E-Auto-Flaute: Politik hofft auf Dienstwageneffekt

Bundesverband Betriebliche Mobilität: „Politik trifft die falschen Entscheidungen“

E-Auto-Flaute: Politik hofft auf Dienstwageneffekt: Bundesverband Betriebliche Mobilität: „Politik trifft die falschen Entscheidungen“
Erstellt am 7. August 2023

Mehr Elektroautos braucht das Land. Der Run auf vollelektrische Autos hat sich abgeschwächt. Ist der E-Auto-Boom vorbei, bevor er richtig begonnen hat? Die Bundesregierung möchte mehr Elektroautos auf den Straßen sehen. Wie das gehen soll, weiß Bundesverkehrsminister Wissing (FDP). In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur schlug das Regierungsmitglied den "Dienstwageneffekt" als Lösung vor, um die Anzahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu erhöhen und auch die Preise attraktiver zu machen. "Der Gebrauchtwagenmarkt bei E-Fahrzeugen speist sich im Augenblick vor allen Dingen aus dem Dienstwagenmarkt", wird Wissing zitiert. Der Bundesverband Betriebliche Mobilität (BBM), der 600 Mitgliedsunternehmen vertritt, glaubt nicht, dass das funktioniert. Nach Lage der Dinge wird es seiner Meinung nach bei der E-Auto-Flaute bleiben - und das hat gute Gründe.

Wenn die Politik die Förderung des E-Auto-Kaufs für gewerbliche Nutzer ab 01.09.2023 abschaltet, aber gleichzeitig auf einen E-Auto-Dienstwagen-Boom hofft, erzeugt das bei Fuhrparkmanagern und dem "Bundesverband Betriebliche Mobilität e.V." nur Kopfschütteln. "Es ist schön, dass Herr Wissing hofft. Die Hoffnung stirbt zuletzt - aber sie stirbt, wenn die falschen Signale gesendet werden und auch die falschen Entscheidungen fallen", sagt Axel Schäfer, Geschäftsführer Bundesverband Betriebliche Mobilität. Und BBM-Vorsitzender Marc-Oliver Prinzing ergänzt: „Wenn die Unternehmen ein wichtiger Faktor sind, um gesellschaftliche und politische Zielen zu erreichen, warum bitteschön stellt die Politik ab dem 1. September die E-Fahrzeug-Förderung ausgerechnet beim Hoffnungsträger Unternehmen ein? Dazu kommt das THG-Chaos (Anmk. der Redaktion: THG = Treibhausgasminderungsquote) mit unverständlichen unterjährigen Einreichungsfristen, Tarif-Dschungel bei der Ladeinfrastruktur. Ehrlich gesagt sehen wir in dieser Lage nicht, dass mehr Fahrzeuge auf den Markt kommen", so Prinzing. Schäfer packt auf die Kritik seines Verbandes noch einen Denkzettel an Bundesregierung und Automobilhersteller obendrauf: "Ein Markt muss aus unserer Sicht ohne Subventionen funktionieren. Elektrofahrzeuge müssen einfach attraktiver und kostengünstiger werden, die Menschen müssen davon begeistert sein, dann werden sie auch bestellt".

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1 Kommentar

  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Politik trifft nimmer richtige Entscheidingen, wenn das um Autos geht!

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