2022: teuerstes Tankjahr aller Zeiten

Diesel im Jahresdurchschnitt erstmals teurer als Super E10

2022: teuerstes Tankjahr aller Zeiten: Diesel im Jahresdurchschnitt erstmals teurer als Super E10
Erstellt am 3. Januar 2023

Für die Fahrer von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor war das Jahr 2022 eigentlich eines zum Vergessen und Abhaken. Zwar sind die Kraftstoffpreise zuletzt wieder gesunken - unterm Strich aber geht das vergangene Jahr als das teuerste Tankjahr aller Zeiten in die Geschichte ein.

Au Backe, die Ranfahrt zur Tankstelle war über viele Monate des Jahres 2022 für Kraftfahrer so schmerzvoll wie ein Besuch beim Zahnarzt. Nie mussten die Automobilisten tiefer für den Sprit in die Tasche greifen als im Jahr 2022. Das ist nicht nur ein subjektives Gefühl. Wie der ADAC vorrechnet, war 2022 in der Tat das teuerste Tankjahr aller Zeiten. Die Kraftstoffsorte Super E10 lag mit einem Jahresdurchschnittspreis von 1,860 Euro etwa 34 Cent über dem Durchschnittspreis von 2021 (1,522 Euro). Die Teuerung fiel beim Diesel-Kraftstoff im Vergleich zum Vorjahr noch höher aus. Die Differenz zum Durchschnittspreis des Jahres 2021 beträgt heuer 56 Cent: Für einen Liter Diesel sind im Jahr 2022 durchschnittlich 1,946 Euro fällig geworden - 2021 betrug der Durchschnittspreis lediglich 1,385 Euro. Der Preisanstieg beim Diesel ist historisch, denn erstmals liegt damit sein Jahresdurchschnittspreis über dem von Super E10. An der Zapfsäule gab es 2022 ein Auf und Ab der Preise wie lange nicht. Die Differenz zwischen dem teuersten und billigsten Tanktag 2022 lag laut Statistik des ADAC bei Super E10 bei 0,559 Euro je Liter (2,203 Euro am 14.03.2022/1,644 Euro am 07.01.2022), bei Diesel-Kraftstoff betrug sie sogar 0,759 Euro (2,321 Euro am 10.03.2022, 1,562 am 04.01.2022).

Warum sind die Preise für Kraftstoff 2022 in ungeahnte Höhen geschossen und wie sind die großen Differenzen von billigerem und teurerem Tanken zu erklären? Laut ADAC hätten der Ukraine-Krieg, Lieferengpässe und eine gestiegene Nachfrage der Industrie nach Diesel zu den deutlichen Preiserhöhungen beigetragen. Wesentlich für die Verteuerung der Kraftstsoffe sei aber auch eine erhebliche Vergrößerung der Margen der Raffinerien. Wie der ADAC ermittelt hat, habe sich die Brutto-Raffineriemarge in Deutschland in den ersten elf Monaten des Jahres 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum sage und schreibe um den Faktor 12 erhöht. Für den größten Automobilclub Deutschlands ist das ein klares Zeichen dafür, dass sich die Spritpreise im Jahr 2022 auf einem deutlich überhöhtem Niveau bewegten. Immerhin: Zum Jahresende fielen die Preise an den Zapfsäulen wieder. Für die Sorte Super E10 im Monat Dezember errechnet der ADAC einen Durchschnittspreis von 1,690 Euro je Liter - das sind in etwa 0,14 Euro weniger als im Vormonat. Für den Liter Diesel wurden im Dezember sogar mehr als 0,15 Euro weniger als im November ausgerufen. Der Dezember-Durchschnittspreis blieb mit 1,811 Euro allerdings deutlich über dem Kurs für E10.


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