Formel 1 in Monza

Kein Podium für Mercedes in Italien

Formel 1 in Monza: Kein Podium für Mercedes in Italien
Erstellt am 4. September 2023

Das Auf und Ab für die Mercedes-Renner in der diesjährigen Formel-1-WM geht weiter. Auf der ultraschnellen Traditionsstrecke in Monza konnten die beiden Fahrer George Russell und Lewis Hamilton zu keinem Zeitpunkt um die Podestränge kämpfen und belegten nach starken persönlichen Leistungen die Ränge 5 und 6. Zu schwerwiegend war der aerodynamische Nachteil des Mercedes-Rennwagens auf den langen Geraden, wo Topspeed mehr als alles andere zählt. Zumindest konnte man für dieses Mal die Mercedes-Kundenteams in Schach halten, weil die Red Bull und die Ferrari die ersten vier Plätze unter sich ausmachten. Max Verstappen, dem sein dritter WM-Titel wohl kaum noch zu nehmen ist, siegte das 10. mal in Folge und stellte damit einen neuen Rekord auf. Für Red Bull war es sogar bereits der 15. Sieg in Folge. So sieht Dominanz aus!

Das Rennen in Stichpunkten:

  • George erwischte einen starken Start und lag zu Beginn des Rennens auf P4. Er verteidigte sich stark gegen Perez, bis er schließlich die Position an den schnelleren Red-Bull-Fahrer abgeben musste.
  • George kam in Runde 19 an die Box und erhielt nach der Wiederaufnahme des Rennens eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Dank eines starken, gut gefahrenen Stints kostete ihn die Strafe aber keine Positionen.
  • Lewis fuhr eine abweichende Strategie, indem er auf dem harten Reifen startete und länger als die meisten anderen Fahrer draußen blieb, bevor er kurz nach der Rennmitte auf die Medium-Reifen wechselte.
  • Er kehrte auf P10 auf die Strecke zurück, konnte rasch an Alonso vorbeigehen und dann auf den Dreikampf zwischen Albon und den beiden McLaren-Fahrern aufholen.
  • Eine kleine Berührung mit Piastri in Runde 41 brachte ihm eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe ein, aber durch die abweichende Reifenstrategie konnte er Norris und Albon auf der Strecke überholen und sich auf Platz 6 vorarbeiten. Danach fuhr er den notwendigen Vorsprung heraus, um seine Position in der Schlussphase zu behalten.
  • Das Team holte heute 18 Punkte und hat damit 45 Punkte Vorsprung auf Ferrari, die sich in Monza auf Platz 3 in der Konstrukteurswertung verbesserten.
Fahrer
Grid
Ergebnis
Schn. Runde
George Russell
P4
P5
1:25.847 (R38)
Lewis Hamilton
P8
P6
1:25.582 (R29)

 

Strategie
Start
1. Stopp
Nr. 63
Medium
Hard (R19)
Nr. 44
Hard
Medium (R27)


George Russell
Der fünfte Platz war heute wahrscheinlich das Maximum, und ich denke, wenn uns jemand dieses Ergebnis vor dem Wochenende angeboten hätte, hätten wir es angenommen. Wir waren hier schneller als McLaren und Aston Martin, aber leider war uns Ferrari einfach einen Schritt voraus - und Red Bull davor. Sie waren heute in den Hochgeschwindigkeitskurven so schnell, dass ich Perez nicht länger hinter mir halten konnte, als ich es in den ersten Runden geschafft habe. Es war ein hartes Rennen, weil der Reifenabbau hoch war, aber der große Zeitverlust beim Boxenstopp bedeutet, dass eine Zwei-Stopp-Strategie nicht wirklich konkurrenzfähig ist. Dadurch verbringt man viel Zeit im DRS, aber es ist nicht einfach, bei so geringen Geschwindigkeitsunterschieden zwischen den Autos zu überholen. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennen in Singapur. Im vergangenen Jahr waren wir dort konkurrenzfähig, und ich denke, dass unser Auto besser für diese Strecke geeignet ist, so dass wir hoffentlich etwas näher an der Spitze kämpfen können, als es uns hier gelungen ist.
 
Lewis Hamilton
Jeder Punkt und jede Position, die wir in diesen Rennen erreichen, ist unglaublich hart umkämpft. Wir sind heute auf dem harten Reifen gestartet. Es war schön, eine abweichende Reifenstrategie zu haben, aber am Anfang war es dadurch schwierig und nicht so einfach, den anderen Autos in einem DRS-Zug zu folgen. Ich verbrachte viele Runden hinter den beiden McLaren. Daher wusste ich, dass ich im ersten Stint etwas mehr Pace als sie hatte, und hoffte, dass ich sie mir im zweiten Stint würde schnappen können. Nach dem Stopp musste ich eine große Lücke schließen, und ich hatte Angst, dass meine Reifen abbauen würden, wenn ich sie einhole, aber zum Glück war das bei ihnen genauso. Ich überholte Alonso sofort nach dem Stopp, was mir die Möglichkeit gab, sie einzuholen, aber der Zwischenfall mit Piastri war einfach unglücklich. Ich habe die Lücke, die ich hatte, falsch eingeschätzt, und das war ganz allein meine Schuld. Ich habe mich direkt danach bei ihm entschuldigt. Ich denke, wir haben heute das Maximum herausgeholt, und jetzt freue ich mich auf Singapur in zehn Tagen.
 
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Das war ein ziemlich ereignisreiches Rennen für uns, und wir haben die Punkte, die heute drin waren, maximiert. Aber wie immer müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht zu sehr über die Plätze fünf und sechs freuen. Im Nachhinein betrachtet, denke ich, dass beide Strafen für unsere Fahrer fair waren, aber glücklicherweise haben beide einen großartigen Job gemacht, um sicherzustellen, dass dies keine Konsequenzen für das Endergebnis hatte. Sie haben es einfach hingenommen, es abgeschüttelt und sind weiter gefahren. Wir wissen, dass diese Strecken mit geringem Abtrieb nicht zu unseren Stärken zählen, und ich denke, wir haben uns im Laufe der Saison von Baku über Spa bis hierher gesteigert. Das nächste Rennen ist in Singapur, also wieder mit viel Abtrieb und geht ein bisschen mehr in unsere Richtung. Es wird für uns wichtig sein, diese Gelegenheit bestmöglich zu nutzen, wenn sie sich bietet.
 
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Wir waren heute das drittschnellste Team, also waren die Plätze fünf und sechs das Beste, was wir erreichen konnten. Das Auto hat bei diesem Abtriebsniveau einfach nicht die Pace des Ferrari. Zum Glück ist der Kampf auf normalen Strecken viel enger, aber heute ging es nur um Schadensbegrenzung. Das Team und die Fahrer haben einen guten Job gemacht, um unseren Punkteverlust in der Konstrukteurswertung zu minimieren. Die heißen Bedingungen machten es schwierig, mit den Reifen umzugehen, und wenn man verteidigen oder angreifen wollte, wurde es mit nur einem Stopp ziemlich eng. Wir hatten ein hartes Rennen für die Reifen erwartet und normalerweise schont unser Auto die Hinterreifen. Aber hier hatten wir seit Freitag Probleme, die Temperaturen niedrig zu halten und rutschten deshalb einfach ein bisschen zu stark herum. Immerhin hatten wir die Pace und den Topspeed auf der Geraden, um am Ende mit Lewis ein paar Plätze gutzumachen. Wir waren hier weit davon entfernt, um nach einem Podestplatz zu greifen, also freuen wir uns auf Singapur, wo wir hoffentlich in der Lage sein werden, um bessere Positionen und mehr Punkte zu kämpfen.
 

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