S500/SL500 & SLK 230K auf LPG

28. März 2009 10:01 (vor über 14 Jahren)
Als vor 3 Jahren die Spritpreise bei ca. 1,36€ angelangt waren, hatte ich diese Preistreiberei einfach satt ich entschloss mich in meinen S500 L (V220) eine Gasanlage einbauen zu lassen. Nur hatte ich von der Geschichte absolut keine Ahnung. So fing ich an in diversen Foren zu lesen. Eins war mir von Anfang an klar mir ging es nicht um einen Billigumbau sondern darum qualitätsmäßig gut dazustehen aber wollte ich auch kein Geld zum Fenster raus schmeißen. Prinz hatte schon immer einen guten Ruf in meinen Ohren den hatte ich in der Vorzeit schon etliche Male gehört. So dachte ich sei das auch was für meine S-Klasse.

So fuhr ich zu einigen Umrüstern, wie ich es mir schon dachte war die Anlage die sie vertrieben das Non Plus Ultra. Aber ich wollte mehrere Meinungen einholen.

Auch in meiner Stadt gab es einen Umrüster der plötzlich annoncierte in den hiesigen Zeitungen. Wie in allen Annoncen warb er mit jahrelanger Erfahrung. Komisch war nur vor ein paar Monaten war er noch Schrauber der alle Fahrzeuge machte und von Autogas habe ich da nie etwas gelesen. So war für mich klar da geht dein Auto nicht hin ich mach doch nicht mit meiner S-Klasse den Versuchsbär. Die erste Frage bei den Umrüstern am Tel. war immer was für ein Auto. Wenn ich sagte Mercedes S500 kam die Antwort kein Problem aber wenn ich dann sagte mein Auto hat ZAS (Zylinderabschaltung) kam das erste Grübeln und oft die Antwort ein Umbau sei bei dem Fahrzeug nicht möglich.

Eine nette Geschichte so am Rande eingeschoben passiert bei einem Umrüster in einer Nachbarstadt.

Ich fuhr so auf den Hof des Umrüsters da kam auch schon der Meister an. Kurzes Gespräch die üblichen Sprüche Prinz Mercedes unter den Gasanlagen haben wir schon zig Mal gemacht an Fahrzeugen wie ihrem. Er deutete auf einen Jeep Grand Cherokee auch mit ZAS und meinte da haben wir das z.B. auch eingebaut auch mit Zylinderabschaltung. Wir standen so bei dem Jeep da klingelte das Telefon und der Meister wurde weg gerufen.
Ich ließ Jeep Jeep sein und ging zu meinem Auto zurück welches schräg neben dem Eingangstor der Halle stand. Da kam ein Schrauber aus der Halle wir kamen ins Gespräch und er fragte ob er in den Motorraum schauen dürfe. Natürlich hatte ich nichts dagegen ich wollte ja mein Auto auf LPG umbauen lassen. Er schaute daraufhin hier und da machte die Haube zu und meinte:“ja ja traue ich mir schon zu das Fahrzeug umzubauen, aber das wäre mein erstes Fahrzeug in der Klasse.“ Ich sagte zu Ihm der Meister habe gesagt das wäre kein Problem. Seine Antwort darauf war der gibt doch nur seinen Namen hat kaum Ahnung vom Umbau selber den mache ich.
Wir wechselten noch ein paar Worte dann habe ich mich ins Auto gesetzt und bin gefahren.

Kurzum es war nicht leicht einen Umrüster zu finden dem ich meine S-Klasse anvertrauen wollte.

Dann las ich was von Flüssiggaseinspritzung und ICOM-Anlagen. Ich begann nun in der Richtung viel zu lesen. Hierbei tauchte immer wieder der Name Konrad Fisahn und Autogastechnik Unna auf. Ich las das wen andere Umrüster Probleme haben sie dort anfragen bei ICOM-Anlagen. Unna ist über 100 km weg, aber ich dachte mir, Geld musst du immer bezahlen und warum willst du dich mit Rookies abgeben wenn du den Professor in Bezug ICOM haben kannst. So rief ich bei Herrn Fisahn in Unna an und machte einen Termin dort.

Die Lage und das Umfeld der Werkstatt schreckte mich etwas ab, aber es konnte dort nicht so sauber sein wie ich es von Werkstätten gewohnt war weil rings rum ja alles Asche und Schotter war. Aber die Ausführungen von Herrn Fisahn und seinem Mitarbeiter waren derart gut das hatte schon was. Auch auf Fragen meinerseits gab es sofort kompetente Antworten. So gab ich mein Auto dann schließlich nach Unna zum Umbau.

3 Tage später konnte ich meine S-Klasse wieder abholen. Herr Fisahn erklärte mir das das Auto etwas Startprobleme habe aber das das nach ein paar Wochen weg sei. Ich fragte welcher Art Startprobleme, denn das kannte ich nicht von meiner S-Klasse. Ich müsse ca. 3-5 Sekunden länger starten als früher aber das geht mit der Zeit in ca. 4-6 Wochen weg.

Ich machte dann eine Probefahrt auf Gas und konnte gefühlt keinen Unterschied zu Benzin feststellen. Kurzum bis auf das Manko beim Starten war ich rundum zufrieden.
So fuhr ich dann Heim.

Seit der Zeit fahre ich LPG mit der S-Klasse an und ab auch auf Benzin das die Einspritzdüsen nicht verkleben und das nun seit 40.000 km.

Einmal hatte ich Probleme mit der ICOM in Form von einem Wackelkontakt hinten am Tank so musste ich nach Unna. Den Fehler kannten die Leute rund um Herrn Fisahn und er war nach 10 Minuten behoben.

Meine Frau fuhr zu der Zeit einen Mazda MX-5 sie war immer sauer weil wir ca. die gleichen Kosten an Treibstoff auf 100km hatten. Sie wollte dann auch eine Gasanlage. Beim MX-5 rieten uns aber alle Umrüster davon ab.

Sie verkaufte den MX-5 und erwarb statt dessen einen SLK 230 Kompressor. Den haben wir zusammen mit dem SL 500 auf LPG umbauen lassen.

Fazit der drei Sterne auf LPG:
1x ein Wackelkontakt am Tank bei der S-Klasse
1x das Auge im Tank beim SLK defekt so war keine Betankung mehr möglich
2x gelbe Motorlampe bei der S-Klasse an nach Gasbetankung in Bayern*

* Die S-Klasse ist von den Sensoren her sehr empfindlich und schlägt beim kleinsten Fehler an, tankt man mal schlechteres Gas so kommt das schon mal vor das sie an geht bei schnellen Lastwechseln. Einfach löschen lassen und gut. Da kommt dann ein Fehler wie Fehler bei Gemischbildung an Zylinder X. In der Regel merkt man bevor die gelbe Lampe kommt aber auch dass das Auto nicht mehr so agil auf den Gasfuß reagiert wie üblich.

Gasverbrauch SLK 11 L/100 km
Gasverbrauch S-Klasse 15 L/100 km
Gasverbrauch SL 16 L/100 km

Sollte wer Fragen haben bezüglich meines Artikels haben darf er mich gern anschreiben.
  • 14. April 2009 17:55 (vor über 14 Jahren)
    Sehr interessanter Beitrag! Gibt es schon Erfahrungswerte hinsichtlich höheren drehzahlen über einen längeren Zeitraum oder gar Vollgas?
  • 30. April 2009 23:09 (vor über 14 Jahren)
    Alle Autos sind Vollgasfest, also keine Einschränkung. Hier muss man einfach sehen das meine Autos nicht entriegelt sind. Probleme kann Gas bei Vollast sein nur erreicht man die ja nie bei Höchstgeschwindigkeit. Beide 500 drehen ca. 4000 U/min bei 200km/h bei 250km/h sind das 5000 U/min das ist ja nicht Vollast bei den AUtos.

    Mit der S-Klasse habe ich nun 40.000 Km auf Gas hinter mir keine Defekte. SL sind es nur 15.000 km aber auch keine Defekte.

    SLK 25.000 km auf Gas 1x das Auge im Gastank defekt ging auf Garantie. (Fahrzeug ließ sich nicht mehr betanken.

    Man stellt einen erhöhten Ölverbrauch auf Gas fest. Das ist aber nicht wirklich so. Hier fehlt einfach die Vermischung von unverbrantem Kraftstoff mit dem Motoröl welches einem 0 oder sehr wenig Ölverbrauch vorgaukelt. Kurzum gesagt früher konnte ich von Ölservice zu Ölservice fahren heute muss ich ca. 1 Liter auf 7000 km nachfüllen.
  • 19. Juli 2014 10:42 (vor über 9 Jahren)
    Hallo zusammen! Erfahrung bei Autogas - 1. Umbau einen VW EOS 6 Zylinder 250 PS..... Verbrauchswerte - um die 11 Liter Gas...ICOM-Anlage.. 2. Fahrzeug - ein kleiner Stadtwagen - " Chevrolet Matiz"....der fährt quasi fast umsonst....7 Liter Gas auf 100 km..... 3. Umbau, ebenfalls eine ICOM.... Mercedes SL 500 nun ein Sparwunder..... Durchschnittsverbrauch ca. 13,7 Liter Gas...... da macht das Autofahren wieder Spaß. Insgesamt sind wir schon weit über 200.000 km gefahren---mit allen drei Autos zusammen. Einmal eine Pumpe defekt. Bei dem SL ist ein kleiner Nachteil....der Tankanschluss passte nicht hinter die Tankklappe....so habe ich nun eine Verlängerung im Kofferraum