Ein Umbau fürs Grobe: Mercedes 300 TD

Sternenglanz für die „schlechteste“ Rallye der Welt

Ein Umbau fürs Grobe: Mercedes 300 TD: Sternenglanz für die „schlechteste“ Rallye der Welt
Erstellt am 21. Juli 2023

Hierzulande hat man vielleicht noch nicht viel von "HooptieX“ - einer an vielen Orten in den USA stattfindenden Rallye-Rennserie gehört. Außer Freude am Fahren und Schrott gibt's für die Teilnehmer nicht viel zu holen - es ist nämlich die unprofessionellste Rallye-Challenge der Welt. Jeder darf mitmachen - mit allem, was fährt und sicher für Insassen und Zuschauer ist. Der Spaß steht im Vordergrund. Viel Kleinholz und Schrott wird mit den Autos produziert. Studenten der Dekaney High School wollen hier dabei sein und treten bei einem HooptieX-Event mit einem umgebauten Mercedes-Benz 300 TS W123 an.

Rennen für allen - mit allem

HooptieX ist laut Selbstauskunft der Macher die „erschwinglichste, spaßigste und einfachste Off-Road-Rennserie der Welt.“ Sie ist offen für jedermann. Gefahren wird mit dem, was man mitbringt - auch Mamas Minivan darf sich ins Starterfeld einreihen. Nur Spielverderbern und Miesepeter wird ein Startverbot erteilt. Gefahren wird in vier Klassen. Dabeisein ist hier alles. Wer die Sache zu ernst nimmt, ist hier beim falschen Event.

Die Studenten der Dekaney High School haben die Mercedes 300 TD auf den Einsatz im Off-Road-Gelände eigentlich ganz gut vorbereitet. Höherlegung, breite grobstollige Bereifung, Abgasführung durch die Motorhaube - so kann es über Stock und Stein und für den W123, den ein 3-Liter-Fünzylinder-Motor ins Rollen bringt, wohl auch zu Ende gehen.

W123 ist eine Mercedes-Motorsport-Ikone

Für die Baureihe W123 ist der Rallyesport kein unbekanntes Terrain. Im Gegenteil: In der Mercedes-Motorsport-Geschichte markiert sie einen Meilenstein, der auf das Jahr 1977 datiert. Am 12. August 1977 starteten Andrew Cowan, Colin Malkin und Mike Broad mit ihrem Mercedes 280 E beim damals härtesten Autorennen der Welt: der Rallye London-Sydney. 30.000 Kilometer quer durch Europa, Asien und Australien galt es zu bewältigen. Der 280 E ging nahezu seriennah ins Rennen. Fahrwerk und Auspuff waren verstärkt, als Stoßstangen dienten Sandbleche. Drahtgitter schützten die Scheinwerfer vor Steinschlag.

Über Asphaltstraßen, Schotterwege und Geröllpisten, über hohe Berge, durch reißende Flüsse und endlose Wüsten ging das strapaziöse Rennen mit der Mega-Distanz von 30.000 Kilometern. Nach sechseinhalb Wochen kam Cowans Mercedes 280 E mit der Startnummer 33 am 28. September 1977 als Erster in Sydney an. Dass auch der zweite Platz (Anthony Fowkes, ebenfalls auf Mercedes 280 E, Startnummer 49) und zwei weitere 280 E sich unter die ersten 10 platzieren, macht den Triumph für Daimler-Benz noch größer.

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