Das Mercedes-Benz Classic Center im kalifornischen Irvine (USA) hat einen ganz besonderen Schatz bekommen: Einen 1956 Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer, der aus der amerikanischen Scheune der Erstbesitzers stammt. Die letzten 20 lange Jahre lang stand Mercedes-Oldtimer dort – immer noch in der Hand des Käufers – und war schon fast vergessen.

Der Schatz hat in dem „desolaten“ Zustand schon einen hohen Wert. Nun soll der Flügeltürer restauriert werden, und diese ehrenvolle Aufgabe obliegt dem Classic Center in Irvine, CA (USA).

Original wurde der Wagen vor 57 Jahren in weiß mit schwarzem Interieur ausgeliefert. Doch auch das Armaturenbrett, welches eigentlich immer in Wagenfarbe ausgeführt wurde, ist schwarz lackiert und war laut Aussage des Erstbesitzers so schon bei Auslieferung in 1956 so. In der Vergangenheit ließ der amerikanische Mercedes-Fan den Flügeltürer allerdings äußerlich neu in rot lackieren.

Der Motor des Mercedes-Benz 300 SL wurde sein rund 20 Jahren nicht gedreht und muss bis auf die letzte Schraube – wie Karosserie und Rahmen - überholt werden.

Der Zweisitzer kam seinerzeit mit den optionalen und heute stark gefragten Rudge-Felgen mit Zentralverschluss – im Kofferraum lag damals ein Kupferhammer zum Lösen. Das weiche Metall Kupfer hinterließ dabei keine Spuren an den Felgen.

Das originale schwarze Leder-Interieur hat mehr als eine liebenswerte Patina und benötigt definitiv professionelle Hilfe der Mercedes-Benz Oldtimer Experten, wie man auch an den Einstiegen und Gummis erkennen kann. Optional hat Mercedes-Benz damals ein Radio angeboten, dabei kam dann ein so genannter Schwanenhals-Schalthebel aus dem Fahrzeugboden unterhalb des Armaturenbretts.

Der Chrom an dem Flügeltürer wird in der Restauration, die wohl einige Jahre dauern wird, ebenfalls ersetzt oder neu verchromt. Anschließend wird der Mercedes-Benz Oldtimer wieder in neuem Glanz erstrahlen und der Wert um ein vielfaches gesteigert sein.



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Daimler / Classic Center USA