Alles wird anders

Neues zum Reglement der DTM 2015

Alles wird anders: Neues zum Reglement der DTM 2015
Erstellt am 22. März 2015

Die Verantwortlichen der DTM haben sich in den letzten Monaten viele Gedanken gemacht und auf die teils deutliche Kritik von Fans und Fahrern reagiert. Das Ergebnis ist ein Reglement, dass in vielen Aspekten stark überarbeitet wurde. Ziel war es ganz klar, die Rennen spannender und vor allem transparenter zu gestalten sowie den Fans deutlich mehr Action auf der Piste zu bieten.

Gleich zwei Mal pro Wochenende geht es 2015 zur Sache!

Mittlerweile offiziell bestätigt wurde das neue Rennformat. Statt des einen, siebzig Minuten langen Rennens am Sonntag werden in der Saison 2015 zwei gleichwertige Wertungsläufe ausgetragen. Am Samstag dauert der Lauf vierzig Minuten plus eine Runde, wobei kein Boxenstopp vorgesehen ist. Sonntags erstreckt sich die Renndistanz über eine volle Stunde plus eine Runde. Hier gibt es einen vorgeschriebenen Reifenwechsel. Die Punktevergabe ist für beide Rennen identisch und entspricht dem System der Formel 1.

Die Reifen müssen nur noch Sonntags gewechselt werden.

Womit wir gleich bei der nächsten Neuerung wären, nämlich den Pneus von Alleinausrüster Hankook. Das Experiment mit den „Option“-Reifen wird nicht fortgeführt, so dass allen Teilnehmern nur noch die normale „Prime“-Mischung zur Verfügung steht. Das sorgt für viel Transparenz auf der Strecke, denn unselige Rennverzerrungen wie in der letzten Saison können so kaum noch stattfinden. Auch die Fahrzeug-Abstimmung fällt bei der Konzentration auf einen Reifentyp deutlich leichter. Die Herausforderungen liegen dafür in einem anderen Bereich. Laut Informationen von Motorsport-Total.com haben die Piloten für Qualifyings und Rennen insgesamt nur vier frische Sätze zur Verfügung. Da vor jedem Renen ein kurzes Qualifying stattfindet, wären eigentlich fünf Sätze nötig, um stets frische Pneus am Fahrzeug zu haben. Hier muss also taktiert werden, wann man auf diesen Vorteil verzichtet. Auch das 40-minütige Rennen am Samstag ohne Reifenwechsel könnte auf manchen Strecken eine kleine Herausforderung an das Reifenmanagement der Fahrer darstellen.

In dieser Situation darf das DRS aktiviert werden.

Eine weitere Neuerung betrifft das DRS. Bislang durfte es einmal pro Runde aktiviert werden, sobald der Rückstand auf den Vordermann beim Messpunkt weniger als zwei Sekunden betrug. Kommende Saison darf man den Flügel gleich drei Mal pro Runde flach stellen, wobei dem Fahrer nicht mehr vorgeschrieben wird, an welcher Stelle dies zu geschehen hat. Um ein allzu inflationäres Benutzen zu vermeiden, wurde das DRS-Fenster wie in der Formel 1 auf eine Sekunde am Messpunkt reduziert.

Deutlich zu sehen der flach gestellte Heckflügel des C-Coupés.

Ebenfalls an der Königsklasse orientiert sich die nächste Neuerung, welche die Teams betrifft. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist eine Mechaniker-Ruhepause von mindestens elf Stunden am Stück vorgeschrieben. Damit engt sich der Spielraum deutlich ein, um beim Samstag-Rennen zerstörte Fahrzeuge bis zum Sonntag wieder herzurichten. Jedes Team darf einmalig in der Saison einen Joker ziehen und die Sperrstunde missachten.

Solche Zwischenfälle könnten die Mechaniker in Zukunft in Zeitnot bringen.

Bei den Motoren bleibt technisch alles beim alten. Neu ist, dass jedes Fahrzeug nur noch ein Triebwerk für die ganze Saison zur Verfügung hat. Zudem steht bei jedem Hersteller ein Ersatz-Motor für sämtliche Fahrzeuge bereit. Bei Mercedes hat man sich auf diese Aufgabe gut vorbereitet und ist sich sicher, dass die V8-Triebwerke die durch die größere Anzahl von Rennen auf mehrere Tausend Kilometer gestiegenen Laufleistungen ohne Leistungsverlust und vor allem ohne Schäden überstehen. Zu guter Letzt werden jetzt analog zur Formel 1 auch die Startnummern von den Fahrern gewählt, mit Ausnahme der „1“ für den amtierenden Meister.

Durch all diese Maßnahmen ist eine spannende und turbulente Saison 2015 garantiert. Mercedes-AMG hat enorme Anstrengungen vollzogen, um den letztjährigen Abstand zu verringern. Zudem bringen interessante Jungstars wie Maximilian Götz, Lucas Auer oder Nico Müller neuen Schwung in die verschiedenen Fahrer-Kader. Da kann man den Saison-Auftakt am 2. und 3. Mai 2015 in Hockenheim kaum noch erwarten!

Fotos: DTM.com

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