Zur Weltpremiere des S213 T-Modell

Das Mercedes-Benz T-Modell der mittleren Baureihe - ein historischer Rückblick

Zur Weltpremiere des S213 T-Modell: Das Mercedes-Benz T-Modell der mittleren Baureihe - ein historischer Rückblick
Erstellt am 2. Juni 2016

Anlässlich der Weltpremiere des neuen Mercedes-Benz T-Modells der Baureihe 213 am 6. Juni 2016 blicken wir beim Mercedes-Fans.de auf die bisherigen T-Modelle und Kombis der mittleren Baureihe zurück: Die E-Klasse und ihre Vorgänger-Generationen.

Seit über 55 Jahren gibt es Kombis mit dem Mercedes-Stern auf der Kühlerhaube. Doch die frühen Fahrzeuge werden nicht in Sindelfingen produziert, sondern sind das Werk von Aufbauspezialisten: Den 170 V liefert Lueg (Bochum) von 1953 an als Ladekünstler, Binz (Lorch) macht Ende der 1950er Jahre aus dem edlen Mercedes 300 (Adenauer) eine Kombinationslimousine. Es folgen Versionen des Ponton, der Heckflosse und des Strich-Acht (jeweils von Binz und von Miesen (Bonn)).

Die Heckflosse Kombi ist der "Universal"

  Ganz fremd sind die praktischen Karosserievarianten mit großem Laderaum den Stuttgarter Ingenieuren und Gestaltern aber nicht. Zunächst hat Mercedes-Benz die kleine Heckflosse (Baureihe 110 (1961 bis 1968)) als Kombimodell des belgischen Herstellers IMA mit dem Namen "Universal" selbst vertrieben. 
 
 

Der Strich-Acht war serienreif, ging aber nicht in Serie!

Und die bis zur Serienreife entwickelte Kombi-Variante des Strich-Acht zeigt bereits, wie ein attraktiver Ladekünstler aussehen soll. Der Kombi wird dann allerdings nicht gebaut.
 
 
 

S 123: Erstes T-Modell von Mercedes-Benz

In den 1970ern unterstreicht allerdings die Mercedes-Marktforschung, dass eine deutliche Nachfrage nach einem sportlichen, luxuriösen Fünftürer als Familien- und Freizeitmobil besteht. Daher gibt der Vorstand 1975 grünes Licht für das Projekt. „Kombi“ soll der neue Mercedes aber nicht heißen, auch „Universal“ und „Stationswagen“ finden keine Zustimmung. Schließlich fällt die Entscheidung – das Kürzel „T“ soll die neue Variante bezeichnen. Der Buchstabe steht für Tourismus und Transport. Nur die interne Baureihenbezeichnung erinnert noch an den Begriff Stationswagen: Das T-Modell trägt bis heute den Buchstaben „S“ vor der Baureihennummer.
 
Im April 1978 beginnt die Serienproduktion des T-Modells S 123 im Werk Bremen. Das Heck mit seinem lang gezogenen Dach und der niedrigen Ladekante macht aus der neuen Modellvariante ein echtes Raumwunder: Auch wenn die serienmäßigen Sitze mit Fahrer und bis zu vier Passagieren belegt sind, bietet der Ladekünstler noch Raum für 523 Liter Zuladung bis zur Fensterkante. Bei umgeklappter hinterer Sitzbank schluckt der Laderaum sogar 879 Liter bis zur Fensterkante.
 
Das Konzept bietet zudem mehrere Variationsmöglichkeiten in der Gestaltung des Innenraums. So kann die Rücksitzbank als Sonderausstattung mit einer asymmetrischen Teilung geliefert werden. Je nach Bedarf lassen sich dann ein oder zwei Drittel der Lehne umlegen. Zu bestellen sind auch zusätzliche Klappsitze, die im Kofferraumboden untergebracht sind, freilich mit Blickrichtung gegen die Fahrtrichtung. Eine automatische hydropneumatische Niveauregulierung sorgt für hohen Fahrkomfort.
 
 
 
Gebaut wird das T-Modell im Werk Bremen, lediglich die auf der IAA gezeigten Modelle und die ersten 100 Wagen der Serie entstehen in Sindelfingen. Während 70 Mitarbeiter des Bremer Werks nach Sindelfingen kommen und intensiv auf die Produktion der neuen T-Reihe geschult werden, bereiten gleichzeitig 40 Spezialisten aus dem Stammwerk des W 123 den Bau des Ladekünstlers in Norddeutschland vor. Die später oft gelobte hoch präzise Verarbeitung des S 123 gibt dieser aufwändigen Vorbereitung Recht.
 
 
 

S 124: Bestseller mit hohem Sicherheitsstandard

Die Geschichte der Baureihe 124 ist geprägt von einer bisher unerreichten Vielfalt der Modelle, Karosserieformen und Innovationen. Einen wichtigen Schritt dabei markiert die Präsentation des T-Modells S 124 im September 1985 auf der Frankfurter IAA. Diese zweite Generation des sportlichen Lifestyle-Kombis von Mercedes-Benz entspricht technisch und stilistisch weitgehend den Limousinen: Abgesehen von der abweichenden Heckgestaltung, dem höheren Dach und den daraus resultierenden Änderungen gibt es keine Unterschiede in der Karosserie. Die T-Modelle besitzen eine Raumlenker-Hinterachse, nun allerdings serienmäßig mit hydropneumatischer Niveauregulierung kombiniert, sowie eine Dämpferbein-Vorderachse.
 
Auch den in den Limousinen erreichten Sicherheitsstandard übernehmen die Konstrukteure für die T-Modelle weitmöglich. Insbesondere in die Entwicklung des hinteren Karosserieüberhangs, eines bei Vollheck-Limousinen besonders kritischen Bereichs, fließen dabei neueste Erkenntnisse der Sicherheitsforschung ein. Ein Beispiel dafür ist der Kraftstofftank, bei den T-Modellen konstruktionsbedingt unter dem Fahrzeugboden aufgehängt. Er erhält eine spezielle Form mit schrägen Anlaufflächen auf der Tankoberseite und dem Fahrzeugboden. Das gewährleistet, dass der Tank bei einem Heckaufprall mit Längsträgerverformung nach unten weggedrückt und dabei von Fangseilen gehalten wird, ohne auf die Fahrbahn aufzuschlagen.
 
 
 

S 210: Vier Augen und ein großer Kofferraum

Das neue T-Modell der E-Klasse folgt der Limousine im Mai 1996. Wie seine Vorgänger nimmt das Fahrzeug die charakteristischen Design-Merkmale der Limousine auf. Der S 210 zeichnet sich allerdings durch ein besonders großes Platzangebot im Innenraum aus. Das verbessert Komfort und Bewegungsfreiheit der Passagiere, während zugleich das Ladevolumen um 70 Liter wächst.
Im T-Modell kommen alle technischen Innovationen zum Einsatz, die auch die E-Klasse Limousine auszeichnen. Zusätzlich legen die Ingenieure besonderen Wert auf die Passive Sicherheit. Dazu entwickeln sie eine völlig neue Rohbaustruktur, die unter anderem mit einer massiv verstärkten Struktur den Tank bei Heck-Kollisionen schützt. Auch die Tragteile der Rücksitzlehne und deren Verriegelung sowie Verankerungen sind stabil ausgeführt.
 
 

S 211: Dynamische Eleganz und praktische Details

2002, ein Jahr nach der Limousine, stellt Mercedes-Benz das T-Modell der E-Klasse vor. Der S 211 ist konstruktiv eng mit den Limousinen der Baureihe verwandt. Auch ästhetisch steht der neue Kombi der Limousine in nichts nach. Bei diesem T-Modell haben die Designer eine besonders überzeugende Verbindung aus großzügigem Laderaum und dynamischer Eleganz geschaffen.
Zu den zahlreichen Innovationen, die das T-Modell aus der Limousine übernimmt, kommen eigens für den S 211 entwickelte Neuerungen. Dazu zählt unter anderem das System EASY-PACK mit einer neuen, asymmetrisch geteilten Fondsitzanlage. Diese lässt sich einfach nach vorne umklappen, womit im Fond eine ebene Ladefläche entsteht. Als Sonderausstattung ist der hydraulisch angetriebene EASY-PACK-Laderaumboden verfügbar, der sich um 40 Zentimeter nach hinten aus-fahren lässt, um schwere Gegen­stände leichter ein- und ausladen zu können.
 
 

S212: Die fünfte Generation des E-Klasse T-Modells 

Die fünfte Generation des E-Klasse T-Modells setzt Maßstäbe bei Sicherheit, Komfort, Design, Qualität und Funktionalität: Die Summe der Systeme und Features macht sie zum sichersten und komfortabelsten Kombi ihrer Klasse. Sie ist Benchmark bei Ladevolumen und Funktionalität sowie bei der umfangreichen Serienausstattung mit beispielsweise Niveauregulierung, elektro-mechanischer Komfortbedienung der Hecktür, Dachreling, Pre-Safe und Attention Assist.
 
Wie Limousine und Coupé verbindet der Kombi eigenständiges Design mit dem Führungsanspruch bei Sicherheit, Komfort, Qualität und Funktionalität. Mit der neuen E-Klasse gingen eine Reihe technischer Innovationen an den Start, die kein anderes Automobil in dieser Fahrzeugklasse bietet - von der Müdigkeitserkennung bis zur automatischen Vollbremsung bei erkannter akuter Aufprall-Unfallgefahr, vom Adaptiven Fernlicht-Assistenten bis zur aktiven Motorhaube. Über alle Innovationen verfügt selbstverständlich auch das T-Modell. Hinzu kommen die serienmäßige Luftfederung mit Niveauregulierung an der Hinterachse und einzigartige Neuerungen in der Funktionalität des Laderaums. Auf Wunsch steht dort – einzigartig im Wettbewerbsumfeld – eine 3. Sitzreihe zur Verfügung. Die sich vom Dach zur Bordkante hin verjüngende D-Säule sorgt für eine besonders große Heckklappe. Das E-Klasse T-Modell ist die größte Kombi-Limousine im Premiumsegment und darf dies auch zeigen. Mit einem Ladevolumen von bis zu 1.950 Litern setzt das neue E-Klasse T-Modell (Länge/Breite/Höhe: 4.895/1.854/1.512 Millimeter) den Maßstab in seiner Klasse.  
 
 

Die wichtigsten Daten in der Übersicht:

 
Baureihe
S 123
S 124
S 210
S 211
S 212
Produktionszeitraum
1977-1985
1985-1995
1996-2002
2002-2009
Ab 2009
Verkaufszahl (weltweit)
199.517
340.503
279.238
240.000
-
Länge/Breite/ Höhe (mm)
4.725/ 1.786/ 1.470
4.765/ 1.740/ 1.490
4.850/ 1.799/ 1.496
4.884/ 1.822/ 1.506
4.895/ 1.854/ 1.497
Radstand (mm)
2.795
2.800
2.833
2.854
2.874
Kofferraumvolumen (l)
523-1.500
530-1.849
600-1.975
690- 1.950
695-1.950
 

 

 

 

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