Mercedes-Benz Baureihen: Heckflosse "Universal" (W110)

Der Vorläufer des T-Modells bei Mercedes-Benz

Mercedes-Benz Baureihen: Heckflosse "Universal" (W110): Der Vorläufer des T-Modells bei Mercedes-Benz
Erstellt am 19. Mai 2016
Wie bei der mittleren Baureihe traditionell üblich, liefert Mercedes-Benz auch die Typen der Baureihe 110 als Fahrgestelle mit Teilkarosserie an Aufbauhersteller im In- und Ausland. Die kleine Heckflosse wird aber auch von den Stuttgartern selbst modifiziert: Auf der Brüsseler Automobilausstellung im Januar 1965 hat der Mercedes-Benz 190 D Universal Premiere, eine Kombiwagen-Variante der belgischen Firma IMA. Diese Version des Typ 190 D vertreibt Mercedes-Benz als Serienversion über das eigene Händlernetz. Damit ist der Typ "Universal" der Vorgänger des T-Modells, das als Karosserievariante jedoch erst in der Baureihe 123 eingeführt wird.

Erste Kombinationslimousine von Mercedes-Benz

Die Überarbeitung und Ergänzung des Pkw-Programms der oberen Mittelklasse von Mercedes-Benz wirkt sich auch auf das Angebot von IMA aus. Die Belgier bieten schließlich vier Varianten ihrer Kombinations-Limousine an: Neben dem Typ 200 D Universal als logischem Nachfolger des Typ 190 D Universal gibt es nun auch Kombi-Versionen der Typen 200, 230 und 230 S. So bietet Mercedes-Benz nicht nur einen Universal-Kombi mit Sechszylinder im Kleid der oberen Mittelklasse, sondern sogar auf Basis der Oberklasse-Baureihe 111. Mit dem längeren Vorbau, der typischen Front der Sechszylinder-Limousinen mit hochrechteckigen Scheinwerfern und üppiger Chromzier ist diese Variante von 1966 ein besonders repräsentativer Ahn späterer Lifestyle-Kombis. Alle vier Varianten werden in Deutschland von August 1966 bis Ende 1967 über die Daimler-Benz Verkaufsorganisation vertrieben.

Fahrgestelle mit langem Radstand

Die neuen Universal-Modelle haben 15-Zoll-Räder, eine geänderte Hinterachsübersetzung, verstärkte Federn und eine neu entwickelte hydropneumatische Ausgleichfeder als Grundausstattung. Von diesen Verbesserungen profitieren auch alle Fahrgestelle, auf denen die Sonderausführungen anderer Hersteller basieren. Einen hohen Verbreitungsgrad erreichen darunter vor allem die Krankenwagen-Aufbauten der Firmen Binz in Lorch und Miesen in Bonn.
 
Für besonders große Flexibilität sorgt das Angebot eines Fahrgestells mit langem Radstand, das Mercedes-Benz von allen überarbeiteten Typen 200 D bis 230 ins Programm nimmt. Dabei wächst der Radstand um 40 Zentimeter auf 3,10 Meter. Bevorzugt wird diese Basis für Krankenwagen und Bestattungsfahrzeuge eingesetzt.
 
Im Februar 1968 endet die Produktion der letzten Heckflossen-Modelle, nachdem im Januar die stilistisch und technisch vollkommen neu entwickelten Modelle des sogenannten „Strich-Acht“ auf den Markt kommen. In sechseinhalb Jahren Produktionszeit entstehen im Werk Sindelfingen insgesamt 622 453 Limousinen und 5859 Fahrgestelle mit Teilkarosserie.
 

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