rennen. Wir können nur versuchen, es morgen deutlich besser zu machen. Vor dem Start habe ich versucht, die Reifen maximal auf Temperatur zu bekommen. Dabei habe ich es leider übertrieben und mich gedreht. Insgesamt ein Tag zum Abhaken. Jetzt blicken wir nach vorne."

"Unabhängig vom Ergebnis ist heute die wichtigste Nachricht, dass es Gary den Umständen entsprechend gut geht. Ich habe den Unfall direkt vor mir gesehen. So ein Highspeed-Unfall und so ein heftiger Einschlag sehen nie gut aus. Für mich war es leider ein Wochenende zum Vergessen. Ich kam leider nicht richtig klar mit der Balance meines Autos. So gab es für mich an diesem Wochenende keine Punkte. Immerhin hat Lucas heute kräftig Zähler für die Meisterschaft geholt und standen zwei Fahrer von uns auf dem Podium. Ich freue mich jetzt auf Moskau. Die Strecke ist neu für mich, aber ich habe schon viel darüber gehört und glaube, dass es mir viel Spaß machen wird, dort zu fahren."

Gary Paffett (36 Jahre, England): 

"Ein chaotischer Start auf Regenreifen und richtig nasser Strecke. Ich hatte keinen Unfall, was an sich gut war. Aber leider war ich nicht am richtigen Ort und machte keine Plätze gut. Das war etwas enttäuschend. Danach kämpften wir mit der Pace. Als es abtrocknete, war das Auto etwas besser. Im Trockenen war ich dann relativ zufrieden damit. Aber ehrlich gesagt war das Rennen zu diesem Zeitpunkt bereits gelaufen. Unser Auto war heute einfach nicht schnell genug. Jetzt heißt es, morgen einen neuen Anlauf zu nehmen und bessere Arbeit abzuliefern." 

"Das war ein schlimmer Unfall, aber mir geht es gut. Es tut mir leid, dass auch noch Rocky getroffen und dabei verletzt wurde. Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird. Mein besonderer Dank gilt dem gesamten medizinischen Team - sowohl an der Rennstrecke als auch im Krankenhaus. Die Betreuung durch sie war erstklassig."

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: "Das war ein ganz schwarzer Tag für uns. Zwei Autos schon in der ersten Runde zu verlieren, war ein harter Schlag. Dann wird auch noch Edo in guter Position gedreht. Wir müssen unsere Autos mal genauer anschauen, vielleicht hatten wir ja Zielscheiben hinten drauf. Anders ist so etwas kaum zu erklären. Wir hatten uns definitiv für heute mehr vorgenommen. Morgen wollen wir auf jeden Fall zurückschlagen." 

"Zunächst gute Besserung an Rocky. Hoffentlich ist er bald wieder gesund. So etwas wollen wir im Motorsport natürlich nie sehen. Gott sei Dank hat Gary laut der ersten Untersuchung nur Prellungen. Was hier heute alles passiert ist, ist schwer in Worte zu fassen. Vor allem das Finish war der absolute Hammer. Heute mit Luggi und Edo auf dem Podium zu sein, ist unglaublich und eine Genugtuung nach gestern."

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