Coupé-Kostbarkeit

1957er Mercedes 300SC Coupé kostet(e) damals wie heute ein Vermögen

Coupé-Kostbarkeit: 1957er Mercedes 300SC Coupé kostet(e) damals wie heute ein Vermögen
Erstellt am 7. August 2015

Der edle Mercedes 300 war das erste Luxusfabrikat der Marke mit dem Stern nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Spitzenmodell der Baureihe W188 stellte wiederum der Mercedes 300SC dar. Besonders selten ist das Coupé, von dem lediglich 98 Exemplare das Werk verließen.

Der Mercedes besticht mit überragender Performance

Dieses 300SC Coupé ist mit einem 3-Liter-Reihensechszylinder ausgestattet, der dank Benzineinspritzung 175 PS leistet. Die Federung profitiert von der dem 300SL ähnelnden hinteren Eingelenk-Pendelachse, die dem bereits mit Einzelradaufhängung ausgestatteten 300SC eine sehr gute Straßenlage beschert. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h, und den Spurt von 0 auf 100 km/h bewältigt der nicht eben leichtgewichtige Wagen in flotten 13 Sekunden. Als 1957er Modell verfügt dieser Mercedes 300SC serienmäßig über servounterstützte Bremsen; in den Jahren zuvor mussten sie noch als Sonderausstattung extra geordert werden.

Luxuriöser Innen(t)raum

Das Interieur entstand in Handarbeit. Hier fanden nur Materialien feinster Qualität Verwendung. Insofern stand der Mercedes 300SC einem Rolls-Royce in nichts nach. Unter Mercedes-Sammlern gilt die Automobil-Ikone Mercedes 300SC als das gesuchteste Luxusmodell der Nachkriegszeit. Besonders im Fokus: Das seltene 300SC Coupé, von dem nur 98 Exemplare gebaut wurden.

Go West

Der Luxus-Mercedes verließ die Werkstore im Juni 1957, um an die Mercedes-Benz Niederlassung in Düsseldorf ausgeliefert zu werden. Mit seinem Käufer wanderte das Coupé nach Amerika aus, wo es Jahrzehnte später von einem niederländischen Händler entdeckt und erworben wurde. Zurück über den große Teich verschifft, wechselte der Mercedes erneut den Besitzer. Dieser ordnete eine umfassende Restauration für den mittlerweile vom Zahn der Zeit arg gezeichneten Mercedes 300SC an.

Originalität ist Trumpf

Die Auflistung aller einzelnen Arbeiten würde den Rahmen dieses Kolumne sprengen. Soviel sei aber gesagt: Alles in allem summierten sich die Kosten auf stolze 120.0000! Wo immer möglich, wurde die aufgearbeiteten Originalteile verwendet. So ist zum Beispiel das Holz des Armaturenbrettes und des Innenraumes nach wie vor original. Allerdings wurde es restauriert und neu lackiert. Als i-Tüpfelchen kann der Mercedes auch den außergewöhnlichen Aschenbecher vorweisen, der über einen sehr innovativen Klappmechanismus verfügt und wie von Zauberhand unter dem Armaturenbrett verschwindet.

Lass die Sonne rein!

Das Coupé der Baureihe W188 ist in seiner originalen Farbe schwarz lackiert. Das noble Finish bildet einen schönen Kontrast zu dem mit rotem Leder bezogenen Innenraum. Erwähnenswert ist außerdem das große Stahlschiebedach. Denn hierbei handelt es sich um ein zwar praktisches, aber dennoch eher seltenes Extra.

 

Dank Servo lenkt sich's leichter

Seit seiner Restaurierung wurde und wird der Wagen auf zahlreichen Langstreckenfahrten im In- und Ausland eingesetzt. Um die Steuerung des schweren Wagen zu erleichtern, ließ der Besitzer eine elektrische Servolenkung einbauen. Eine durchaus sinnvolle Modernisierung, da der Klassiker recht häufig gefahren wird, anstatt sich in einem Museum die Reifen platt zu stehen. Zudem kann die Maßnahme bei Bedarf problemlos rückgängig gemacht werden – und der Mercedes 300SC Coupé wäre wieder ganz der Alte.

Fotos: Bonhams

20 Bilder Fotostrecke | Coupé-Kostbarkeit: 1957er Mercedes 300SC Coupé kostete seinerzeit mehr als der Flügeltürer 300SL #01 #02

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