Glück im Unglück: Mercedes CLK 200 Kompressor (A208)

"Zweite Wahl" entpuppt sich als erstklassige Lösung

Glück im Unglück: Mercedes CLK 200 Kompressor (A208): "Zweite Wahl" entpuppt sich als erstklassige Lösung
Erstellt am 4. März 2014

Entgegen einem altbekannten Sprichwort sind manchmal aller guten Dinge (doch nur) zwei! So wie im Falle von Kevin Neuhaus, dem ein schwerer Unfall seinen frisch aufgebauten Mercedes CLK jäh entriss. Ach, das Leben kann manchmal echt grausam sein! Doch ein gnädigeres Schicksal ließ Kevin jenes Mercedes Cabriolet entdecken, das er nunmehr pilotiert. „Die „zweite Wahl“ stellt sich nämlich als absoluter Glückstreffer heraus. „Den gebe ich nicht mehr her“, zeigt sich Kevin mit seinem Mercedes CLK 200 Kompressor daher rundum zufrieden.

Unfallopfer: Der erste Mercedes CLK muss in die Schrottpresse

„Zuvor nannte ich ebenfalls einen Mercedes CLK mein Eigen – allerdings in der Farbe Schwarz. Dabei handelte es sich um einen CLK 230“, erzählt Kevin. „Kaum, dass dieser A208 damals komplett hergerichtet war, geriet ich in einen Unfall.“ Oh je, und es kam für Kevin sogar noch schlimmer. Denn ein Kfz-Gutachter konnte nur noch den wirtschaftlichen Totalschaden feststellen. Der absolute Super-Gau für jeden Schrauber war eingetreten.

Ein ganzer Club geht auf (Mercedes-)Suche

„Es dauerte eine Weile, bis ich über diesen Schock hinweggekommen war“, sagt der 21jährige. „Als dann die Versicherung das Geld zum Schadensausgleich überwiesen hatte, fasste ich aber sogleich den Entschluss, mich erneut nach einem Mercedes CLK umzusehen. Dabei haben mir die Freunde vom CLK Club "Der harte Kern" tatkräftig geholfen. Schlussendlich machte Club-Kollege Dennie Brillams ein interessantes Cabriolet bei mobile.de ausfindig.“

Mercedes CLK mit den Features der Modellpflege

Bingo! „Schon die bei mobile.de eingestellten Bilder waren für mich der Hammer“, fährt Kevin mit seinem Bericht fort. „Die Lackierung in Linaritblau-Metallic und die BiColor-Innenausstattung waren ein echter Traum.“ Außerdem bot der Mercedes dank seines Baujahres (2001) die Segnungen der Modellpflege auf. Daher bringt der Mercedes bereits serienmäßig Features wie zum Beispiel Multifunktions-Lenkrad, Ausstiegsleuchten, Tempomat, ESP, Bordcomputer mit großem Display und die modernen Außenspiegel nebst integrierten Blinkern mit.

Besichtigung mit Hindernissen

„Der Wagen stand in der nahe der luxemburgischen Grenze zum Verkauf“, blickt der Zerspanungsmechaniker zurück. „Das ist von meinem Wohnort Witten allerdings ein gutes Stück entfernt. Da düst man also nicht mal so eben hin. Zum Glück hat mein Vater bei Trier einen Campingplatz. Da er bereits dort war, rief ich ihn an, und bat ihn, den Mercedes doch einmal persönlich in Augenschein zu nehmen und Probe zu fahren.“

Der CLK-Kauf war Vertrauenssache

„Als mein Vater tags drauf endlich anrief, konnte er ausschließlich Gutes vermelden. Der Wagen sei tipptopp in Schuss. Außerdem war das Cabriolet erst 47.000 Kilometer gelaufen. Auf das Urteilsvermögen meines Vaters ist Verlass. Ohne den Mercedes CLK selbst gesehen zu haben, erteilte ich per Telefon den Kaufauftrag. Der Händler sandte mir den Vertrag per Post zu. Ruckzuck war das Papier unterschrieben und zurückgefaxt – damit gehörte der Mercedes CLK mir.“

Kevin fährt voll auf den Benz ab

Eine Woche später machte ich mich selbst dann auf den Weg nach Luxemburg, um den CLK 200 Kompressor abzuholen. Jetzt sah ich den Mercedes zum ersten Mal in natura. Und weder hatten die Bilder noch die Auskünfte meines Vaters getrogen. Der Benz war in einem hervorragenden Zustand und noch viel schöner, als es die Bilder und Beschreibungen rüberbringen konnten. Also ab zur Tankstelle, volltanken und dann heimwärts! Freilich nicht ohne einen Schlenker zum Clubkollegen Dennis! Schließlich hatte er den entscheidenden Tipp gegeben. Und dafür sollte er den Mercedes auch livehaftig in Augenschein nehmen dürfen.“

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Der Mercedes A208 als wohlgehütetes Geheimnis

„Dennis war von dem Mercedes ebenso begeistert wie ich“, berichtet Kevin weiter. „Gemeinsam kamen wir auf die Idee, die Neuanschaffung vor den übrigen Clubmitgliedern zunächst geheim zu halten. Wir wollten uns die großartige Neuigkeit für unser Club-Meeting in Haltern aufsparen. Bis dahin waren es noch 30 Tage. Diese Zeit durchzustehen, war gar nicht so leicht. Denn natürlich gaben mir die übrigen Club-Freunde weiterhin gute Tipps von zum Verkauf stehenden CLK-Modellen. Alle meinten es richtig gut mit mir, aber ich musste mir natürlich immer wieder irgendwelche Mängel aus den Fingern saugen, um von einem Kauf Abstand nehmen zu können.“

Überraschungsgast Mercedes CLK

„Tja, das Treffen nahte mit Riesenschritten. Alle waren im Glauben, dass ich noch immer ohne einen neuen Mercedes CLK sei. Um die Überraschung auf die Spitze zu treiben, schrieb ich im Club-Forum, dass ich wohl oder übel in meinem Zweitauto, einem Audi A3, würde anreisen müssen. Die im Forum eintrudelnden Beileidsbekundungen meiner Club-Kollegen las ich natürlich mit einem diebischen Grinsen im Gesicht...“

Der CLK 200 sorgt für ungläubiges Staunen

„Der Clou gelang. Als ich am Tag des Club-Treffens mit meinem neuen Mercedes CLK auftauchte, waren die Augen aller versammelten CLK-Freunde vor Erstaunen riesengroß. Die Freude freilich auch. Denn der Mercedes ist wirklich ein echter Hingucker. Gleichwohl plane ich noch einige Änderungen“, sagt der Wittener Mercedes-Fan.

Updates verfeinern den sportiven Look des Mercedes

„Die aktuell montierten O.Z.-Räder sollen durch Leichtmetall-Felgen von Barracuda ersetzt werden“, blickt Kevin in die Zukunft. Augenblicklich stecken 17zöllige „Hydras“, die mit 215/45er Goodyear-Reifen bestückt sind, auf den Achsen. Für eine sportliche Tieferlegung bürgen die montierten H&R-Federn (minus 40/40 mm).

163 Serien-PS

Der von einem Kompressor angeblasene Vierzylinder-Motor produziert nach wie vor originale 163 PS. „Mit dieser Leistung ist das Cabriolet bestens motorisiert“, findet Kevin, der am augenblicklichen Setup den etwas knurrigeren Sound des zwei 90er-Endrohre der Eisenmann-Abgasanlage schätzt.

Zwei Farben – eine Meinung: Das Designo-Interieur ist superschick

Kleinere Modifikationen individualisieren auch den vom Designo-Leder (Schwarz und Linaritblau) dominierten Innenraum des Mercedes mit Avantgarde-Ausstattung. Chrom-Ringe für die Instrumente und blaue LED's veredeln das ohnedies elegante Interieur. „Irgendwann verfeinere ich auch den Kofferraumausbau“, sagt Kevin. Im einstigen Gepäckabteil sind die Endstufen, Powercaps und der Subwoofer untergebracht. „Das klingt in Verbindung mit den Herz-Mille-Lautsprechern ganz gut, könnte aber optisch vielleicht noch ein bisschen mehr hermachen.“

Neuer CLK – neues Glück!

Das kann man vom Erscheinungsbild des Mercedes CLK 200 Kompressor allerdings nicht sagen. Schöner geht’s wohl nimmer. Dabei ist dieser Mercedes der Baureihe A208 auch kein Jungspund mehr. Kaum zu glauben, dass das bildhübsche Cabriolet bereits 13 Jahre alt sein soll. Bleibt nur zu hoffen, dass Fortuna nun gnädiger gestimmt ist, und Kevin diesmal viele Jahre ungetrübten Fahrspaß gönnt.



Text & Fotos: Frank Ebeling

Mercedes-Fans Facts

Fahrzeugtyp: Mercedes CLK 200 Kompressor (A208)

Baujahr: 2001

Motor: Reihenvierzylinder mit Kompressor, Hubraum: 1998 ccm, Leistung: 163 PS, Eisenmann-Auspffanlage ab Kat mit 2 x 90-mm-Endrohren

Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe

Bremsen: Serie

Räder: O.Z. „Hydra“, 8J x 17 ET35 vo/hi

Reifen: Goodyear 215/45-18 vo/hi

Fahrwerk: H&R-Federn, minus 40/40 mm

Karosserie: Lackierung in Linaritblau-Metallic

Innenraum: Designo-Ausstattung, BiColor-Leder (Linaritblau und Schwarz), blaue LED -Beleuchtung, Chromringe für Instrumente

ICE: Alpine-Headunit, 2 x Endstufen (LRX und ESX), Herz-Mille-Lautsprechersysteme samt -Subwoofer, Alpine-Soundprozessor, Kofferraumausbau mit Alcantara

33 Bilder Fotostrecke | Glück im Unglück: Mercedes CLK 200 (C208): „Zweite Wahl“ entpuppt sich als erstklassige Lösung #01 #02

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3 Kommentare

  • Speedo

    Speedo

    Vielen Dank ihr 2 =)
  • LukasA250e

    LukasA250e

    Wirklich schönes Blau und tolle Innenausstattung. Gruß Christoph
  • Dome

    Dome

    Schönes Ding Kevin ;-)

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