Der neue E63 AMG im Test

Erste Ausfahrt in der 525 PS Super-E-Klasse

Der neue E63 AMG im Test : Erste Ausfahrt in der 525 PS Super-E-Klasse
Erstellt am 3. Juli 2009

Die Lackierung in "grau-matt" kann optional geordert werden.



Zwei Herzen schlagen unter ihrem Blechkleid. Von Montag bis Freitag ist die E-Klasse die perfekte Limousine, um angenehm ins Büro zu fahren. Am Wochenende ist der Nürburgring ihr “Wohnzimmer“. Die neue E63 AMG Limousine schafft den Spagat zwischen Alltag und Rennstrecke so perfekt wie kein anderes Modell. Dabei ändert der E63 AMG seinen Charakter auf Knopfdruck schlagartig und wird vom zahmen Lahm zum bösen Wolf.

Endlich! Das warten hat sich gelohnt: Der neue E63 AMG ist da! Ein Knaller und ganz Mercedes! Typisch steht die Top-E-Klasse da, die im Vergleich zum C63 deutlich dezenter, aber dennoch kaum weniger sportlich ausfällt. Die um 17 Millimeter verbeiterten vorderen Kotflügel fallen kaum auf, schleichen sich aber doch irgendwie in die Wahrnehmung. Überhaupt wirkt der E63 von vorne bis hinten, vom Dach bis zu den Seiteschweller wie aus einem Guss.

Hier haben die AMG-Designer wieder einmal ganze Arbeit geleistet und einen Supersportler auf 18“-AMG-Räder gestellt (optional 19 Zoll), der seine Power nicht ungeniert und dennoch merklich zur Schau stellt. Im Vergleich zu seinen Serienbrüdern kommt der E63 neben den breiteren Kotflügeln vorn mit einem neue gestalteten Frontstoßfänger samt LED-Tagfahrlicht und größeren Lufteinlässen daher.

Die Linien des Stoßfängers werden von den Seitenschwellerverkleidungen weiter bis ans Heck transportiert. Hier kommt ebenfalls ein AMG-eigener Diffusor zum Einsatz. Wären da nicht die vier verchromten Endrohre, so mancher Passant würde glatt am E63 vorbeilaufen.

Endlich mal ein prima Minus: 12% Kraftstoffverbrauch weniger

Doch genug der Oberflächlichkeiten, denn das wahre Potenzial des neuen E63 liegt unter der Haube. Hier schlägt ein 6208 ccm großer V8.

Im aktuellen E63 leistet dieser nun 525 PS. Wobei nicht das Leistungsplus, sondern das Verbrauchsminus von 12% im Vergleich zum Vorgänger wirklich bemerkenswert ist. Bedarfsgerecht geregelte Servo-, Wasser- und Benzinpumpe tragen ihren Teil genauso dazu bei, wie der Generator. Der im Schiebebetrieb Bremsenergie in elektrischen Strom umwandelt und die Batterie lädt.



Ein Mann - ein Motor!

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Mercedes-Fans unterbietet sogar den Normverbauch

So soll sich der E63 bei ruhiger Fahrweise mit nur 12,6 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer begnügen. Wir schafften, bei sehr umsichtiger Fahrweise auf einer 30 Kilometer Testrunde sogar nur 12,1 Liter Durchschnittsverbrauch.

Im Alltag dürfte dieser Wert allerdings um die 16 Liter liegen. Was einfach am perfekten Gesamtkonzept des E63 liegt. Wer das elektronisch einstellbare Fahrwerk und das Getriebe im “Comfort“-Modus belässt, reduziert den Verbrauch, da das 7-Gang-Getriebe das 630Nm-Drehmoment voll ausnutzt und früh in den nächstgrößeren Gang wechselt.

Das AMG-Wahlprogramm

Verstellt man die Dämpferabstimmung per Knopfdruck auf dem Mitteltunnel auf “Sport“ oder gar “Sport Plus“ wird aus der Business-Limousine ein echter Sportwarten mit nordschleifentauglichem Sportwagenfahrwerk. Dazu passend, lässt sich das aus dem SL63 stammende Getriebe, das hier mir einer “nassen“ Mehrscheibenkupplung statt Drehmomentwandler ausgestattet ist, anpassen.

Auch beim Getriebe hat man die Wahl zwischen “C“ (Controlled Efficiency), “S“ (Sport), “S+“ (Sport plus) und “M“ (Manuell). Sowohl Schaltzeitpunkt als auch Schaltgeschwindigkeit werden dem jeweiligen Fahrmodus angepasst, was die zwei Charakter des E63 erst möglich macht. Features wie Zwischengas beim Schalten sind nun ebenfalls an Board des neuen E63.



Das Getriebe wird in ähnlicher Form auch im SL63 eingesetzt.

Egal in welchem Fahrprogramm sich der Pilot immer auch befindet, an Leistung mangelt es nie. Jeder Tritt auf das mit Edelstahl verziertem Gaspedal wird konsequent und augenblicklich in Vorschub umgesetzt. Und es ist wurscht, welcher Gang gerade gewählt ist.

Bis zu 300 km/h schnell – und das ab Werk

Bereits nach 4,5 Sekunden passiert die Tachonadel die 100km/h-Marke und macht erst bei 250 halt. Wer das “AMG Drivers Package“ ordert ist sogar bis zu 300km/h schnell. Der genial bollernde Sound der AMG-Abgasanlage ist hingegen immer dabei.

DTM-Pilot Bernd Schneider übernahm die Fahrwerksabstimmung

Das AMG-Fahrwerk mit seiner breiteren Spur und den Schraubenfedern vorn, sowie der Luftfederung an der Hinterachse haben mit der Performance keinerlei Problem. Immerhin zeichnet sich kein Geringerer als DTM-Pilot Bernd Schneider für die Abstimmungsarbeiten verantwortlich.

Für Verzögerung ist ebenfalls bestens gesorgt. 360 Millimeter große Bremsscheiben an allen vier Rädern packen mehr als kräftig zu. Noch vehementer geht es zu, wenn das “Performance-Paket“ verbaut ist. Neben einer nochmals sportlicheren Fahrwerksabstimmung, wandert auch eine AMG “Carbon Ceramic“-Bremsanlage an den E63, die neben besserer Verzögerung eine deutlich längere Lebenserwartung aufweist.

Das AMG E63 T-Modell wird nachgereicht!

Doch bereits das Grundpacket des E63 lässt kaum Wünsche offen, immerhin haben die Spezialisten aus Affalterbach nicht zufällig die sportlichste E-Klasse aller Zeiten auf die Räder gestellt.

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