Nur 630 Exemplare: Mercedes-Benz SL500 Mille Miglia

R129-Roadster Sondermodell als Spaßauto

Nur 630 Exemplare: Mercedes-Benz SL500 Mille Miglia : R129-Roadster Sondermodell als Spaßauto
Erstellt am 16. April 2009

Mercedes-Benz ist sein jeher eng mit dem Thema Motorsport verbunden. Neben den heute bekannten Formel-1-Aktivitäten hat die Marke in der Vergangenheit auch Rennen mit Rang und Namen gefahren, darunter die bis heute bei Oldtimer-Fahrern beliebte Mille Miglia.

Das legendäre italienische Autorennen fand als Langstrecken-Event in den Jahren von 1927 bis `57 statt. Schon in dieser Zeit war Mercedes-Benz sehr aktiv, unvergessen sind die Rennerfolge von Sir Stirling Moss in dem Mercedes-Benz 300 SLR. Doch neben den Silberpfeilen waren auch „normale“ Fahrzeuge am Start, so schickte Mercedes-Benz seinerzeit auch einen Mercedes Ponton 180 Diesel ins Rennen der Mille Miglia 1955 und gewann prompt die Dieselklasse.

Um einen Diesel handelt es sich bei dem hier gezeigten Fahrzeuge aber keineswegs, aber um eines der seltenen Sondermodelle des SL-Baureihe, genauer um das 630 mal gebaute „Mille Miglia“-Sondermodell aus dem Jahre 1995.



Nur 630 Exemplare wurden vom 95er Mille Miglia gebaut. Alle Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern!

Der modellgepflegte Roadster kommt als SL 500 mit dem 320 PS starken 5,0-l-V8-Motor und einer Sonderausstattung, die nur Eingeweihten gleich auffällt. Unwissende erkennen den Mille Miglia, den es nur in Silber gab, an der Zielflagge hinter den Kiemen der vorderen Kotflügeln, in denen Blinker in US-Ausführung sitzen. Im Innern erwartet die Insassen eine schicke schwarz/rote Ausstattung mit Nappa-Leder und Carbon statt Wurzelholz. Das Lenkrad und der hintere Verdeckkasten fällt durch die roten Nähte aus.

Rolf Veelmann aus Dinslaken ist der stolze Besitzer dieses seltenen Exemplars. Dabei hatte der Dinslakener in den ersten Jahren seines Führerscheinbesitzer ein pragmatisches Verhältnis zu Autos: „Autos für mich immer nur ein Gebrauchsgegenstand, die ich recht fix leid war. So wechselte ich jedes Jahr oder alle 2 Jahre das Auto“, erklärt der heutige Automobilkaufmann. Geändert hat sich das im Jahr 2000, als Rolf einen gebrauchten Jeep Cherokee 4.0 für seine Frau gekauft hatte. Die beiden kamen durch einschlägige Foren schnell in Kontakt zu anderen Jeep Fahrern „Wir bekamen beide Spaß am Offroadfahren“, bericht Rolf, der den Cherokee für den Geländeeinsatz auf- und umbaute. Auch Rolf’s Frau Ute hatte Spaß an der Sache und ein Jeep Wrangler 4.0, der ebenfalls umgebaut wurde, kam in den Haushalt.

Vom Mazda zum Mercedes!

Doch dann wechselte Ute ihre Arbeitsstelle und ihr Arbeitsweg von 50 km machte einen Wechsel auf ein unterhaltgünstigeres Fahrzeug nötig. „Unsere Wahl viel auf einen Mazda MX-5. Es sollte ein Auto sein was Spaß macht und mit dem man offen fahren konnte“, erzählt Rolf, dessen Mutter Geschmack am Cabriolet-Beifahren fand. „Da meine Mutter schon älter war und sie nicht mehr selber Auto fuhr, fuhr sie immer bei meiner Frau im MX-5 mit. Das offene Fahren machte ihr im stolzen Alter von 80 Jahren jede Menge Spaß.“

Rolf’s Mutter war es schließlich auch, die die beiden zu Mercedes-Fahrern machte, denn sie wollte ein größeres und gemütlicheres Cabrio kaufen. „Da sie ist fast ihr ganzes Leben nur Mercedes oder BMW gefahren ist, kam also nur ein SL in Frage“, berichtet Rolf, der das Internet nach einem SL durchforstete. „Ein Sportwagenhändler hatte drei SLs stehen, die in Frage kamen. Zwei SL 500 „Mille Miglia“ und einen SL600 in hellblau Metallic“. Die Wahl fiel auf einen der beiden SL500 „Mille Miglia“ und Rolf konnte seine Mutter durch die Gegend fahren.

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„Im folgenden Jahr schenkte sie mir das Auto zum 40. Geburtstag. So bin ich dann zum SL gekommen, den ich eigentlich gar nicht wollte“, erinnert sich Rolf, der aber das Geschenk seiner Mutter nicht verkaufen wollte. Stattdessen suchte er im Internet nach SL bzw. R129 Foren und wurde fündig. „Ich stieß auf die Neugründung des SL –Stammtisch – West in Bottrop, das war ja fast bei mir um die Ecke. Also fuhr ich hin, allerdings nicht mit dem SL, denn der stand gerade beim Lackierer, “, erzählt Rolf.

Millie Miglia inside: sportliche schwarz-rote Ausstattung mit Nappa-Leder und Carbon statt Wurzelholz

Dort kam es dann zu den üblichen Benzingesprächen. Anfangs fühlte sich der Dinslakener nicht so recht wohl und kam sich ohne SL überflüssig vor. Da es sich jedoch um die Eröffnung des Stammtisches handelte, kamen sehr viele Menschen aus ganz Deutschland, die sich schon kannten. Rolf blieb aber tapfer bis zum Ende und kam mit einigen SL-Fahrern aus der Region ins Gespräch, so dass er auch im nächsten Monat, allerdings dann im SL, zum Stammtisch fuhr. Rolf’s Frau fand auch schnell Anschluss und es kam, wie es dann so oft kommt: die beiden verlagerten ihre Interessen vom Offroaden hin zu Gunsten der „R129-Szene“. „So standen die beiden Autos nur noch rum und wir haben sie mit ganz viel Herzbluten verkauft.“

Der 5.0-l-V8 leistet kräftige 320 PS. Betrieben wird der "Mille Miglia" übrigens mit Autogas!



Stattdessen fahren die beiden nun Mercedes Cabrio, denn Rolfs Frau Ute hat sich inzwischen ein Mercedes SLK 230K gekauft, den sie gleich auf LPG umbauen ließ. Auch der SL erhielt in diesem Zusammenhang eine Autogasanlage, auch wenn der Roadster mehr Spaßauto denn Daily Driver ist. Und auch wenn sein weiteres Hobbyfahrzeug ein Ferrari F348 ist, so fährt der Dinslakener im Alltag wieder markentreu einen Mercedes, genauer einen S500L (V220). Übrigens, hier findet sich sein Profil!

Mercedes-Fans Facts

Fahrzeugtyp: R129 500 SL 500 Mille Miglia

Baujahr: 1995, Erstzulassung 05.08.1996

Motor: 5,0 Liter, Hubraum: 4973 ccm, Leistung: 320 PS, Drehmoment: 470 Nm, Icon-GTC-Autogasanlage, Brabus-Auspuffanlage

Getriebe: 4-Gang-Automatikgetriebe

Räder & Reifen: AMG Styling I, 8,5x18“ vorne bzw. 9,5x18“ mit Bridgestone RE 50A 245/40 R18 bzw. 275/35 R18

Bremsen: Scheibenbremsen rundum

ICE: Becker „MB Exquisit“

Sonstiges: Sondermodell „Mille Miglia“, Stückzahl (1995): 630

Club: www.r129-stammtisch-west.de

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